Kapitel 4 "Durst"

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Blutrote Augen. Ich blickte direkt in sie. Es waren meine eigenen. Es ist einen Monat her, seitdem ich erfuhr, das ich ein Gott war. Nichts hatte sich verändert, obwohl, ich war seit diesem Zeitpunkt nicht mehr aufgestanden. Einen ganzen Monat verbrachte ich im Bett. Jeden Tag quälte mich ein unerträglicher Hunger, doch ich würde diesem nicht nachgeben. Mittlerweile war ich zu schwach zum Aufstehen. Das Leben als Gott war grausam. Ich dachte sie würden ein gutes, sorgenfreies Leben führen, aber es war genau das Gegenteil. Eine große Last lag auf ihren Schultern. Sie führten wie die Menschen Kriege und mussten immer an ihre Schöpfung denken. Es wunderte mich wenig, dass nicht alle dort mitmachten. Aber das ein einziger Schritt mein komplettes Dasein veränderten, hätte ich nicht gedacht. Ich war das Licht, das diese Welt erhellte. Dennoch war ich nicht in der Lage, meine Macht zu kontrollieren. Sie erwachte durch Erinnerungen und wurde auch unkontrollierbar durch diese. Es zeichnete sich an meinen Händen. Sie leuchteten immer noch und würden es auch fortan tun. Die gesamte Kraft lag in ihnen. Würde ich einen Menschen mit diesen berühren, stirbt er, augenblicklich. Jedes Lebewesen würde sterben. Selbst einem Gott konnte ich schaden. In Ketten sollte ich liegen. Eine Träne lief meine Wange hinunter. "Ich bin ein... Monster." Wimmerte ich und ein Schlag durchfuhr mich. Ich krümmte mich vor Schmerzen. Der Hunger brachte mich um, aber ich konnte nicht. Diese Sache würde aus mir entgültig ein willenloses Monster machen.《Wieso müssen Götter so etwas tun?》Die Vorstellung daran lief mir eiskalt den Rücken runter. Meine Kräfte brauchten ihren Ursprung und dieser war einfach nur unvorstellbar. Selbst Götter mussten sich nähren um ihre Macht zu erhalten aber das war zu viel. "Wie lange willst du das noch durchziehen?" Wollte plötzlich eine Stimme hören. Schwach hob ich meinen Kopf. Dort stand Leviathan. Seit meinem Erwachen waren die vernichteten Götter immer da. Sie konnten mir geben was ich brauchte auch wenn nur zur Überbrückung. Ihre menschliche Gestalt und ihr Geruch brachten mich aus der Fassung. Es war so intensiv es schrie mich schon an. Sie war so schön und viel zu nah. Ihre bodenlangen blauen Haare umschwungen ihre Hüfte, die von einem seidenen weißen Kimono unhüllt waren. Die dunkelblauen Augen fixierten mich und sie trat noch einen Schritt näher. Ich wollte zurückweichen, aber mir fehlte die Kraft. Der Hunger machte mich wahnsinnig. Lange würde es nicht mehr dauern, bis ich endgültig denn Verstand verlieren werde. Unweigerlich musste ich an Noctis denken.《Wie es ihm wohl ergangen war?》Aber seit den Erinnerungen habe ich nicht mehr zu ihm herab gesehen. Ich konnte nicht, zu viel war passiert. Außerdem war er sicherlich nur mit seiner Hochzeit beschäftigt, die in 3 Monaten stattfand. Eigentlich redete ich mir das nur ein. In meinen Gedanken versunken stieg mir ein süßlich Geruch in die Nase.《Oh nein.》Mein Körper gehorchte mir nicht mehr und stürzte sich auf die Göttin des Wassers. Diese lächelte. "Ich will nicht." Schluchzte ich. Ohne auf meine Worte zu hören hielt sie mir ihren blutenden Arm entgegen. "Du musst, sonst wirst du es nicht schaffen." Betonte sie. "Was- hmm!!!" Bevor ich fragen konnte was sie meinte wurde mein Mund blockiert. Leviathan drehte mich und drückte ihren Arm auf meinen Mund. Ihr Blut floß in meinen Mund. Weit riss ich meine Augen auf. Diese Flüssigkeit benebelte mich.《Es ist zu gut.》Eher ich mich versah biss ich in ihren Arm. Meine Fangzähne bohrten sich mühelos in ihr zartes Fleisch. Auch wenn ich nicht klar denken konnte, flossen Tränen meine Wangen hinunter. Minuten später erst löste ich mich von ihr und hielt mir die Hände vor mein Gesicht. "Ich... ahhh." Schrie ich. Es war zu spät. Nie wieder würde ich mich so lange dem Verlangen entziehen können. "Es tut mir so leid..." Sagte ich unter Tränen. Die Göttin hatte es viel Blut gekostet. Eine Hand fasste an meinen Kopf. "Es ist alles gut Lyna." Flüsterte diese sanft. Danach ließ sie mich alleine. Denn ganzen Tag kam nun niemand mehr erst spät am Abend kam Shiva noch einmal. "Geht es dir besser?" Fragte diese als sie reinkam. Stumm nickte ich. Es ging mir besser, aber das war keine Entschuldigung für meine Taten. Sie ging zu mir und setzte sich auf die Bettkante. In ihre Hand hielt sie lange weiße Handschuhe. "Hier, sie blockieren deine Kräfte, du wirst sie brauchen." Erklärte die Eisgöttin. "Wozu?" Wollte ich wissen.《Um die Götter nicht zu verletzen? Nein.》Mir war etwas anderen in den Sinn gekommen aber das wäre nicht möglich. "Es ist das was du denkst, du musst zurück nach Eos." Ungläubig schaute ich sie an. "Nein, das kommt nicht in Frage." Widersprach ich. Das konnte nicht ihr ernst sein. "Lyna, es bleibt keine andere Wahl. Die Welt der Götter und die Welt der Menschen ist in Gefahr. Wenn die Götterwelt auf Eos trifft, wird alles zerstört. Du sollst auch nur kurz nach Eos, danach musst du zur Götterwelt gehen." Redete sie mir ein. "Kann ich dann so einfach von hier verschwinden? Was ist das Problem in euer Welt? Und was soll ich denn in Eos?" Löcherte ich sie. Traurig sah sie mich an. "Ich kann dir leider nicht alles sagen, denn ich weiß selbst kaum. Was in der Götterwelt passiert ist weiß ich nicht. Ja du kannst weg, du bist kein gefallener Gott, es erfordert nur viel Kraft die du bei deiner Ankunft in Eos," Ich unterbrach sie, denn ich wusste was jetzt kommen würde. "Ich kann doch kein Blut von einem Menschen trinken? Es könnte ihn umbringen!" Protestierte ich. Sofort redete sie wieder. "Es gibt noch etwas zu sagen. Du hast gefragt warum du nach Eos musst, es ist recht simpel. Du musst den Gott der Finsternis finden und ihn um hilfe bitten. Nur gemeinsam könnt ihr eine solche Katastrophe abwenden." Erklärte sie nun zuende.《Den Gott der Finsternis?》Es hörte sich tatsächlich so an als würde es nur eine kurze Zeit in Eos sein.《Aber ich konnte doch kein Menschenblut trinken?!》Dennoch hatte ich das Gefühl, dazu gezwungen zu werden. Nachdem ich nun den Geschmack kannte, könnte ich mich nicht mehr lange zurückhalten. Dazu, dass weitaus mehr Menschen dort als hier Götter wären. "Du wirst das schaffen." Meinte Shiva beruhigend und schrich über meinen Kopf. Kurz genoss ich diesen Moment. "Wie lange hab ich noch Zeit?" Wollte ich nun wissen. Die Mimik der Göttin veränderte sich. "2 Monate."

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