17. Der letzte Ausbruch

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Zack saß nach vorn gebeugt auf seinem unbequemen Bett. Starr hatte er seinen Blick auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Mehr gab es in seiner Zelle auch nicht zu sehen. Er hatte noch nicht einmal ein Fenster, immerhin saß er im Todestrakt. Die orangefarbene Gefängniskleidung kratzte auf seiner Haut und nervte ihn tierisch. Genervt blies er die Luft durch seine Lippen nach draußen und leerte seine Lunge. Mehr als einen Seufzer, brachte der Serienkiller nicht mehr zustande. Erst gestern hatte er sein Urteil erfahren. Todesstrafe. Er würde sterben, ohne sein Versprechen halten zu können. Und beim besten willen, ihm fiel nicht einmal eine kleine Idee ein, wie er aus dem Knast ausbrechen konnte. Zack hatte seine Hände in seinem Schoß zu einer Faust zusammengeballt und knete gelangweilt seine Finger. Plötzlich hörte er die bekannte Stimme des Wachmannes, der regelmäßig seine Runden durch den Zellentrakt zog. Doch er war nicht allein, denn eine weitere Stimme war zu hören. Es war eine Frau. Zack hörte, wie die Schritte sich langsam seiner Zelle näherten. Das veranlasste den Serienkiller, seinen Blick von der kahlen Fassade loszureißen und auf die Gitterstäbe der Tür zu starren.

„Und das hier ist der Todestrakt. Hier sitzen die richtig üblen Verbrecher, denen schon bald der Gar ausgemacht wird", sprach der Wachmann.

„Diese Menschen hier wurden alle zum Tode verurteilt?", erwiderte die Frauenstimme darauf. Zacks Augen weiteten sich kurz. Diese Stimme... sie klang so vertraut. Er spürte das Kribbeln seiner Haut, während sein Körper auf ihren Klang reagierte.Sein Herz stolperte, ehe es einen Freudensprung von sich gab. Ohne Zweifel, dass war die Stimme von Liz. Wäre sie es nicht, würde sein Körper nicht so reagieren, wie er es eben getan hatte. Isaac stand auf und stolperte ungeschickt zu den Gitterstäben, ehe er sein Gesicht gegen diese presste. Er sah, wie der Wachmann und die Frau auf seine Zelle zukamen und davor stehen blieben.

„Das ist richtig. Dieser Verbrecher wird morgen hingerichtet. Es handelt sich hier um den berüchtigten Serienkiller Isaac Foster", erklärte der Wachmann. Der Polizist warf Zack einen verachtungsvollen Blick zu, ehe er seine Nase rümpfte.

„Isaac Foster?", wiederholte die Frau den Namen. Erneut kribbelte die Haut von Zack. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Frau vor seiner Gefängniszelle an. Vor ihm stand eine Brünette, die eine Polizeiuniform trug. Kurze, lockige Haare schimmerten unter der Polizeimütze hervor und ein schräg geschnittenes Pony verdeckte ihr rechtes Auge. Ihre Lippen waren dunkelrot geschminkt und ein zarter Lidstrich hauchte ihren Augen einen reizvollen Glanz ein. Nur zu gerne würde Zack den Namen, der auf ihrem Schild stand, lesen können. Er wusste nur eins, es war nicht der Name von Liz. Auch das violett ihrer Augen, mit dem sie ihn anblickte würde der Serienkiller überall erkennen.

„Li...", fing Zack an zu sprechen, doch er unterbrach, als die Frau rasch ihren Finger auf ihre Lippen zubewegte und ihm deutete, dass er die Klappe halten sollte. Der Wachmann musterte die Frau skeptisch, die sich plötzlich nervös am Kopf kratzte.

„Was für ein abscheulicher Mensch. Auf der Polizeischule habe ich viel über ihn gelesen. Er soll an zahlreichen Morden beteiligt gewesen sein, sowie an der Entführung der kleine Rachel Gardner. Stimmt es, dass er auch die Eltern des Mädchens getötet hat?", fragte die Frau und sah zu ihrer Begleitung auf. Der Polizist nickte.

„Das ist richtig. Sie haben sich sehr gut vorbereitet, Frau Smith", antwortete der Wärter. Aus der Tasche ihrer Uniform zog Liz plötzlich ein kleines Notizbuch sowie einen Kugelschreiber. Eifrig notierte sie etwas darin, als ob sie sich wichtige Informationen merken müsste. Fassungslos starrte Zack sie an. Was zur Hölle sollte das werden? Erst ließ sie ihn im Stich und jetzt stand sie als Polizistin vor ihm? Wollte sie ihn eigentlich verarschen?

„Das du es wagst dich hier noch blicken zu lassen", knurrte Isaac wütend und umklammerte die Gitterstäbe. Wütend presste er sein Gesicht hindurch und starrte die Frau säuerlich an.

Blue Roses [Angels of Death FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt