Schmerzvoller Abschied

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Panik kam in ihm hoch, als er einen Schuss vernahm.
Seine Beine trieben ihn voran.
Er rannte. Rannte um sein Leben.
Sofort musste er an Liv denken. Hoffentlich war ihr nichts passiert!
Plötzlich stoppte er.
Nein! NEIN! Bitte nicht, das kann nicht sein!
Eine Frau lag mitten auf dem Platz.
Langsam ging er näher zu ihr hin.
"Du kannst ihr nicht mehr helfen! Sie wird sterben und du, hast sie nicht retten können!" Zischte jemand aus einer dunklen Ecke.
Er hörte ihn gar nicht, denn sein Blick war ungläubig auf die junge Frau gerichtet.
NEIN!
Plötzlich zerbrach ein Donner die Nacht. Es fing an zu regnen.
Wie betäubt sank er auf die Knie.
"Jonathan..."
"Nein. NEIN! Nein. Verlass mich nicht. Bleib bei mir! Lass die Augen auf!" Schluchzend versuchte er sie wach zu halten. Zitternd streckte sie die Hand aus. Legte sie sachte auf seine Wange und streichelte sie vorsichtig.
"Pscht! Es ist alles gut. Sei nicht besorgt." Ihre Stimme glich nur noch einem flüstern.
"Darf ich dich um etwas bitten?" Zärtlich lächelnd strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Alles. Mein Schatz. Alles." Ihre nächsten Worte waren kaum noch zu verstehen.
"Küss mich..." Langsam beugte er sich zu ihr herunter. Sanft legte er seine Lippen auf ihre.
Als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder von ihr löste und ihr in die Augen sah, bemerkte er, dass ihr Blick plötzlich seltsam unscharf wurde. Er wusste, was das bedeutete.
Sie starb.
"Liv! Liv, nicht die Augen zu machen. Ich brauche dich. Ich kann ohne dich nicht weiterleben." Rief er panisch.
"Ich liebe dich..." Krächzte sie.
Ihre Augenlieder flatterten und fielen zu. Ihre Hand, die eben noch so liebevoll sein Gesicht umfasst hatte, fiel zu Boden.
"Ich liebe dich auch." Ein seltsames Zittern durchlief ihren Körper, dann erschlaffte sie endgültig.
"Nein!NEIN! Nein!" Schluchzend presste er ihren leblosen Körper an sich. Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn. Tränen rannen seine Wangen herunter, fielen auf ihr regloses Gesicht. Auf ihren Lippen lag ein erlöstest Lächeln. "Komm zurück..." Sein gebrochenes Flüstern hallte so laut durch die Nacht, als hätte er es geschrien.
"Komm zurück.. Komm zurück... Komm zurück..."
Nach einer Zeit beugte er sich vor und hauchte einen letzen Kuss auf ihre starren, kalten Lippen.
Dann, sanft, ganz sanft, ließ er sie Langsam zu Boden gleiten.
Es fing stärker an zu regnen.
Und erstand mittendrin. Der Regen berührte seine Haut, wusch das Blut an seiner Kleidung ab.
Das Blut von ihr.
Von Liv. Der Frau, die er liebte.
Ich bin zu spät gekommen. Alles war meine schuld. Ich hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen.
Alleine durch die Nacht.
In einer gefährlichen Stadt.
Wie konnte ich nur so blöd sein!
Es war meine Schuld!
Nie wieder, kann ich ihre schöne Stimme hören. Ihr helles lachen.
Nie wieder, ihre warme Haut berühren.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Seine Schultern bebten.
Ein Lautes knacken war zu hören, als er seine Brille gegen eine Wand schleuderte.
Vorsichtig legte er seine Hand auf Livs kaltes Gesicht und fing es an zu streicheln.
Etwas bohrte sich in sein Bein.
Eine Schachtel.
Eine Schachtel mit einem Ring in der Mitte.
Denn er wollte sie fragen. Sie fragen ob sie seine Frau werden wollte.
Ein Schluchzen entwich ihm.
Doch es war zu spät.
Seine große Liebe war tot. Für immer.
Sie hatte ihn zurück gelassen. Alleine. In einer grausamen Stadt, in einer grausamen Welt. Ohne sie.
Er konnte es nicht wahrhaben. Seine Augen sahen es. Sein Kopf merkte es. Doch sein Herz konnte es nicht glauben. Die schmerzhafte Wahrheit.
Schmerzverzerrt; verzog er sein Gesicht. Etwas in ihm starb. Die Liebe, die nur sie zum Vorschein gebracht hatte. Und sie war nicht mehr da.
Ein großes schwarzes Loch klaffte in seiner Brust, dass sich nie wieder schließen würde. Nie mehr!
Der Regen wusch das Blut von der Straße und mit ihm seine Liebe.
Nur eine Hülle seines ehemaligen selbst blieb zurück. Gelenkt und durchzogen von Rache, an der Person, die ihm das Liebste was er besaß genommen hatte.
Rha's al Ghul.
Sein Kopf richtete sich in den Himmel und ein markerschütternder Schrei durchzog die Nacht von Gotham City.

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Es ist noch nicht zu Ende! Keine Sorge ;D
Danke fürs lesen! :*
LG
Schokokeksl <3

An einem Morgen im April (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt