25. Kapitel📚

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Es dauert ein Weilchen, bis ich mich endlich wieder bewegen kann. Mir schwirrt der Kopf. Mann oh Mann! Das ist vielleicht ein Nachmittag gewesen. Zuerst das Zusammentreffen mit dem zweiten Vulpari, den ich in meinem Leben gesehen habe. Dann die Erkenntnis darüber, wer Eliya wirklich ist. Und zu guter Letzt sein Kuss und...

Weil ich mich in dich verliebt habe, Ayla.

Ich kann es noch immer nicht glauben. Eliya ist in mich verliebt. Er fühlt dasselbe wie ich! Erst jetzt fällt mir auf, dass ich Eliya gar nichts darauf erwidert habe. Ich habe ihm gar nicht gesagt, dass ich mich ebenfalls in ihn verliebt habe. Er muss es zwar sowieso schon gemerkt haben, oder? Auf jeden Fall muss ich es ihm bei unserer nächsten Begegnung sofort sagen.

Doch da kommen mir auch schon wieder Zweifel. Wo soll das bloß hinführen? Wie sollen wir je ein Paar werden? Es ist schon vorher unmöglich gewesen, aber jetzt? Wie soll der zukünftige Vulparianführer mit einer Satari zusammen sein können? Das Ganze scheint mir ziemlich aussichtslos...

Ich versuche mich nicht diesen pessimistischen Gedanken hinzugeben. Still lächelnd denke ich zurück an den Kuss und ein nie geahntes Glücksgefühl durchströmt mich.

Gleich morgen früh werde ich Eliya sagen, was ich für ihn empfinde und mit ihm zusammen einen Weg finden, wie wir trotz aller Hindernisse zusammen sein können.

All diese Gedanken schwirren mir im Kopf herum, als ich mich auf den Heimweg mache. Dunkle Wolken ziehen am Himmel auf und prophezeien ein heftiges Gewitter. Ich beeile mich, nach Hause zu kommen.

Als ich die Satariburg erreiche, werde ich dort schon erwartet. Samyr geht vor dem Tor auf und ab.

Samyr!

Ihn habe über den ganzen Ereignissen des Nachmittags völlig vergessen! Wartet er hier, um mich noch einmal abzupassen?

Erschrocken bleibe ich stehen und überlege, was ich jetzt am besten tun soll. Doch es ist zu spät. Samyr hat mich schon entdeckt und kommt auf mich zu gestapft. Für einen Moment denke ich darüber nach, vor Samyr wegzurennen, dann aber verwerfe ich den Gedanken wieder. Ich muss mich ihm stellen und die Angelegenheit bereinigen.

„Denk nicht mal dran fortzulaufen!", zischt Samyr mir da auch schon zu.

„Das habe ich nicht vor. Wir müssen die Sache aus der Welt schaffen, Samyr. Du hast es sicher nicht böse gemeint und ich bin dafür, dass wir die Sache vergessen."

Samyr sieht mich mit wutverzerrter Miene an. „Überhaupt nichts werden wir vergessen. Ich bringe dich jetzt zu deinen Brüdern."

Damit nimmt er mich am Arm und ich wehre mich nicht, um nicht noch einmal eine solche Szene wie zuvor zu provozieren.

Warum bringt er mich zu meinen Brüdern? Was soll das Ganze?

Wir betreten das Hauptgebäude und gehen ein paar Treppen hinauf. Durch die Fenster sieht man in der Ferne das Gewitter aufziehen. Die grellen Blitze sind schon bis hierhin zu erkennen, während der Donner noch ein undeutliches Grollen ist.

Als wir den vierten Stock erreichen, öffnet Samyr eine Türe zu seiner linken und schubst mich unwirsch hinein.

Stolpernd betrete ich den Raum und sehe mit Schrecken in die Gesichter meiner Brüder. Kyle, Mylan und Tyran stehen alle mit verschränkten Armen da und starren mich wütend oder enttäuscht an.

„Danke, dass du sie hergebracht hast, Samyr", knurrt Tyran. Ich verstehe immer noch nicht, was los ist. Samyr stellt sich leise in die Ecke und betrachtet das Schauspiel.

„Gestern", fährt Tyran an mich gewandt fort, „als du nicht mit Samyr zusammen auf die Jagd gehen wolltest, ist er dir heimlich nachgeschlichen. Sag mir bitte, dass das, was Samyr gesehen hat, nur die Einbildung eines liebeskranken Vampirs war, Ayla! Es kann sich doch nur um einen Irrtum handeln, dass du mit einem Vulparivampir verkehrst?"

Ayla - Unsterbliche Liebe |abgeschlossen 📓 (Leseprobe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt