Kapitel 2

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PoV Hong Joong

Schleppend zieht sich der Unterricht voran bis endlich die Glocke für mich zum letzten Mal heute klingelt. Erleichtert packe ich alles ein und verlasse den Klassenraum.
Es dauert nicht lang bis ich den Gang, welcher mich zu meiner Klasse führt, verlasse und nun im Tumult der Schule stecke. Überall um mich höre ich verschiedene Leute reden. Kleine Gruppen, zwei Freunde und manche reden mit ihren Lehrern. Der typische Stress, wenn die Schule aus ist. Naja, eigentlich sammeln sich grade nur Leute hier die wie ich zur sechsten Stunde aushaben und nicht erst zur siebten oder achten, doch ist die sechste Stunde, die Haupt aus Zeit weshalb gefühlt die ganze Schule sich auf dem Gang gesammelt hat.
Wie gewohnt bahne ich mir meinen Weg aus der Masse und trete kurz darauf auf den Vorhof der Schule. Auch hier haben sich viele gesammelt, Schüler, Lehrer, Eltern, Geschwister. Angestrengt unterhalten sich manche, andere scheinen einfach nur froh zu sein aus der Schule zu sein, doch interessieren tut es mich eigentlich eher weniger.

Mit einer gekonnten Leichtigkeit husche ich auch durch diese Massen und laufe gradewegs über den Busanleger auf meinen normalen Schulweg. Anders als all die Tage zuvor nehme ich nicht meine Kopfhörer raus, sondern laufe in Gedanken meinen Weg. In meinem Kopf sammeln sich bereits jetzt unzählige Lieder und noch mehr Ideen, doch strenge ich mich an alles aus meinem Kopf zu verbannen. Ich sollte endlich dieses unnötige Träumen sein lassen. Es würde mir nichts bringen dieses Hobby fortzuführen. Ständig solchen unwirklichen Träumen nach zu jagen bringt mich nicht in die Zukunft. Es lässt mich immer wieder zurückfallen. Ich jage nur unnötig einem Traum nach.

Seufzend Steuer ich die letzten Meter nach Hause an und krame langsam meinen Schlüssel raus. Es scheint als würde sich heute alles unnötig in die Länge ziehen.
Kaum erblicke ich meine Haustür, erblicke ich auch schon den blonden Fleck hinter dem Glas. Nur wenige Schritte von der Tür entfernt, stecke ich den Schlüssel ins Schloss und bemerke, wie sich der blonde Fleck erhebt und freudig vor der Tür rumläuft. Ein Lächeln schlecht sich auf meine Lippen und ich schließe die Tür auf. Sofort rennt mein pelziger bester Freund aus der Tür. Erst auf mich zu, um mich zu begrüßen danach auf die Wiese. Anscheinend war noch niemand zuhause, denn eilig sucht er sich einen Platz, um seine Blase zu entleeren. Kaum hat er dies erledigt rennt er wieder zu mir, springt mich an und lässt sich streicheln.

"Na, hast du mich vermisst?", frage ich lachend mit dem Wissen, dass er mir keine Antwort geben wird. Zusammen mit Ben betrete ich nun endlich das kleine Hause und gehe sofort hoch in mein Zimmer. Wie gewöhnlich folgt mir mein bester Freund und legt sich in meinem Zimmer auf das Sofa. Interessiert folgt er mir mit seinem Blick. Ich wiederrum stelle bloß meine Tasche an meinen Schreibtisch und setze mich danach zu ihm. Entspannt kuschle ich mich an ihn, schließe meine Augen und genieße den Moment mit ihm. Es fühlt sich etwas wie eine ganz eigene Welt an. Kein Stress und keine Sorgen nur ich und mein Hund. Ein Ort voll Ruhe.

Lange bleibt mir meine Ruhe nicht, denn nur einen Bruchteil eines Moments später höre ich Schlüssel Klippern und Stimmen. Seufzend kuschle ich mich mehr an das blonde Wesen und versuche die Geräusche zu ignorieren. Anscheinend ist das Glück nicht auf meiner Seite, denn ich höre nur weniger später, wie mein Vater nach mir ruft und nach Ben. Niedergeschlagen erhebe ich mich und verlasse mit dem Labrador zusammen mein Zimmer.
"Du bist schon daheim?", fragt mich mein Vater überrascht. Ohne mir anmerken zu lassen wie genervt ich von seinen Worten bin, nicke ich. Es ist ja nicht so, dass ich seit über einem halben Jahr denselben Stunden Plan habe und jeden Montag um diese Zeit daheim bin. Auch er nickt einmal kurz und folgt seiner Frau in die Küche.
"Hast du Hunger, Hong Joong?", höre ich sie rufe. "Nein", antworte ich schlicht und drehe mich wieder rum, um in mein Zimmer zu gehen. Aus der Küche höre ich sie noch etwas sagen, wie ich würde zu wenig essen oder so, doch es interessiert mich nicht wirklich.

Seongjoong - Together we're winnersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt