Blue Roses [Angels of Death FF]

12. Gefühle

Zack kniete sich gerade über einige rote Tropfen, die sich den Boden entlang schlängelten und hinter einer Tür verschwanden.

„Blut?", flüsterte der Schwarzhaarige, als er die rote Suppe berührte und sich die Verbände an seiner Hand verfärbten. Er richtete sich auf und lief geradewegs auf die Tür zu, zu der die Blutspur führte. Er umschloss mit seinen Fingern den Türgriff, ehe er diese öffnete. Rachel taumelte mit ausgestreckter Hand einige Schritte nach vorn. Die Panik stand ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Mit emotionslosen Blick beobachtete Liz das Geschehen. Isaac lief unbeirrt in das Zimmer, ehe er sich zu Rachel umdrehte.

„Hey Ray! Was ist plötzlich mit dir?", rief der Serienkiller, als er bemerkte, dass ihm keiner folgte und Rachel plötzlich da stand, als hätte man sie zu Stein verwandelt. Als Rachel ihm keine Antwort gab, fing Zack an sich weiter umzusehen. Nun trat auch Liz aus dem Fahrstuhl raus. Sie warf Ray einen ominösen Blick zu, ehe sie Zack folgte. Der Raum war ein riesiges Wohnzimmer. Vor einer Fensterfront, durch die ein blauer Vollmond strahlte, stand ein Sofa mit zwei nebeneinandersitzenden Personen. Isaac wollte gerade seine Finger nach den Beiden ausstrecken, da fand Rachel plötzlich ihre Stimme wieder.

„Zack! Wir wissen doch nicht was das hier ist! Fass lieber nichts davon an!", schrie sie aufgebracht. Genervt drehte Zack sich zu dem blonden Mädchen um und warf ihr einen säuerlichen Blick zu.

„Was machst du denn wegen sowas so einen riesen Aufstand!?", murrte er und verpasste mit voller Absicht dem Teddybären Arm, der an die eine Leiche angenäht wurde einen Klaps, woraufhin dieser abfiel. Er beugte sich näher zu den toten Körpern heran und begutachtete diese genaustens.

„Sieh an, sind das etwa Leichen? Interessant, aber irgendwie auch ekelhaft", meinte Zack. Liz hielt sich die Hand vor die Augen. Das war wirklich ein abscheulicher Anblick. Seine eigenen Eltern zusammennähen... wie gestört konnte man nur sein?

„Zack komm schon! Nicht anfassen! Bitte nicht anfassen!! Ich flehe dich an!!", schrie Rachel panisch. Liz lugte durch ihre Finger hindurch und sah Rachel an. Ihr war das wirklich unangenehm.

„Zack... bitte lass die Toten doch in ruhe", mischte sich nun Liz ein und richtete ein tadelndes Wort an den Serienkiller. Knurrend ließ Zack von den leblosen Körpern ab, auch wenn er nicht verstand, warum die Beiden plötzlich so einen Aufstand veranstalteten, nur wegen ein paar blöden Leichen, die zusammengenäht wurden.

„Zack! Kannst du mich jetzt töten? Los du sollst mich töten!!", schrie Rachel panisch.

„Huh? Was machst du denn jetzt für einen Druck?", knurrte der Serienkiller. Ray ging einige Schritte auf Zack zu, der einen Schritt zurück wich. Warum wurde sie plötzlich so aufdringlich?

„ Was quatschst du denn da!? Noch haben wir dieses Gebäude nicht verlassen", murrte Isaac.

„Bitte!", flehte das Mädchen. Genervt beugte Zack sich auf ihre Augenhöhe runter.

„Nein, ich töte dich aber erst wenn wir drauß-", Zack konnte seinen Satz nicht einmal zu ende sprechen, da fiel Rachel ihm ins Wort.

„Du tust es wenn ich dich anlächle oder?", sagte sie. Zack's Augen zuckten überrascht und weiteten sich einen Moment. Er beugte sich zurück und wich ihrem nervigen starren Blick aus.

„Hör auf! Das bringt doch nichts. Wieso soll ich dich auf einmal hier töten? Ich hab es dir doch versprochen. Sobald wir draußen sind und du ein nettes Gesicht machst erfülle ich dir deinen Wunsch. Aber jetzt gehen wir weiter und suchen den Ausgang", sagte Isaac und somit war das Gespräch für ihn beendet. Er lief bereits richtung Tür, doch dann blieb er noch einmal stehen, da Rachel sich vor etwas erschrocken hatte.