-2-

379 21 0
                                    

"Tschüss mein Schatz."

Ich ignorierte meine Mutter und stieg wortlos aus. Der Kies knirschte unter meinen Füßen und die strahlende Sonne blendete mich. Ich blickte mich auf dem Schulhof um. Rechts von mir stand eine Gruppe Mädchen. Links von mir eine Gruppe Jungen und auf dem gesamten Schulhof liefen weitere kleine Grüppchen. Die Mädchen hatten alle perfekt gemachte lange haare und zu viel schminke drauf. Die Jungen hatten hoch gestylte haare und durchtrainierte Körper. Es dauerte nicht lange, da hatte ich alle blicke auf mir. Sie zeigten mit dem Finger auf mich und lachten hinter vorgehaltener Hand.

Typisch.

Egal wo ich hinkam, ich würde immer komisch angeguckt. Ich war es gewohnt, aber angenehm ist es trotzdem nicht.

"Bist du Catarina? Catarina Steel?"

Ich drehte mich um und blickte in große braune Bambiaugen. Sie gehörten zu einer großen Frau, die eine Jeans, eine weiße Bluse und ein Sakko trug. Ich nickte.

"Ich bin Jaqueline Crow. Die Schulleiterin. Willst du dich noch verabschieden?"

Ich schüttelte energisch den Kopf und drehte mich von meinen Eltern weg, die mittlerweile ausgestiegen waren.

Sie blickte mich argwöhnisch an und ging dann vor. Ohne meine Eltern auch nur eines Blickes zu würdigen lief ich ihr hinterher.

Das Gebäude war groß und ragte alt vor mir auf. Die Schulleiterin stieß die Eingangstür auf und wir betraten eine große Halle. Es wimmelte vor Schülern und alle redeten durcheinander. Die Halle war ein Halbkreis, an den Wänden rechts und links von mir wandten sich zwei Treppen hinauf, die anscheinend zu den Schlafzimmern führten. Direkt gegenüber von der Eingangstür lag eine zweite große Flügeltür. Rechts und links davon ging es in zwei Gänge.

"Deine Eltern hatten mich gebeten ein Auge auf dich zu werfen... Kannst du mir vielleicht erklären warum sie das gesagt hatten?"

"Nein." Glatte Lüge. Ich wusste genau wovon sie sprach, aber ich würde es ihr nicht sagen. Ich bin nicht so eine, die alle mit ihren Problemen vollheult und außerdem ist es privat.

"Ok, dann kannst du ja jetzt auf dein Zimmer gehen. Da du erst mitten im Schuljahr gekommen bist, kannst du Sir leider keine Zimmerpartnerin aussuchen. Wir haben dich in das Zimmer hinten links eingeteilt. Ich hoffe, deine mitbewohnerin wird dir gefallen." Sie verabschiedete sich noch von mir und ging den Gang links von der Flügeltür entlang.

Ich griff nach meinem Koffer und lief die Treppe, die zu den Madchenzimmern führte hinauf. Oben war es ruhiger und auch etwas dunkler. Ich lief den Flur entlang und hörte auf meine durch den roten Teppich gedämpften Schritte. Dann blieb ich stehen. Die Tür die jetzt vor mir lag musste meine sein. Ich atmete noch einmal tief ein und aus und legte dann die Hand an die Türklinke.

try to feel free.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt