Blue Roses [Angels of Death FF]

13. Verzweiflung

Isaac drückte die Türklinke herunter und betrat den nächsten Raum. Seine beiden verschiedenfarbigen Augen überflogen das Zimmer gründlich, welches voller künstlicher Blumen und Kuscheltieren war.

„Das ist ja ein noch größerer Schweinestall als bei mir. Räumt mal auf Leute", murrte der Schwarzhaarige. Er entdeckte einen kleinen runden Tisch, auf dem ein Foto neben einer kleinen Holztruhe stand.

„Mhm? Ist das etwa Ray?", murmelte Isaac zu sich selber, als er sich das Bild genauer besah. Dort war Rachel abgebildet, die in der Mitte der beiden Personen saß, die oben im Wohnzimmer zusammengenäht wurden. Sie war dort noch sehr jung und sah glücklich aus. In ihren Händen hielt sie die kleine Holzschatulle, die nun neben dem Foto stand. Zack nahm die Schatulle in die Hand und drehte sie um. Auf dem Boden befand sich ein kleiner Schalter, den er ein paar mal im Kreis drehte. Plötzlich war eine liebliche Melodie zu hören und der Deckel öffnete sich. Es war eine Spieluhr, die zum Vorschein kam. Im inneren dieser Spieluhr befand sich ein viereckiges Schild, dass Isaac herausholte.

„Da steht ja was drauf", stellte er ernüchternd fest. Wo war Liz wenn man sie mal brauchte? Er konnte doch gar nicht Lesen! Skeptisch hob der Killer das Schild vor sich und versuchte irgendwie diese Buchstaben deuten zu können. Auf dem Foto standen genau die selben Buchstaben, soviel konnte er erkennen.

„Und da steht ja genau das gleiche!", wiederholte er. Er erinnerte sich zurück an die Etage von Cathy, als sie die Fahndungsfotos machen mussten. Rachel hatte ein Schild vor sich gehalten, auf dem genau die selben Buchstaben standen. Also musste das ihr Name sein, der dort drauf stand!

„Ich wusste doch dass ich das irgendwo schon einmal gesehen habe! Das ist eindeutig Rachels Name! Das ist er !", meinte Zack zu sich selber, als Bestätigung. Plötzlich polterte es und Zack drehte sich hastig um. Im Türrahmen tauchte auf einmal Liz auf, die sich komplett außer Atem auf ihren Oberschenkeln abstützte. Kleine Schweißperlen waren auf ihrer Stirn zu sehen, was Zack verriet, dass sie gerannt war. So stand sie da, mit ihren Stiefeln und der zerrissenen Jeans, die sie sich selbst zu einer Shorts geschnitten hatte und dem engen schwarzen Top, das ihre Kurven perfekt widerspiegelte. Die schimmernden weißen Haare hingen ihr völlig zerzaust im Gesicht und verdeckten ihre Augen.

„Geht... geht es dir gut Zack? Ich habe tote Hunde gefunden und da ist dieses riesige Loch im Boden und...", Liz unterbrach keuchend ihren Satz, als sie den Blick von Zack sah. Er schaute sie total mürrisch und entgeistert an, als würde er ihre Hektik nicht verstehen. Deswegen seufzte Liz und winkte mit ihrer Hand das Gespräch ab.

„Schon gut. Warum mache ich mir überhaupt sorgen um dich? Du bist wie eine Kakerlake. Egal wie oft man sie auch runter spült, sie kommen die Kloschüssel immer wieder nach oben gekrochen", sagte Liz und strich sich selbst die Haare aus dem Gesicht. Wütend schnaubte Zack durch die Nase und zeigte erbost mit dem Finger auf die junge Frau.

„Wie war das!? Vergleichst du mich hier mit einem Insekt!?", brüllte er wütend. Schützend hob Liz ihre Hände vor sich und fing an zu lachen.

„Das war ein Kompliment Zack! Das heißt dass du ein wasch echter Überlebenskünstler bist!", sagte Liz und redete somit ihre Beleidigung schön. Und es funktionierte tatsächlich, Zack's Laune entspannte sich wieder.

„Oh ach so...", murmelte er, da er ihren Sarkasmus nicht verstand. Zufrieden lächelte die weißhaarige Frau. Sie liebte diese Naivität an ihm.

„Also, was hast du gefunden?", fragte sie nun und deutete mit einem Kopfnicken auf das Schild in den bandagierten Händen des jungen Mannes. Isaac starrte kurz auf das Schild, ehe er es hoch hielt, damit Liz es lesen konnte.

„Ich denke dass ist das Namensschild von Rachel. Damit können wir wohl die Tür oben öffnen", erklärte Zack. Liz nickte daraufhin.

„Ja, da steht ihr Name drauf. Die eine Tür oben ist tatsächlich verschlossen. Bei dem anderen Raum ist mir die Decke auf den Kopf gefallen und anschließend wurde ich mit Pfeilen beschossen", meinte die Frau mit der Augenklappe und dachte verärgert an die Ereignisse oben zurück.