Die Miya-Drillinge // Suna FF

[5]

„Aufwachen, Schatz...",
„Mmm noch fünf Minuten bitte.", antwortete ich grummelnd meiner Mutter, welche mich mit einer sanften Stimme versuchte aufzuwecken.
-Könnte sie lange versuchen, denn ich bin kein Morgenmensch. Überhaupt nicht.
‚Aufstehen' ist auf meiner Liste mit Dingen die ich nicht leiden kann, definitiv unter den Top Fünf!
Ich drückte meinen Kopf tiefer in das Kissen hinein, krampfhaft versuchend wieder einzuschlafen.
Nur hatte meine Mutter wohl andere Pläne, -denn schlagartig wurde mir die Decke weggezogen.
„Mama..!", jammerte ich, einerseits wegen der Kälte die unerwartet meinen Körper durchzog, und andererseits weil das wirklich nicht Nötig war.
Irgendwann wäre ich ja aufgestanden, nur halt später...
„Es ist erst 7:00 Uhr, keine Sorge du kannst langsam machen."
Ich war mittlerweile auch wach, allerdings überhaupt nicht gut gelaunt. „Mhm, danke Mama.", ich tat trotzdem mein bestes sie nicht anzumotzen, denn sie konnte theoretisch auch nichts dafür.
Sie lächelte leicht, stand auf und ging zu Tür. „Ach übrigens," sie drehte sich um, „Auf der Theke steht dein Bento und oben im Bad kannst du duschen. Ich muss auch los, hab einen schönen ersten Tag.", sie lächelte ein weiteres Mal und verschwand dann aus der Tür.

Ich setzte mich auf. -War wahrscheinlich ein fürchterlicher Anblick, mit den zerzausten Haaren und dem angeschwollen Gesicht.
Nach weiteren fünf Minuten stand ich, langsam aber sicher auf und schlürfte immer noch verschlafen die Treppen hoch zu der besagten Dusche, mit meiner neuen Uniform in der Hand.
Angekommen entledige ich mich meiner Klamotten und schlüpfte unter die Regendusche.
Warmes Wasser prasselte auf meine Haut und wusch praktisch die ganze Müdigkeit ab. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich in Gedanken versank, welche meine Gehirnzellen etwas ankurbelten.
-Mein Vater hatte seit ich hier bin nicht einmal angerufen. Nicht nach der langen Fahrt, keine kurze Nachricht hinterlassen, -gar nicht.
Ich mein ich hatte nichts anderes erwartet, tue ich auch für die Zukunft nicht. Trotzdem hätte ich mich gefreut, oder zumindest wertgeschätzt gefühlt. Einmal zumindest...

Nach einer, möglicherweise etwas zu langen Weile stieg ich wieder aus der Dusche.
Ein Blick zum Föhn, gefolgt von einem großen Seufzen. -Föhnen kam auf der Liste ganz bestimmt unter die Top fünfzehn.
Mit trockenen und hochgebunden Haaren schnappte mir endlich den schwarzen Rock und die weiße Bluse. Knüpfte alles ordentlich zu und tapste wieder zurück ins Zimmer.
-Natürlich hatte ich immer noch keine Lust, mich die nächsten Stunden in ein Gebäude zu setzten und irgendwelchen irrelevanten Stoff reingeprügelt zu bekommen, dennoch war ich neugierig. Wegen der Leute, wegen des Volleyballteams der Mädchen und auch einfach auf die Stimmung. Ob es große Unterschiede zu der Nekoma gab.

Ich nahm mir mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag und meine Augen weiteten sich einen Augenblick. „08:00Uhr schon?".
Meine vorherige Ruhe wandelte sich in Hektik um. Ich musste ja auch noch zu Sekretariat, bevor um 8:30Uhr die erste Stunde beginnt.
Ich schnappte mir noch schnell den braunen Blazer und die rote Krawatte.
„Ja und wie zur Hölle soll das funktionieren?", fluchte ich lauthals vor mich hin, nie gelernt wie man überhaupt eine Krawatte bindet.
Irgendwann gab ich es auf, und lies sie einfach halbherzig um meinen Nacken hängen.
Meine Tasche packend, stürmte ich aus dem Zimmer, es war mittlerweile 08:09Uhr.
Sprang schon fast in meine Schuhe und schon war ich aus der Tür. -Rechtzeitig.

Ich rannte fast schon zu Schule, auch wenn es nicht weit war. Bog hier und da rechts ab und schon stand ich vor dem besagten Gebäude.
Ich hatte noch genau fünf Minuten.
Ich hüpfte die Treppen hinauf, nahm zwei Stufen auf einmal. Zum Glück waren Schulen hier ähnlich aufgebaut, heißt das Sekretariat war nicht schwer aufzufinden.
-
Völlig außer Atem kam ich vor der ausgeschilderten Tür zum Stehen. -Oben groß mit ‚Sekretariat' gekennzeichnet.
Zeitgleich klingelte es zur ersten Stunde. ‚Mist, Mist, Mist.. Nicht direkt am ersten Tag..'