Violet McAllister

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"Also zuerst mal....."

...hatte ich sie gebeten mir Bescheid zu geben, als sie die Zeugin befragt haben, da ich gerne dabei gewesen wäre. Zweitens habe ich noch nicht einmal die Möglichkeit gehabt mich mit Frau McConnal zu unterhalten, da sie einen Flashback erlitten hat. Ich bitte sie deshalb mir nochmal die Kontaktdaten der Zeugin weiter zu geben und mir noch mindestens eine Woche Zeit zu geben mich mit meiner Klientin zu unterhalten. Unter anderem habe ich auch von dem Vorfall im Krankenhaus gehört und will ihnen mitteilen, dass wenn so etwas nochmal vorkommt, sie mit Konsequenzen rechnen müssen.". Die Kleine aber selbstbewusste Anwältin schafft es das Alles in einem Atemzug von sich zu lassen. Tief schnappt sie wieder nach Luft und lässt sich auf den schwarzen ungemütlichen Stuhl fallen und legt ihre Handtasche auf dem Boden ab. Ihre ganzen Mappen hat sie auf dem runden Holztisch vor ihr abgelegt und schaut jetzt mit erhobenem Kopf einmal durch die Runde. Es sitzen Finn, Eric und noch zwei andere Polizisten an dem Tisch und schauen sie überwältigt an.

Fragend hebt Violet eine Augenbraue: „Ist alles in Ordnung?". Schon alleine bei ihrer sarkastischen Frage hebt sich leicht ihr linker Mundwinkel. Sie weiß genau warum ausgerechnet ihr dieser Fall überlassen wurde. Der Grund ist nicht der gewesen, dass sie in ihrer Karriere bis jetzt auffallend gut ist, sondern weil sie erst seit einem Jahr als Anwältin tätig ist und noch sehr unerfahren ist. Dieser Fall wurde ihr nur zugewiesen, weil alle damit gerechnet haben, dass sie es nicht schafft durchzugreifen und nach der Pfeife der Polizei und Medien tanzt. Aber Violet ist da ganz anderer Meinung. Sie ist nämlich fest davon überzeugt das die Frau, die gerade auf dem Krankenhausbett im Central Hospital liegt auf jeden Fall unschuldig ist. Sie studiert diesen Fall schon seit dem Augenblick an durch, als jeder wusste, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Es hat Tage gegeben, in denen sie bis tief in die Nacht die ganzen Zeitungsartikel gelesen und ausgewertet hat. Durch diese schon vorgeleistete Arbeit will sie unbedingt jedem zeigen, dass sie auch eine gute Anwältin ist.

Tief in Gedanken versunken merkt die erst gar nicht, dass Eric endlich zu Wort gekommen ist.
„Ich entschuldige mich bei ihnen wegen dieser Misskommunikation. Natürlich geben wir ihnen die Kontaktdaten von Frau Richards.". Daraufhin steht er auf und läuft an den kleinen Schrank hinter dich und fängt an in den Schubladen herum zu wühlen. Währenddessen hat Violet ihren Blick auf ihre Hände gesenkt, spürt jedoch den stechenden Blick von Finn auf ihrer Haut. Er hat seinen Unterkiffer angespannt und schaut sie nur durch seine braunen Augen wütend an. Nie im Leben hat er mit so einer Anwältin gerechnet. Ihr Verhalten gefällt ihm gar nicht. Trotzdem probiert er jedoch nicht die Kontrolle zu verlieren: „Frau McAllister kann ich ihnen einen Kaffee anbieten oder ein Glass Wasser?". Doch schon bei seinem genervten Ton kann Violet ihr Grinsen nicht verkneifen: „Nein danke. Ich habe nicht vor so lange zu bleiben. Ich warte noch auf die Kontaktdaten, die Herr Holland mir gerade bringt und danach muss ich auch gleich weiter oder besser gesagt nach Hause. Wir haben ja eigentlich alle schon Feierabend".

Ohne darauf zu antworten lehnt dich Finn zurück in seinen Stuhl und schließt für einen kurzen Moment seine Augen. Sofort machen sich dann auch schon seine schrecklichen Kopfschmerzen aufmerksam und er atmet einmal tief ein. Schon seit dem Krankenhausaufenthalt hat er fürchterliche Kopfschmerzen und schafft es einfach nicht diese loszuwerden.
Dann kommt auch schon Eric mit einem Zettel in der Hand zum Tisch zurück und überreicht Frau McAllister diesen. Darauf sind die Kontaktdaten der Zeugin aufgelistet. Schüchtern schenkt er ihr dabei auch noch ein Lächeln. Violet erwidert dieses ehrlich und nimmt den Zettel entgegen. Schnell lässt sie ihren Blick einmal drüber gleiten nur um auf Nummer sicher zu gehen. Dann macht sie sich auch schon mit einem kleinen Husten bemerkbar: „So das war es für heute auch schon. Haben sie noch irgendetwas wichtiges zu besprechen, das nicht auf morgen warten kann?". Niemand macht ein Anzeichen etwas zu sagen.

„Dann entschuldigen sie bitte nochmal meine Verspätung und haben sie noch einen schönen Abend.". Daraufhin steht sie auch schon auf und packt den Zettel zwischen einer ihrer Mappen, greift nach ihrer Tasche und nimmt die übrigen Sachen auf dem Tisch erneut in die Hand. Die ganze Augen liegen auf ihr, aber das scheint sie nicht im geringsten zu stören. Im Gegenteil ihr gefällt es sehr gut. Sie mag es die Menschen mit ihrer sturen und starken Art zu überraschen. Das war schon immer so im Studium oder auch schon in der Schule. Bei dem Gedanken an die früheren Zeiten schleicht automatisch ein Grinsen auf ihre Lippen. Dann dreht sie sich auch schon um und läuft auf die Tür zu. Gerade probiert sie mit einer Hand die Tür zu öffnen ohne alles in ihrer Hand fallen zu lassen. Dann kommt ihr aber auch schon Eric zur Hilfe: „Lassen sie mich ihnen die Tür öffnen bevor ihnen noch etwas aus der Hand fällt.". Seine Hand legt sich direkt danach schon auf den schwarzen Türgriff und drückt diesen nach unten.

"Vielen Dank", schüchtern senkt sie ihren Kopf etwas und die Röte schießt ihr auch schon direkt ins Gesicht. Ohne noch weiter herum zu stehen, eilt sie auch schon aus der Tür und lässt einen lächelnden Eric zurück. Kopfschüttelnd schließt dieser wieder die Tür, während Violet draußen in ihrem schwarzen Auto verschwindet und sich auf dem Weg nach Hause macht.

"Ich habe echt schon lange nicht mehr mit so einer Staatsanwältin gearbeitet. Das wird auf jeden Fall mehr Arbeit erfordern als gedacht.". Eric ist jedoch gar nicht genervt, ganz im Gegenteil er mag sie. Ihre selbstbewusste Art. Aber auch ihre wunderschönen braunen Augen sind ihm direkt aufgefallen, sowie ihr Duft nach Vanille.

"Hören sie schon auf! Sie bedeutet nur Ärger und ein langes Verfahren. Ich frage mal bei der Staatsanwaltschaft, ob sie uns jemand anderen zuteilen können und nicht Frau McAllister. Ich habe auch gehört, dass sie fest davon überzeugt ist, dass Frau McConnall unschuldig ist.". Schon fängt Finn wieder an sich zu beschweren.

"Sie ist fest davon überzeugt, dass Frau McConnall unschuldig ist.", dieser Satz wiederholt sich noch mehrere Male in Erics Kopf, bevor er sich entscheidet ihn zu ignorieren wie seine Gefühle, die ihm genau das Gleiche sagen. Dann wird er auch schon von einem Klingeln unterbrochen. Finn greift nach seinem klingelnden Handy und schaut verwirrt auf seinen Bildschirm: "Um diese Uhrzeit?".

Ohne seine eigene Frage zu beantworten, geht er auch schon ran. Es spricht eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung: " Herr Harris...Ich würde mich gerne mit ihnen unterhalten...".

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Hallöchen ich bin es mal wieder :)

Was haltet ihr von Violet?

Bliebt gesund und bis zum nächsten Mal :)

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