[24]

2.8K 136 10
                                    


Pov: Atsumu

Ich spürte einen sanften Kuss im Nacken, durch den ich langsam wieder aufwachte.
„Gleich ist Frühstück." Die vertraute Stimme von Shinsuke, flüsterte mir ins Ohr und ich merkte, wie die Matratze an einer Stelle leichter wurde. Ich drehte mich zu Seite und sah dem weißhaarigem zu, wie er die Klamotten aufsammelte, die wir gestern wie wild durch den Raum geworfen hatten. Ich konnte nicht anders als breit zu grinsen.
Ich war wirklich glücklich mit ihm.
-

Nachdem wir fertig angezogen, aufgeräumt und ordentlich durchgelüftet haben, waren wir eigentlich bereit gewesen, zum Frühstück zu gehen.
Wären wir auch besser.
Zwar war es sowieso langsam an der Zeit, aber dennoch spielte der Moment eine Rolle.

Shinsuke stand vor der Tür, gerade bereit diese zu öffnen, da stoppte ich ihn. Ich drehte ihn geschickt an der Hüfte um und zog ihn die letzten Zentimeter zu mir, welche uns noch trennten.
„Danke.", flüsterte ich, ehe ich unsere Lippen vereinte. Ich war ihm wirklich unfassbar dankbar dafür, dass er an meiner Seite war.
-Hätte man mir allerdings vor fünf Jahren gesagt, dass ich in der Zukunft einen Freund haben würde, ...auf Jungs stehen würde ... -hätte ich wahrscheinlich gelacht. Niemals hätte ich es für möglich gehalten.
Jedoch könnte ich im Endeffekt nicht glücklicher sein, mit dem
gleichen Geschlecht an meiner Seite.
Der Kuss war sanft und liebevoll. Leicht, aber dennoch bestimmend.

Gerade wollten wir ihn wieder unterbrechen und ruhig zum Frühstück gehen, da kam uns jemand zuvor.
-

Die Tür wurde fast schon theatralisch aufgerissen und rein stolziert, kam ein genervter grauhaariger.
„Tsumu du Hornochse frag gefälligst, wenn du dir Sachen von mir nimmst. Ich will das nicht!", meckerte er und suchte mit den Augen das Zimmer nach seinem Lieblings-Hoodie ab, welchen ich möglicherweise am Tag zuvor gestohlen hatte.
Völlig schockiert standen ich und Shinsuke immer noch mit den Körpern aneinander. Die Hände an der Taille des anderen und die Gesichter verdächtig nah aneinander.
Praktisch warteten wir nur darauf, dass die Bombe hochging und machten keinen Anschein, der Situation zu entfliehen.

Die grauen Augen, meines Bruders blieben nach einer gefühlten Ewigkeit, nun dann auch an dem weißhaarigen und mir hängen.
Stille.
Auch, wenn der Moment nicht sonderlich weltverändernd war, fühlte es sich beinahe so an.
Ich hatte Monate lang meinen eigenen Bruder belogen und dies schien nun auch ihm klar zu werden. -Die ganzen Nächte, die ich nicht zuhause war. Die Knutschflecke, von denen ich immer beteuerte sie stammten von irgendwelchen irrelevant Mädchen. „Tsumu, du bist so ein Fuckboy, dass ist unglaublich." , kommentierte er bei jedem weiteren Fleck auf meiner Haut.
Es leuchtete ihm nun ein.
Und das ich schwul bin, hatte ich auch nie erwähnt. -Nicht, weil ich Angst von der Reaktion hatte, sondern einfach, weil es so neu für mich war. Ich wusste es selbst nicht.
Kita half mir damals, nachdem ich mich ihm anvertraute und daraus entstand dann unsere Beziehung.

„Ach so." Sein Blick verweilte auf mir und selbst ein Blinder mit Krückstock konnte erkennen, dass er nicht sonderlich erfreut über die monatelangen Lügen war.
Mein Blick senkte sich und nun zog ich auch meine Hände wieder zu mir. „Ich wollte es dir sagen..."
„Ach ja? Und wann, wenn ich fragen darf?"
Ich zögerte. Genau wann eigentlich? Ich wusste es nicht.
„Ich lasse euch alleine."
Der weißhaarige spürte wohl, dass es mehr als nur ein erster Schock seitens Samu war, sondern dahinter auch familiäre Sachen steckten. Er drückte meine Hand ein letztes Mal, ehe er sich an meinem Bruder vorbeidrängte und die Tür zum Zimmer hinter sich schloss. Samu schaute ihn nicht einmal an. Seine Wut galt ganz alleine mir.

„Ich weiß nicht, wann ich es dir sagen wollte."
„Großartig. Wie lange hast du mich jetzt angelogen? -Mit den ganzen Knutschflecken und deinen 'Übernachtungspartys'.."
Ich sah ihn nicht an, ich fühlte mich schlecht. „Keine Ahnung.. Ein paar Monate?"
Ich bemerkte im Augenwinkel nur, wie mein Gegenüber die Hände zu Fäusten ballte. „Warum hast du es mir nicht erzählt?"
„Weiß ich doch auch nicht. Ich war selbst damit überfordert damit, dass ich auf Männer stehe.", murmelte ich und wurde gegen Ende immer leiser.
„Alter.. mir ist scheiß egal, ob du auf Frauen stehst, oder auf Männer, oder.. -keine Ahnung, Pansexuell bist. Das ist mir egal!"
„Ja, aber-"
„Jetzt halt mal deine Klappe, dass konntest du die letzten Monate ja auch so gut. Es geht mir darum, dass du mir offensichtlich nicht vertraust."
„Tu ich doch! Das ist doch was ganz anderes.", ich wurde ebenso lauter. Es war nicht das fehlende Vertrauen.
„Und Ayumi?"
„Ayumi weiß es.." Das klang wiederum aber sehr danach, als hätte ich gute Gründe gehabt es ihm zu verschweigen.
„Woran liegt es, dass mir niemand in dieser Familie irgendetwas erzählt. Ayumi hat mit Suna was laufen, dass sieht jeder Blinde und du bist auch seit Monaten in einer Beziehung.", knurrte er sichtlich angespannt.
„Lass Ayumi da raus, sie hat's nur durch einen Zufall herausgefunden. Und frag dich mal, warum sie uns nichts von Suna oder irgendwem anderes erzählt. -Vielleicht, weil wir wie zwei Gestörte immer direkt ausrasten, wenn sie überhaupt nur in die Richtung von einem Jungen schaut und andersrum."
Wir bekamen beide nicht mit, dass wir vom eigentlichen Thema abkamen und uns immer weiter in ein anderes reinsteigerten.
„Ist doch auch kein Wunder, so wie Kuroo mit ihr umgegangen ist. Außerdem warst du noch viel schlimmer als ich. Du, Tsumu. Du!"
„Darum geht es aber nicht!", erwiderte ich.
––

Pov: Ayumi

Ich hörte das leise Knarren einer Tür und dann, wie diese wieder ins Schloss gedrückt wurde. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte verwirrt. Die Sonnenstrahlen fielen durch die Gardinen ins Zimmer. Scheinbar, war es schon etwas später.
Ich warf einen Blick durchs Zimmer. Rai, konnte es nicht gewesen sein, denn sie musste sich auch morgens um den typischen Manager-Quatsch kümmern.
Erst dann fiel mein Blick zu Tür und ebenso vernahm ich erst dann das Schluchzen der Person.
„Tsumu?" Verwirrt musterte ich den blonden, der stumm auf mich zu kam. Eine Hand fuhr über seine Wangen und wischten die Tränen weg. Zwar war der Raum nicht vollständig beleuchtet, aber dennoch sah ich einige Schrammen hier und da, die seinen Körper zierten.
„Was ist passiert?" Ich setzte mich auf und zog rechtzeitig meine Beine ein, ehe der Zuspieler sich aufs Bett plumpsen lies.
„Samu weiß jetzt auch von mir und Kita.", murmelte er, während er sich meine Decke schnappte und auch über sich warf.
„Und?", fragte ich. Ich wusste, er würde nicht sauer werden, weil unser Bruder in einer Beziehung mit dem gleichen Geschlecht sind. Aber warum die Schrammen?
„Ich hab's ihm nicht erzählt. Er kam eben einfach ins Zimmer und hat uns praktisch erwischt."
Ich blinzelte verdutzt. „Ja, aber weswegen habt ihr euch geprügelt?" Ich kroch folgend übers Bett und setzte mich neben meinen Bruder, welcher fast augenblicklich seinen Kopf auf meiner Schulter platzierte.
„Er dachte, ich hab nichts erzählt, weil ich ihm nicht vertraue. Und irgendwie kam er dann auf Suna und dich. Er denkt halt, niemand vertraut ihm. Dann hab ich ihm an den Kopf geworfen, dass es kein Wunder ist das du uns nichts erzählst."
Ich wusste, was er damit meinte; Das Verhalten der Beiden.
„Und dann, kam's irgendwie dazu, dass wir uns ein bisschen geprügelt haben."

Ich seufzte. Gut, na dann.
„Los,", ich zog ihm die Decke weg. „Geh ins Wohnzimmer und warte da, ich mach mich schnell fertig.", sagte ich und stand dann selber auf. Ich ignorierte den fragenden Blick und scheuchte den blonden aus dem Zimmer.

„Plan B dann halt..."

————
Ich lebe noch juhuuuu!

Ne, aber jetzt mal
bUtTeRwEiChE fIsChE:
Ich hatte/habe wirklich eine miese Schreibblockade und hatte auch alles andere als gute Laune die letzte Woche...

Deswegen möchte ich mich entschuldigen, dass so lange nichts kam und heute dann doch nur ein kurzes Kapitel.
Keine Sorge, das nächste ist bereits in Bearbeitung und wird hoffentlich morgen gepostet!

Demnach,
man liest sich!

T

Die Miya-Drillinge // Suna FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt