Das Problem

4.2K 195 23
                                    

Severus disapparierte sobald er das Dorf erreicht hatte. Als er vor Malfoy Manor stand, ging gerade die Sonne unter. Er straffte die Schultern und hoffte inständig, dass Narzissa und Lucius alleine waren. Er klopfte an die schwere Eichentür und ein Hauself öffnete ihm.

»Sind die Herrschaften da?«, fragte er, das Wesen mit den Fledermausohren.

»Sehr wohl. Master und Lady Malfoy sind im Salon«, sagte der Hauself und ließ Severus eintreten. Er führte den Tränkemeister durch das Haus bis in den Salon, in welchem Narzissa und Lucius vor dem Kamin saßen und lasen. Überrascht sahen sie auf.

»Sev? Du hier? Alles in Ordnung mit Draco?«, wollte Lucius alarmiert wissen und legte sein Buch auf die Seite.

»Seid ihr allein?«, wollte Severus wissen.

»Ja, er ist in seinem Anwesen. Niemand ist hier«, sagte Narzissa nun sichtlich besorgt.

»Gut, aber trotzdem lasst uns in Lucius' Arbeitszimmer gehen«, sagte Severus und verließ den Salon. Verwirrt folgten Narzissa und Lucius ihm. Das Arbeitszimmer des Malfoys war mit mächtigen Schutzzaubern versehen, denn als Spion für das Ministerium vertraute der Mann seit der Rückkehr Voldemorts niemandem mehr.

»Also was ist los?«, wollte Lucius wissen, nachdem er die Tür geschlossen hatte.

»Es gab einen kleinen Unfall...«, begann Severus die Ereignisse der letzten beiden Tagen zusammenzufassen.

»Wie geht es ihnen?«, wollte Narzissa sichtlich blass wissen, als der Lehrer fertig war.

»Draco fehlt nichts. Potter wird sich erholen, aber es war sehr knapp«, erklärte dieser.

»Könnt ihr sie trennen?«, wollte Lucius nachdenklich wissen.

»Bisher nicht. W-Wir vermuten, dass der Trank eine Art Seelenband bewirkt hat«, sagte Severus stockend und wusste sofort, dass sein bester Freund verstand, was dies bedeutete. Seufzend sackte Lucius auf der Couch zusammen.

»Schatz, was bedeutet das?«, wollte Narzissa wissen.

»Das heißt, dass ... also dass es möglich wäre, dass wenn einer stirbt auch der andere es tut. Ihre Seelen sind verschmolzen. Noch weiß ich nicht, wie und warum Potter schlimmere Symptome hat, aber alles andere spricht für eine Seelenbindung«, sagte Severus.

»K-Kann man so eine Seelenbindung lösen?«

»Nein, nicht das ich wüsste, das ist auch eigentlich nicht gewollt. Seelenbindungen sind sehr, sehr selten und die Seelenpartner wollen den Bund gar nicht lösen.«

»R-Reden wir von Liebe?«, wollte Narzissa nun wissen.

»In gewisser Weise schon.«

»A-Aber warum ... also ich verstehe nicht, warum dann einer oder beide Schmerzen erleiden, wenn sie nur wenige Meter voneinander entfernt sind.«

»Dracos und Potters Verbindung wurde erzwungen, das kann man nicht vergleichen. Wirkliche Seelenpartner erleiden keine Schmerzen, wenn sie sich von dem anderen trennen, denn der Bund muss erst besiegelt werden und nach ... also nachdem die Bindung abgeschlossen ist, würden sie sterben, wenn der andere stirbt, aber keine Schmerzen erleiden, wenn sie getrennt sind. Sie wären unglücklich, mehr aber nicht.«

»M-Moment, wie wird der Bund besiegelt?«, fragte Narzissa und sah zu ihrem Mann, der schwer schluckte und sich durch die blonden Haare fuhr.

»Sex«, sagte er schlicht und der sonst so kühle Aristokrat lief etwas rot an.

»Sev, das ist nicht dein Ernst!«

»Okay stopp, so weit sind wir noch nicht. Ich weiß, es wäre nicht gerade in eurem Sinne, wenn sich euer Sohn an Potter binden müsste ...«

Zwei MeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt