Der Fehler

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Harry erwachte, weil ihn jemand an der Schulter rüttelte. Mühsam öffnete er die Augen und sah in die sturmgrauen von Draco. Einen Moment war er wie paralysiert, ehe er realisierte, dass der andere mit ihm sprach.

»Mach schon Potter! Ich muss aufs Klo und wir müssen zum Unterricht«, drängte Draco. Harry nickte und stand auf, darauf bedacht dem Slytherin zu folgen, der schnell im Bad verschwand.

»Umdrehen!«, sagte dieser noch und Harry, der viel zu müde war, um groß Kontor zu geben drehte sich zur Tür. Irgendwann hörte er die Dusche und dann, wie sich Malfoy die Zähne putzte.

»Geh schon duschen, ich schau auch nicht«, nuschelte er mit der Zahnbürste im Mund. Harry war sich nicht sicher, ob er das tun sollte, aber er konnte auch schlecht nun tagelang ohne sich zu waschen herumrennen. Er blickte noch einmal schnell zu Draco, der inzwischen seine Krawatte band und zur Tür sah. Seufzend entledigte er sich seiner Sachen, sprang unter die Dusche und genoss das warme Wasser auf seiner geschundenen Haut. Er beeilte sich und zog sich schnell an, ehe es sich Malfoy doch noch anders überlegte. Als sie zusammen aus dem Bad kamen, saß Blaise bereits angezogen auf dem Bett.

»Da seid ihr ja. Los jetzt, sonst bekommen wir nichts mehr zu essen, ehe wir zu Verteidigung müssen«, sagte er.

Beim Frühstück saß Harry wieder am Tisch der Slytherins. Er war nicht in der Stimmung mit Draco zu diskutieren und so winkte er Ron und Hermine wieder nur zu. Immerhin würden sie sich im Unterricht sehen.

»Iss!«, Blaise stellte Harry einen gefüllten Teller vor die Nase.

»Keinen Hunger.«

»Schon klar, aber trotzdem. Du hast schon gestern nichts gegessen. Willst du umfallen?«, fragte er Slytherin.

»Mhm...«, lustlos griff Harry nach einem Toast. Blaise konnte ja nicht wissen, dass er sehr lange ohne etwas zu essen aushalten konnte. Er spürte nun auch Dracos prüfenden Blick auf sich und nahm seine Gabel, um etwas Rührei zu essen. Er konnte keine weiteren Nachfragen gebrauchen.

»Passen eure Stundenpläne eigentlich zusammen?«, wollte Pansy Parkinson wissen, die ihnen gegenüber saß. Daran hatten weder Harry noch Draco bisher gedacht. Sie besuchten fast die gleichen UTZ-Kurse, aber nur fast.

»Äh ... ich habe später Pflege magischer Geschöpfe«, sagte der Gryffindor.

»Nicht dein Ernst«, sagte Draco und riss Harry dessen Stundenplan aus den Händen.

»Da habe ich meine Freistunde«, stöhnte er.

»Schön für dich, dafür muss ich mit zu ‚Alte Runen', wenn ich eigentlich schon Unterrichtsschluss hätte«, konterte Harry mit Blick auf Dracos Stundenplan.

»Wie dem auch sei, wir müssen zu Verteidigung, wenn wir nicht alle Nachsitzen wollen«, insistierte Blaise und stand auf. Nun strebten viele Schüler in Richtung Unterricht und es wurde eng auf den Gängen. Harry packte die nackte Angst und er versuchte Draco nicht zu verlieren. Blaise war es, der bemerkte, dass Harry in Panik geriet. Er machte Draco aufmerksam, der genervt mit den Augen rollte. Er blieb stehen und fasste Harry am Oberarm.

»Komm schon«, zischte er und schob den anderen durch die vollen Gänge bis zum Klassenzimmer für Verteidigung. Als Snape die Tür öffnete, um die Schüler einzulassen, sah er Draco und Harry forschend an. Draco hatte noch immer seine Hand am Oberarm des anderen.

»Rein mit Ihnen«, sagte der Lehrer. Draco schob Harry in den Raum und setzte sich an einen Tisch ganz hinten. Notgedrungen musste Harry sich neben ihn setzen, weit weg von Hermine und Ron. Viele der Blicke im Raum lagen nun auf ihnen. Die anderen beobachteten sie so, als würden sie darauf warten, dass einer von beiden explodierte.

Zwei MeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt