Kapitel 2 "Erinnerungen"

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Triggerwarnung, es werden Scenen mit sexueller Gewalt enthalten sein.

Ich hoffe es wird nicht zu schlimm für euch sein.

Liebe Grüße.
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"Wie ist das möglich?" Meine Stimme bebte. Dieses Wesen war ich. Ihr Blick richtete sich wieder auf den Spiegel. Diesem folgte ich und sah wie sich meine Gestalt veränderte. Aus den Hundeohren und dem Schwanz wurde Fuchsohren und ein Fuchschwanz. Langsam verschmolz Karfunkel mit mir. Sie war ja ich. Augenblicklich verwandelte ich mich. Nun war ich jetzt das kleine Fuchswesen. Aber ich konnte es immer noch nicht verstehen. Ich hatte keine Erinnerungen an diese Gestalt, geschweige denn das ich Lyna hieß. "Du hast den Fluch also endlich gebrochen." Sprach plötzlich jemand. Erschrocken wirbelte ich herum. "Regis?" Fragte ich verwundert. Der ehemalige König stand ein paar Meter von mir entfernt. Seine Miene war ernst aber sogleich sah sie, traurig aus. "Tut mir leid aber ich musste es tun." Begann er zu reden.《Was?》 Im nächsten Moment viel mir ein, das wohl auch er meine Gedanken hören könnte. So war es auch. "Lyna, versprich mir, dass du mich nicht hasst." Verlangte er von mir. "Warum," Ich wollte gerade etwas sagen als mich jemand unterbrach. "Lunapryna?" Die Stimme kam mir nur allzu bekannt vor und sofort lief mir ein schauer über den Rücken. Der Drang mich nach der Stimme umzudrehen war groß, aber jeder meiner Muskeln schrie danach, loszurennen. "Vater?" Erklang die Stimme erneut und es war komplett um mich geschehen. Meine Füße setzten sich in Bewegung und ich fing an zu rennen. Ohne erfolg denn im nächsten Moment wurde ich von Regis aufgehalten. "Du kannst nicht mehr wegrennen." Meinte er kühl. Frustriert drehte ich mich um. Meinen Blick hatte ich gesenkt. "Regis, warum bist du hier?" Wollte ich von ihm wissen ohne meinen Gegenüber geantwortet zu haben. Der König ging an mir vorbei und ich schaute wieder auf. Das Gesicht was ich als nächstes sah, bereitete mir eine Gänsehaut. Auch er sah mich an. "Noctis." Sprach ich leise. Die Augen den Prinzen weiteten sich. "Lyna," Fing König Regis an und Noctis schien verwirrt. ,"Ich, ich bin dafür verantwortlich das du dich an nichts erinnern kannst." Beendete er seinen Satz. "Was?" Entkam es mir sofort.《Wie ist das möglich?》Aber eine Frage die mir noch mehr auf der Zunge brannte war, warum Noctis nun hier war.《Vielleicht ist es auch garnicht der echte.》Es wäre möglich, wir waren ja schließlich in meiner Traumwelt. "Nein Lyna, es ist wirklich Noctis." Redete Regis sofort. "Wer ist Lyna?" Merkte Noctis an. Regis blickte erst zu ihm, dann zu mir. Leicht lächelnd sah ich beide an. "Regis, wer bin ich wirklich? Lunafreya, Lunapryna, Lyna?" Sprach ich schwach. Alles um mich herum wirkte unecht. Noctis, der hier in meinen Träumen war, Regis, der dafür verantwortlich war, dass ich mich an nichts erinnern konnte. Wie ein böser Traum. Der alte König schüttelte den Kopf. "Ich bin hier um dir deine Erinnerungen wiederzugeben." Ließ er mich nur wissen. Auf eine Art hatte ich es erwartet.《Aber was hat Noctis damit zu tun?》Immer noch dachte ich nach obwohl Regis meine Gedanken hören konnte. Innerlich schlug ich mich gerade dafür. Nun umspielte ein leichte Lächeln seine Lippen, das jedoch sofort wieder erstarrte als neben ihm ein Bild auftauchte. Es war ein heller Raum zu sehen und ein Frau welche auf einem Bett lag. Sie war schwanger. Als das Bild näher heranging erkannte ich sie. "Mutter." Wisperte ich. Langsam ging ich auf das Bild zu. Beiläufig sah ich zu Noctis, der es mir gleich tat. Wir beide standen vor der Erinnerung. Als nächstes sah man einen Mann dazu kommen und die Frau krümmte sich, fing an zu schreien. Ich wunderte mich über diese Erinnerung bis ich sah was geboren wurde. Und es war keinesfalls ein Hund. "Ein Fuchswelpe?" Bemerkte ich. Meine Mutter hatte gerade einen Fuchswelpen zu Welt gebracht. Das kleine blau-weiße Geschöpf sah dem Fuchswesen, welches ich nun war, ähnlich. Sie lächelte, als sie es in den Armen halten durfte. Sofort kamen knapp 10 Menschen in den Raum geströmt und entrissen ihr diesen Welpen. Im selben Moment wandelte sich die Gestalt des Neugeborenen. Aus den Pfoten wurden Hände, der gesamte Körper änderte sich. Zum Vorschein kam ein Mädchen mit weißen Haaren, blau türkisen Augen. Nur die Ohren und der Schwanz blieben erhalten. "Bin... ich das?" Redete ich. Es konnte garnicht sein ich lebte doch als Hund und müsste doch so geboren worden sein. Dennoch nickte Regis. Die verzweiflten schreie meiner Mutter änderten nichts, sie nahmen mich mit. Sie gingen über einen Flur und nur kurz sah man Lunafreya, die zu diesem Zeitpunkt schon 5 Jahre alt war. Kurz darauf waren wir an einem Altar. Auf diesem legten sie mich ab. Die Gesichter meiner Entführer waren verschwommen. Eine Stimme ertönte. "Bitte nehmt diese Gabe an und schenkt uns dafür Lunafreyas Leben." Meine Augen weiteten sich.《Sie wollten mich für Luna opfern.》Ein leuchten begann das Neugeborene zu umgeben. "Ich erfülle eure Bitte, aber sie soll die neue Lunafreya werden. Fortan, bis Lunafreya stirbt, wird sie als ihr treuer Gefährte zur Seite stehen und auch als Orakel ihre Aufgabe haben." Posaunte die Stimme laut und wieder änderte sich meine Gestalt. Aus dem Fuchs wurde ein Hund und ein zweiter, schwarzer Hund, erschien neben ihr. Ein Gott hatte mich zu einem Hund gemacht. Jahre verstrichen und man sah mich nun, im Alter von 10, auf einem Stuhl sitzen. Ich erkannte den Raum als mein ehemaliges Zimmer. Eine Tür öffnete sich. Die Person die eintrat war kein anderer als der lucische König. "Wer sind sie?" Redete mein früheres ich. Freundlich reichte mir der Mann seine Hand. "Ich bin Regis Lucis Caelum, König von Lucis." Erklärte er mir und ich schüttelte seine Hand. Einige Bilder strömten von selbst in meinen Kopf. Meine Erinnerungen kamen zurück. Doch da war eine schwarze Seite, etwas was sich nicht zeigen wollte. Das Bild wandelte sich. Der Ort an dem ich dort stand war wunderschön. Wieder war Regis dort und wir kämpften. Schon dort besaß ich das Schwert. Alles was er mir beigebracht hatte war dort zu sehen. Ein weiteres Jahr schien zu vergehen. Ich stand vor dem Spiegel und hatte Lunafreyas Gestalt angenommen. Dennoch verwandelte ich mich zurück. In diesen Moment kamen einige Personen herein und sofort brüllten sie mich an. Dann lag ich auf einem Tisch und sie schlugen mit irgendwas auf meinen Rücken. Verstört wie ich von diesem Anblick auf meine Vergangenheit war zuckte ich bei jeden Schlag zusammen. Noctis neben mir rührte sich kein Stück, sah mich aber an. Ich ihn aber nicht. Ich hätte schwören können den Schmerz immer noch zu spüren. Plötzlich waren wir wieder in dieser Welt. Ich wusste auch endlich, das dies meine Traumwelt war. Das Bild hielt an und der Raum erhellte. Die Welt, wie sie einmal war, erschien wieder. Die vielen Bäume, die Felsen, diese schöne Landschaft war wieder da. Deshalb war also alles immer schwarz gewesen. Mein Kopf fing aber mit einem mal an zu schmerzen. Wieder kam dieses schwarze Bild, diese schwarze Erinnerung. Mit einer Hand fasste ich mir an den Kopf. "Das was du gerade versuchst zu verdrängen, ist etwas, was dich für immer verändert hätte. Ich musste dir diese Erinnerung nehmen." Der König sprach leise und schien etwas zu verbergen. "Es tut mir so leid." Seine Stimme klang so bitterlich. Dann tauchte es auf. Das Bild, dass mir jedlichen Atem raubte. Ich war dort etwa 15 und lag Nackt auf meinem Bett, gefesselt. Das Bild verschwamm aber es waren die Tränen, welche sich in meinen Augen gebildet hatten. Einige Menschen kamen dazu und ein Mann, der auch keine Kleidung trug. Die Gesichter waren nicht erkennbar. Mein 15 jähriges ich sah mit großen Augen diesen Mann an. Sie versuchte sich loszureißen, rüttelte an ihren Ketten, doch es gab kein entkommen. Im Hintergrund hörten man Lachen und auf dem Gesicht des Mannes lag ein dreckiges Lächeln. Jetzt fing sie auch an zu schreien, aber ihr wurde ein Tuch um den Mund gebunden. Sie konnte nichts tuen als der Mann sich über sie beugte. Tränen flossen ihre Wangen hinunter und verzweifelte Hilferufe entwichen ihr. Durch das Tuch wurden diese gedämpft. Und dann geschah es. Die Augen des Mädchens weiteten sich extrem und sie kniff die Augen zusammen. Ein schmerzerfüllter Schrei kam hervor. Blut floss auf das Bettlacken. Das Tuch an ihrem Mund fiel hinunter und ihre Schreie wurden lauten. Immer wieder stieß der Mann in sie und sie schrie. Immer und immer wieder schrie sie um hilfe. Ich konnte nicht länger hinsehen. Meine Beine gaben nach und ich sank auf die Knie. Tränen flossen in Massen meine Wangen hinunter. Die Schreie hallten in meinen Kopf. Mein Kopf tat so weh die Bilder spielten sich immer wieder ab. Weitere Schreie folgen, doch es waren nicht die meines jüngeren Ichs. Es hörte nicht auf ich schrie weiter, doch diese Bilder wollten nicht verschwinden. Irgendwann verstummte ich. Mir fehlte die Kraft. Die Bilder verschwanden langsam. "Lyna..." Vernahm ich eine Stimme. Diese Stimme ließ mich erschaudern. Ich hatte ihn ganz vergessen. Schwach drehte ich mich zu ihm um. Alles um mich herum schien zu zerbrechen. Meine komplette Welt zerbrach. Es würde mich verändern. Alles würde sich ändern. "Noctis, bitte erinnere dich an die, die ich einmal war." Dann zerbrach alles und es wurde schwarz.

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