Die Konsequenzen

3.8K 196 20
                                    

TW: Suizid als Thema

-------------------------------------------------------------

»Was ist los?«, Draco sah über sein Müsli hinweg zu Harry, welcher abwesend in seinem Rührei stocherte.

»Nichts ... es ist nur. Es tut mir leid.«

»Was tut dir leid?«

»Das ich dich geweckt habe ... schon wieder«, sagte Harry matt und legte die Gabel auf die Seite.

»Hey, das ist nicht schlimm. Willst du ... willst du mir vielleicht erzählen, was du immer träumst?«, fragte Draco zögernd, aber Harry schüttelte nur den Kopf.

»Dray, ich kann nicht ...«, sagte er und im selben Moment kam Severus in den Raum.

»Ihr solltet langsam fertig werden. Der Unterricht beginnt jeden Moment und wenn ich richtig informiert bin, müsst ihr zu Kräuterkunde«, sagte er und griff nach einigen Büchern.

»Oh ja ... ähm, komm schon Harry«, sagte Draco und stand auf und auch Harry erhob sich und griff nach seinem Umhang.

»Ach und Potter, Madame Pomfrey möchte dich heute noch mal untersuchen. Nach dem Unterricht«, sagte Snape und sah den jungen Mann forschend an. Draco schluckte schwer und wagte nicht, zu Harry zu sehen.

»Mir geht es gut«, sagte dieser.

»Kann ja sein, trotzdem und das ist keine Bitte«, sagte der Lehrer und war gleich darauf verschwunden. Harry seufzte und griff nach seiner Tasche.

»Hat mir besser gefallen, als ich ihm noch egal war«, sagte er.

»Komm schon, sonst kommen wir echt zu spät«, sagte Draco und zusammen liefen sie in Richtung der Gewächshäuser. Harry schwieg und starrte auf den Boden vor sich. Draco beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.

»Ist wirklich alles in Ordnung?«, wollte er wissen. Harry sah ihn an und nickte.

»Ja, wirklich«, sagte er und bald darauf standen sie an den Gewächshäusern. Während des Unterrichts konnte er wieder mit Ron und Hermine sprechen, diese hatte sich natürlich Sorgen gemacht, nachdem Harry und Draco weder beim Abendessen noch beim Unterricht am nächsten Tag anwesend waren.

»Geht es dir wieder gut?«, wollte Hermine sichtlich besorgt wissen.

»Ja, keine Sorge. Alles okay.«

»Malfoy war also schuld?«, wollte Ron wissen. Der Slytherin drehte sich um und funkelte den Weasley wütend an.

»Nein Ron, niemand ist schuld. Wenn ich schneller reagiert hätte, dann wäre ich den Idioten auch nachgerannt«, sagte Harry schnell und Draco wandte sich wieder dem Umtopfen und Blaise zu.

»Aber warum wohnt ihr denn jetzt bei Snape?«, wechselte Hermine das Thema.

»Es ist einfach zu eng im Zimmer von Draco und Blaise und so muss ich nicht auf dem Boden schlafen.«

»Hat Snape so ein großes Gästezimmer, also für zwei Betten?«, fragte Ron. Sofort lief Harry rot an und griff verlegen nach einer weiteren Pflanze.

»Ähm ... nein, also wir teilen uns ein Bett, aber es ist sehr groß«, sagte er fahrig. Hermine und Ron sahen sich überrascht an, sagten aber nichts mehr.

»Warum esst ihr nicht in der Halle?«, fragte Hermine und reichte Ron einen weiteren Topf.

»Wir haben einfach keine Lust die ganze Zeit angestarrt zu werden«, tat Harry das Thema schnell ab.

»Kommen denn Snape und Slughorn weiter?«, wollte Ron wissen. Harry spürte, dass Draco genau zuhörte, und so nickte er.

»Ja, sie sind zuversichtlich, dass wir bald getrennt sind«, sagte er und fühlte sich schlecht. Er wollte seine besten Freunde nicht anlügen und gerne würde er ihn alles sagen, aber was eigentlich? Dass er und Draco vielleicht für immer aneinander gebunden sein könnten? Nein, das konnte er nicht, denn er verstand selbst noch nicht, was das bedeuten könnte.

Zwei MeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt