Kapitel 6

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PoV Hong Joong

Mit Herzrassen stelle ich meinen Wecker aus und stöhne genervt auf nur um mich wieder umzudrehen. Ich sollte dringend meinen Alarm Ton umstellen. Jeden Morgen einen Adrenalinkick zu haben, ist bestimmt nicht gesund.
Murrend stelle ich auch den zweiten und dritten Wecker aus, bevor ich endlich aufstehe und mich anziehe. Leise gehe ich die Treppe hinunter und bereite Ben sein Frühstück zu. Aus dem Kühlschrank nehme ich mir mein Brot für die Schule welches mir ausnahmsweise mal die liebe Angie gemacht hat und ich nehme mir eine Flasche aus der Kiste unter der Treppe. Erneut gehe ich die Treppe hoch und hole meinen Rucksack. Den USB-Stick lasse ich in meiner Hosentasche mit meinem Handy verschwinden und Flasche sowie Brot packe ich in den Rucksack. Mit meiner Jacke und Rucksack gehe ich wieder runter ins Bad.
Nach einer üblichen Badroutine nehme ich mir meinen Schlüssel sowie Leine und Halsband von Ben und gehe mit ihm raus.

Ein kleines Stück vom Haus weg laufe ich mit Ben rum, bis jener sein Geschäft vollrichtet hat und kehre wieder um. Im Haus nehme ich ihm Halsband wieder ab und fülle rasch seinen Wassernapf auf, bevor ich meinen Rucksack nehme und mich auf den Weg zu Seonghwa mache.
Vor seinem Haus bleibe ich stehen und sehe auf mein Handy. Er hat noch fünf Minuten. So gut lag ich schon lange nicht mehr in der Zeit.
"Morgen", begrüßt mich Seonghwa und ich sehe ihn für einen Moment einfach nur an. "Morgen", antworte ich dann auch endlich und umarme ihn zögerlich. "Können wir uns drauf einigen, dass Umarmung zur Begrüßung und Verabschiedung dazu gehören?", fragt Seonghwa leise und ich nicke. "Habe ich kein Problem mit", antworte ich und löse mich.
"Na dann, wollen wir?", fragt er und ich nicke. Mein Arm findet wie gestern seinen Platz auf Seonghwas Schulter.

"Was mir so einfällt...Wieso hast du mich gewählt?", fragt er nach einer Weile und ich denke kurz nach. "Du sahst am besten aus", scherze ich und erhalte eine entgeisterten Blick. "Das meinst du jetzt aber nicht ernst", meint er und ich lache. "Nein, ich hatte dich und Jeno als letzte zur Auswahl, weil der Rest nichts war und du hast einen guten Eindruck hinterlassen. Ich habe mit euch beiden nur kurz zu tun gehabt und Jenos Eindruck war jetzt nicht der beste deswegen hast du meine Stimme bekommen", erkläre ich ihm. "Das hört sich sinnvoll an", meint er und ich nicke. "Zwar ist der erste Eindruck nicht der wichtigste und nicht immer die Wahrheit, aber ihr habt beide gute Gründe gewählt zu werden als habe ich nach meinem ersten Eindruck zwischen euch gewählt", hänge ich noch dran. "Dann habe ich ja alles richtig gemacht", schmunzelt er.

Mein Blick geht kurz zu ihm. Er wirkt müde, aber auch glücklich.
"Wir sind fast da", stellt Seonghwa fest und ich nicke. "Ich habe keine Lust", brumme ich und erhalte ein nicken. Erneut sehe ich zu ihm. In seinen Augen hat sich etwas für mich Unbestimmtes niedergelegt und sein Lächeln wirkt nicht mehr so echt. "Wir sehen uns doch in der Pause, oder?", hauche ich in sein Ohr. "K...Klar", meint Seonghwa etwas aus dem Konzept gebracht und ich lache. "Wo treffen wir uns?", frage ich ihn und nehme meinen Arm von seiner Schulter. "Hier gleich beim Eingang?", fragt er und deutet auf einen einsamen Tisch neben uns. "Alles klar, dann sehen wir uns nachher", antworte ich. "Bis nachher", meint er noch bevor sich unsere Wege trennen und ich durch den Tumult mir meinen Weg in meine Klasse bahne.

Dort angekommen schmeiße ich meinen Rucksack wie gewohnt auf meinen Tisch und lasse mich auf meinen Stuhl sinken.
"Du und Seonghwa?", fragt mich Haechan aufgeregt und zerstört so meinen Moment des Friedens. "Wir haben uns gestern beim Spazieren gehen mit den Hunden getroffen und verstehen uns gut", erkläre ich ihm kurz. "Du hast doch ein Auge auf ihn geworfen, oder?", fragt er aufgedreht und setzt sich auf Youngjos Tisch. "Wie gesagt wir verstehen uns gut, aber abgeneigt bin ich nicht von ihm", antworte ich und sehe Haechan genau an. Irgendwas stimmt doch mit ihm nicht. Normalerweise ist er zwar auch aufgedreht, aber sucht die Aufmerksamkeit in einer großen Gruppe. Sonst kommt er auch nicht zu mir. Wir verstehen uns zwar, aber haben jetzt nicht so viel miteinander zu tun.

Seongjoong - Together we're winnersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt