Engel oder Teufel?

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Aber Violet überliest den kleingedruckten Abschnitt unter dem Protokoll, der vielleicht einiges ändern kann.

Somit endet der Tag auch für alle Anderen. Erik schläft während dem Arbeiten ein und Harris verlässt das Krankenhaus schon nach einer halben Stunde und lässt eine noch verwirrtere Elin zurück.
Die Sonne ist schon längst untergegangen und jetzt küsst das Mondlicht die Wangen der beschuldigten Frau. Diese liegt mit gerunzelter Stirn in ihrem Bett und schläft, zwar weder friedlich noch ruhig, aber ihre Augen sind geschlossen. Genauso wie die von Mia Richards, nur der einzige Unterschied ist, dass sie ein Lächeln auf ihren Lippen trägt.

Ihre blonden langen Haare lassen sie wie ein Engel aussehen, aber das vertrocknete Blut auf ihrer schwarzen Hose, die darauf wartet gewaschen zu werden, trotz dem Loch an ihrem Knie, erinnern einen doch daran, dass sogar Engel etwas dunkles mit sich tragen. Ob das der Teufel ist oder einfach nur ein kleiner Schatten, ist wohl jedem selbst überlassen.

Doch es gibt eine Person, die von jeglichem Schatten befreit ist. Das ist Lyra, Elins Tochter. Diese liegt bei der Familie einer Freundin im Bett und hat ihre Augen geschlossen. Nur leider hat auch dieser kleine Engel lauter Fragen im Kopf.  Was ist mit Mama passiert? Warum kann ich nicht zu ihr? Wo ist Oma? Warum kann ich nicht einfach bei ihr bleiben?

Bis jetzt hat ihr keiner erzählt, dass ihre Oma nichts mehr mit ihnen zutun haben möchte. Sie ist kurzfristig in ein Hotel weit weg von New York, nur um dem Anblick ihrer Tochter zu entfliehen. Sogar sie hat Elin alleine gelassen. Niemand weiß warum, nur sie selbst weiß es.

Vielleicht ist der Schlaf von Elin deshalb so unruhig. Aber was kann man noch für eine Frau tun, die sogar von ihrer eigenen Mutter verlassen wurde? Für eine Frau, deren eigene Mutter nicht an ihre Unschuld glaubt?

Somit endet der Tag auch entgültig und die tiefe Dunkelheit legt sich über jeden einzelnen Menschen in New York. Sogar über die, die tief unter der Erde auf Gerechtigkeit warten. Das System, das die Welt regiert, verspricht diese Gerechtigkeit auch. Aber Versprechen werden viel schneller gebrochen wie erwartet. Vielleicht entscheidet sich Erik auch genau deshalb, sein Versprechen an dem Morgen darauf zu brechen.

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Hallöle (:
Das Kapitel ist auch nicht sonderlich lang, aber ich muss wieder langsam reinkommen. Ich habe dieses hier schon mehrere Male geschrieben und wieder gelöscht, weil es einfach nicht gut war.
Ich probiere aber so schnell wie möglich zu meiner eigentlichen Länge zurück zu kommen (:

Lg Selin und bleibt gesund <3

Die AnklageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt