Die Nacht ist für Anja ziemlich anstrengend gewesen, immer ist sie von der kleinen Murmel geweckt worden. Auch Hubsi ist dann immer wachgeworden.
Heute hat sie zum Glück noch einen freien Tag, ab morgen müssen sie beide wieder zur Arbeit. Ihr Kopf liegt auf seiner Brust, er fährt mit seinen Fingern immer wieder durch ihr blondes Haar, bis sie beide schließlich aufstehen. Hubsi bereitet für sie beide Frühstück vor.
Der Tisch ist bereits gedeckt, als sie die Treppe hinunter kommt. Sie sitzen gemeinsam am Tisch und reden aufgeweckt miteinander. Immer wieder lachen beide auf, Anja’s Gesicht verzieht sich nur kurz, als ihr ungeborenes Kind wieder einmal zutritt.
Die beiden wollen nach dem Frühstück wieder ins Krankenhaus fahren, da ein Ultraschall vorgesehen ist. Anja holte die nötigen Unterlagen und dann fahren sie bereits los.
Die Treppe ist mit dem Bauch gar nicht mal so einfach für sie. Deshalb fahren sie mit dem Fahrstuhl nach oben. Im Flur riecht es nach Desinfektionsmittel, für Anja war es kurz, als würde sie nach Hause kommen. Hubsi hingegen verbindet nicht viel Positives mit dem Geruch.
Anja liegt auf der Liege, das kalte Gel wird auf ihrem Bauch verteilt. Gemeinsam schauen sie gespannt auf den Bildschirm.
Die Gynäkologin nickt zufrieden. „Es ist alles sehr gut entwickelt, ihrem Baby geht es gut. Das Herz schlägt kräftig und auch sonst ist alles im sehr gutem Bereich. Wollen Sie eigentlich wissen, ob Ihr Kind ein Junge oder ein Mädchen wird?“ Dabei wirft sie dem Paar einen kurzen Blick zu.
Anja nickt, die Ärztin schaut also nochmal genauer hin. „Soweit ich das beurteilen kann, bekommen sie eine kleine Tochter. Schauen Sie hier“, erklärt sie. Dabei deutet sie auf den Monitor.
Hubsi grinst seine Frau an, diese lächelt ebenfalls zufrieden. Beiden ist es vollkommen egal, ob das Baby ein Junge oder Mädchen ist, es soll nur gesund sein. Deshalb freuen sie sich beide über ihre kleine Tochter. Die Gynäkologin drückt ihnen noch einige Bilder in die Hand, damit verabschieden sie sich voneinander.
Die beiden fahren direkt nochmal in die Stadt, dieses Mal um die ersten Anziehsachen für ihr Baby zu kaufen.
Anja läuft von Regal zu Regal und ist regelrecht in einen Kaufrausch verfallen. Hubsi beobachtet das ganze mit einem verschmitzten Lächeln. Auch er sucht einige Teile für ihr Baby aus, letztlich haben sie viel zu viel Geld ausgegeben.
Aber Anja ist sichtlich zufrieden, zu Hause beginnt sie sofort, die Sachen zu sortieren und zu waschen. Das Spielzeug verräumt sie im Schrank, das Zubehör auf den Wickeltisch.
Den Rest des Tages verbringen sie auf der Terrasse. Die Sonne steht hoch am Horizont und die Luft ist etwas schwül. Zufrieden blickt sie hinauf in den blauen Himmel, wo nur sehr wenig Wolken ihre Kreise ziehen. Die Sonne geht bereits langsam unter und taucht ihren Garten in ein wunderschönes Licht. Es wird langsam kalt auf der Terrasse.
Gemeinsam gehen die beiden wieder rein ins Haus. Hubsi hängt die fertige Wäsche auf und Anja hilft ihm dabei. Kurz darauf gehen sie beide nach oben ins Schlafzimmer. Nach wenigen Minuten sind beide in einen relativ festen Schlaf verfallen.
Anja wird zwischendurch durch die Tritte geweckt. Immer wieder schreckt sie deswegen hoch und hält sich den Bauch. Bereits vor dem Wecker wird sie wieder wach, langsam steht sie auf und geht die Treppe hinunter ins Babyzimmer.
Dort schaut sie sich immer noch fasziniert um, ihr ist immer noch nicht bewusst, dass sie tatsächlich bald schon ihre kleine Tochter in den Armen halten darf. Immer wieder streicht sie sich über ihren Bauch, ihre kleine Murmel scheint im Moment zu schlafen.
Da legen sich zwei Arme um ihren Bauch. Kurz zuckt sie zusammen, bis sie ihn bemerkt. Dann lächelt sie zufrieden.
„Guten Morgen, mein Engel“, sagt er. Dabei gibt er ihr einen Kuss auf die Wange.
„Guten Morgen“, erwidert sie und schließt kurz ihre Augen. Dabei dreht sie sich in seinem Arm um, um ihm einen richtigen Kuss zugeben.
Danach ziehen sie sich um und er fährt sie zum Klinikum, dort verabschieden sie sich voneinander und er läuft weiter in Richtung Revier.
Staller kommt ihm mit einem breiten Lächeln entgegen. „Hubsi, da bist du ja endlich wieder, du hast mir so gefehlt.“ Schon wird er in eine Umarmung gezogen.
Mit schnellen Schritten laufen sie beide zusammen ins Revier, Staller in das gemeinsame Büro und Hubsi zu seinem Chef. Es muss noch einige Dinge mit seinem Chef regeln, zumal die Geburt seines Kindes auch immer näher rückt. Die beiden sprechen einige Minuten miteinander und Hubsi unterschreibt einige Formulare, die ihm der Girwidz entgegenhält.
Daraufhin geht er wieder zu seinem Kollegen Staller. Der wartet bereits auf ihn. „Hubsi, wir miassen los, im Supermarkt hat jemand geklaut.“
Sofort zieht Hubsi sich seine Jacke wieder an. Dann laufen sie schnellen Schrittes zum Streifenwagen.
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Was habe ich nur getan
أدب الهواةEines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion.