try to feel free.

-8-

Die ganze Woche hatte Anna sich Paul seltsam gegenüber verhalten, doch der schien das gar nicht zu bemerken. Anna wurde immer ganz still in seiner Gegenwart und ihre Gesichtszüge wurden kalt. Mit mir redete sie weiter so wie immer und auch Paul war so wie immer. Wir hatten uns noch zweimal geküsst.

Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte, aber es hat sich gut angefühlt. Jetzt saß ich mit Paul am See und wir unterhielten uns.

"Cat?", er wand sich zu mir.

"Ja?"

Langsam kam er näher und näher und dann spürte ich noch einmal seine Lippen auf meinen. Es sollte nichts besonderes sein, doch in mir fing alles an zu kribbeln und als er seine Hand an meine Hüfte legte, überkam mich ein Schauern und in mir breitete sich eine Wärme aus, die man nicht beschreiben kann. Seine Zunge spielte mit meiner und seine Hand mit meinen Haaren. Mir würde schlagartig schwindelig und ich viel langsam nach hinten in den Sand. Er beugte sich über mich und küsste mich weiter.

Der Kuss endete abpruppt und wir richteten uns schnell auf.

"Tut mir leid."

"Was?"

"Bei jedem anderen Mädchen hätte ich diese Situation ausgenutzt und hätte mit ihr geschlafen, aber du bist mir wichtig und deshalb möchte ich das nicht tun."

Ich war perplex und verwirrt. Ich hatte ja schon viel über ihn gehört, den schamlosen Player, der mit allen geschlafen hatte, aber aus seinem Mund war das etwas anderes.

Und OMG, das war doch eine Liebeserklärung!

Ich rappelte mich auf und lief. Paul ließ ich hinter mir zurück. Ich lief einfach. Ich lief weiter in den Wald, bis ich über eine Wurzel stolperte. Ich fiel und plötzlich wurde alles schwarz. Kurz bevor ich ohnmächtig wurde, hörte ich noch Schritte.

Ich öffnete langsam die Augen und blickte an eine klinisch weiße Decke. Ich blickte mich im Raum und erkannte, das ich auf der krankenstation war. Ich fasste mit an den Kopf, der brummte und als ich meine Hand wieder zurück zog, waren meine Finger rot. Ich hatte geblutet und das ließ mich wieder zurück in das weiche Kissen fallen. Doch da ich niemanden sah oder hörte, entschloss ich mich aufzustehen und auf mein Zimmer zu gehen.

"Paul! Ich weiß was du für ein Spiel spielst! Das hast du auch mit mir gemacht und ich lasse nicht zu, das du das bei Cat auch so machst!"

"Anna wirklich. Ich spiele nicht mit Cat! Sie ist mir wichtig geworden und ich...ach keine Ahnung! Ich bin so glücklich bei ihr und ich... Ich glaube ich liebe sie! Und du machst das alles kaputt wenn du da jetzt kess gegen machen willst. Anna ich schwöre dir, dass ich Cat nicht so behandeln werde!"

"Du mieser kleiner Egoist! Weißt du eigentlich wie schwer es für mich ist dich und Cat zu sehen?! Ja du hast richtig gehört! Ich war einmal wirklich in dich verliebt, Paul, bis du mich dann wie ein benutztes Kondom weggeschmissen hast!"

Die Tür zu unserem Zimmer stand einen spalt breit offen, so das ich jedes Wort von Anna und Paul hören konnte. Aber das hätte ich auch so. Sie schrien laut und ich wunderte mich, das noch keine anderen Mädchen heraus gekommen waren um zu lauschen.

Gerade als ich mich umdrehen und gehen wollte um nachher so zu tun, als wäre nichts passiert, riss jemand die Tür auf und Paul kam heraus gestürmt. Er rannte mit solcher Wucht in mich rein, das wir beide hinfielen und unsanft auf dem Boden landeten.

"Seit wann stehst du denn hier?"

"Lange genug."