DeChangeman FF

3. Kapitel

Stöhnend drehte ich mich in meinem Bett herum. Diese verdammten Sonnenstrahlen fielen durch mein offenes Fenster und weckten mich. Sie letzte Nacht war schon lang. Immer wieder ging mir Yumi durch den Kopf und ich wusste noch immer nicht warum. Vielleicht hatte Rewi ja recht. Vielleicht hatte es mich zu stark erwicht, aber ich konnte nichts dagegen tun.

Neben mir vibriete mein Handy und ich nahm es vom Nachttisch. Rewi hatte mir auf Whatsapp geschrieben. "Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder muss ich noch mal vorbei kommen?" las ich mit miserabler Rechtschreibung. "Haste was getrunken?" schrieb ich zurück und las die Uhrzeit ab, wann mir Rewi das geschickt hatte. 15:13 Uhr. Vor nicht einmal einer Minute. Verschlafen rieb ich mir die Augen und schmiss meine Bettdecke von mir. "Bock auf Party heute Abend?" kam es von Rewi zurück. Er ging überhaupt nicht auf meine Nachricht ein. Ich seufzte, was aber keiner hören konnte. Hatte ich ein Wahl? Nein. Seit gestern Abend nervte er mich wegen Yumi. Klar, dass ich sein Angebot nicht abschlagen konnte oder überhaupt durfte. "Von mir aus." antwortete ich schließlich und setzte mich aufrecht im Bett auf. Aber ich stand nicht auf sondern blieb einfach sitzen. Und so verging die Zeit wie im Flug.

"Maaaaan! Wie lange brauchst du denn noch?", rief Rewi genervt und lehnte sich gegen den Türrahmen, während meine Jacke holte und zu ihm lief. "Jetzt nerv' mal nicht, klar?", zischte ich und er verließ das kleine Hotelzimmer, in dem ich diese Nach geschlafen hatte. "Auf welche Party gehen wir eigentlich?", wollte ich wissen, aber er ignorierte meine Frage. Mit schnellen Schritten verließ er das Hotel und lief über die Straßen. Ich bemühte mich mit ihn mitzuhalten. Schließlich blieb er auf einem großen Platz stehen. Der Platz von gestern, dort wo wir bzw ich Yumi getroffen hatte. Ich schaute mich auf der breiten, fast komplett Menschenleeren Straße vom. Noch immer war alles von Schnee bedeckt und Yumi saß wieder auf der selben Bank. Ruckartig drehte ich mcih zu Rewi. Er hatte mich reingelegt. "Hör zu, ich geh nach Hause und du machst was mit ihr, okay?", grinste er, aber ich konnte in dieser Situation nicht lachen. Woher wusste er, das Yumi um diese Uhrzeit an dieser Ort war? Ich drehte mich kurz um und schaute dann wieder zu Rewi, der sich schnell aus dem Staub gemacht hat. Ich seufzte. Kein Weg führte daran vorbei, also ging ich auf Yumi zu. An diesem Tag trug sie eine graue Mütze, einen dunklen Mantel, Jeans und Stiefel. Im Gegensatz zu ihr, sah ich wie ein Penner aus. Aber bevor ich es mir anders überlegen konnte war ich schon bei ihr angekommen. Sie war wieder in ihr Buch vertieft. Ich räusperte mich, sie zuckte zusammen und sah zu mir auf. " Wenn ich dir jetzt sagen würde, dass Du ein wundervolles Lächeln hast, würdest du denken, dass ich dich anmachen will. Und damit hättest du bewiesen das nicht alle schönen Frauen dumm sind, du hast nämlich recht.", sagte ich. Was einmal klappt, das klappt auch ein zweites mal. Sie grinste nur und ich setzte mich neben sie. "Hey", begrüßte sie mich schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Dann sagte keiner von uns mehr etwas. Um die peinliche Stille zu unterbrechen fragte ich: "Was liest du eigentlich? Das das Buch gut?" Sofort schlug sie das Buch zu und legte es bei Seite. "Äh ja. Das ist ein Buch von meiner Freundin. Sie hat es selbst geschrieben.", antwortete sie nur. Bei diesen Worten sah sich mich nicht an. Sie redete zu ihren Füßen hin. "Ah, okay.", sagte ich nur und wieder legte sich diese peinliche Stelle über unsere Lippen.

Ich glaube, dass ich wirklich viel zu viel mit Rewi mache, dann plötzlich platze ein weiterer dummer Anmachspruch aus mir heraus: "Weißt du, was an deiner Seite noch besser aussehen würde als dein Buch?" Sie schaute mich fragend an. "Ich!" Darauf schüttelte sie den Kopf: "Das denke ich nicht!" Autsch. Und der nächste: "Hey, du hast heute die einmalige Chance mich kennen zu lernen, normal ist das ein harter, steiniger weg, aber ich mach es dir heute leicht." "Wie leicht?", schoss sie zurück. Um meiner Antwort mehr Ausdruck zu verleihen rückte ich ein Stück näher an sie heran. "Sehr leicht.", hauchte ich und ich sah ihr an, dass sie sich am liebsten mit der flachen Hand ins Gesicht schlagen wollte...oder vielleicht doch mir? "Sag mir, falls ich mich irre, aber du willst mich küssen, oder?", platze es aus mir heraus. Warum gerade so ein billiger Spruch? Warum? Was habe ich meinen Stimmbändern getan? "Du irrst dich.", antwortete sie nur trocken. Wow. Ein Wunder, dass das gestern funktioniert hat. Und am Tag davor meinte sie ja auch "Ich bin jeden Abend hier", oder habe ich mich da verhört. "Wenn Blicke töten könnten, hätte ich Deinen gerade nicht überlebt. Weswegen wolltest Du mich umbringen?", okay, dieser Spruch habe ich wirklich absichtlich abgeschossen, aber in der selben Sekunden wollte ich ihn wieder zurücknehmen. "Weil diese schlechten Sprüche nerven!", kam es von ihr. "Gestern hast du gelacht!", erinnerte ich und sie nickte. "Schon mal was von Höflichkeit gehört?" Warum war mir diese Aussage nicht egal? Warum machte es mir so viel aus? Ich stand ohne ein weiteres Wort auf und lief zurück zum Hotel. Auf dem Weg schrieb ich Rewi eine Nachricht: "Danke. Hast übrigens mein Leben zerstört!"