Hello friends... ein trauriges Kapitel im Anmarsch... gönnt euch traurige Musik dazu für den extra Kick 🤫
POV Maxi
Mit verzogener Mimik sah ich zu wie Male sich schon eher auf Fabi drauf, als nur neben ihn setzte.
Sie drückte ihm zufrieden einen Kuss auf die Lippen und der Ältere legte einen Arm um sie, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Wie ich sein Gesicht doch hasste.
„Entspann dich mal!" zischte Markus neben mir und sah auf meine Hand, die gerade unbewusst probierte die Gabel zu zerdrücken.
Ich warf ihm einen zögernden Blick zu, dann sah ich wieder auf meinen Teller.
Mir war der Appetit vergangen. Ich konnte mich nicht mal für V freuen, deren Gespräch wohl, ihrer Laune nach zu urteilen, ziemlich gut verlaufen war.
Wieder verspürte ich den Drang zu gehen. Zu wenig Kontrolle hatte ich über meine Blicke, die immer wieder zwischen den Stäben des Grilles hindurch, zu Male und Fabi huschten. Ich wusste, er tat das mit Absicht.
Um es mir unter die Nase zu reiben, dass er endlich das bekommen hatte, was er wollte. Es würde mich nicht wundern, wenn er auch irgendwie beim Foto die Finger im Spiel gehabt hatte. Die ganze Sache ging nicht auf und auch wenn die anderen mich gezwungen hatten, mir diese Idee aus dem Kopf zu schlagen, so konnte ich sie trotzdem nicht loslassen. Sie kannten Fabis Seite nicht.
In meinen Augen war er ein Psychopath und ich wollte gar nicht wissen, welche Lügen er meinem Mädchen schon in den Kopf gepflanzt hatte. Er hatte sie manipuliert, da war ich mir sicher und ich wollte sie retten, da war ich mir noch viel sicherer.
„Alter, wenn du nicht willst, dass Male dich für einen Bekloppten hält, dann musst du aufhören sie so anzustarren!" flüsterte Joschka neben mir und verdrehte die Augen, als ich ihn überrascht ansah.
„Ich meine es ernst. Kannst du nicht probieren dich für sie zu freuen oder so?" schlug er vor und ich verzog das Gesicht.
„Mich freuen? Wie soll ich mich denn bei dem Anblick freuen?!" nuschelte ich und sah wieder zu ihnen. Ein Schmerz durchfuhr meine Brust, als ich Fabis Finger beobachtete, wie sie sich mit Males verschlossen, während ihr Kopf auf seinem Oberschenkel lag. Der Druck in mir stieg.
„Sie ist doch glücklich. Will man Menschen die man liebt nicht glücklich sehen?" schlug Joschka vor, aber ich konnte den Jüngeren nicht für voll nehmen.
„Ach sei ruhig.Du weißt doch gar nicht was Liebe ist!" zischte ich wütend und Joschka sah mich verdutzt an. Dann änderte sich seine Mimik.
„Wenn ich dann jeden Sinn fürs Offensichtliche verliere und so ein Kotzbrocken werde wie du, dann will ich es auch gar nicht wissen!" sagte er laut und stand auf und stapfte in Richtung Hütte, um nach Raban zu sehen.
Alle Gespräche verstummten und ich zog die Blicke aller an wie ein gottverdammter Magnet. Auch Fabis und als mein Blick auf seinen traf, platzte mir der Kragen.
„Was glotzt ihr denn alle so!" beschwerte ich mich lauthals und stand selber auf. Ich brauchte Abstand, jetzt, sondern würde ich zum Mörder werden und Fabi würde definitiv nicht lebend davon kommen.
Mit stampfenden Schritten, in der Hoffnung ich könnte diesen gottverdammten Druck der sich schon wieder in mir aufgebaut hatte, einfach in den Boden stampfen, verließ ich den Grillplatz. Erst jetzt, wo das Drücken langsam verflog und das auch nur, weil ich die anderen mit jedem Schritt weiter hinter mir ließ, bemerkte ich, wie weh diese Bilder mir taten.
Ich dachte immer Male glücklich zu sehen war alles, was ich jemals wollte. Aber erst jetzt wurde mir klar, das da doch mehr Egoismus hinter steckte, als es den Anschein gemacht hatte. Klar wollte ich sie glücklich sehen, aber das Schönste dabei war zu wissen, dass ich ein Teil ihres Glückes gewesen bin. Und das war ich immer, seit unserer Kindheit, die ganze Jugend über, die meiste Zeit der Beziehung, so lange, bin ich es verkackt hatte. Vielleicht war es auch Neid, den ich verspürte, wenn ich Fabi ansah.
Er wollte sie damals und das wusste ich, aber Male wollte mich. Er hatte es akzeptiert und sich zurückgezogen, sich mit einer Freundschaft zufrieden gegeben, die ich nicht mal wirklich zugelassen hatte. Es änderte nichts daran, dass ich ihn hasste und ihm sein großkotziges Grinsen am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde, aber so war es gewesen.
Ich konnte in so welchen Momenten nicht fair handeln, was ich gerade wieder am eigenen Leibe erfahren musste.
Es waren diese zwei Seiten die in mir kämpften, der Gedanke mich für unsere Beziehung ins Feuer zu werfen und der Gedanke, dass ich wollte, dass es ihr gut ging. Und in mir machte sich immer weiter das Gefühl breit, dass sich diese zwei Aspekte nicht miteinander vereinbaren ließen.
Ein wenig erschöpft ließ ich mich an einem Baum herunter rutschen. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ich war mal wieder völlig kopflos weggerannt.
Ich stütze meinen Kopf in meine Hände, rieb mir die Augen,und hoffte, dass sich das Bild um mich herum danach verändern würde und alles wieder war wie damals.
Aber so war es nicht und da fiel mir wieder ein, was ich eigentlich nicht mehr vergessen wollte.
Ich war hier, um meine Fehler wieder gut zu machen. Um dafür gerade zu stehen und dabei sollte eine Entschuldigung den Anfang tun. Und meine gottverdammte Wut auf mich und die Welt stellte sich mir wieder in den Weg. Einmal einen kühlen Kopf bewahren, das wäre es.
Ich hörte ein knacken hinter mir und ich fuhr herum. Da stand sie.
„Male!" krächzte ich erschrocken und stand sofort auf. Ich wischte meine Hände an meiner Hose ab und merkte, wie sie schwitzig wurden.
„Hey Maxi." murmelte sie trocken und blieb vor mir stehen. Ich war vollkommen eingenommen von ihrer Ausstrahlung. Alles andere um mich herum wurde unscharf und ich spürte das Klopfen meines Herzes bis in meinen Hals.
Sie holte tief Luft und ich hörte nichts als ihren zittrigen Atem, als sie sich neben mich stellte und wie ich zuvor an dem Baum herunterrutschte. Ich zögerte, setzte mich aber unsicher neben sie.
Für eine Sekunde berührten sich unsere Knie und es war wie eine Verbrennung an einem Streichholz.
„Weißt du, was ich schade finde?" fragte Male mitten in die Stille, die nur von dem Rauschen der Bäume über uns übertönt wurde.
Ich drehte meinen Kopf zu ihr und die Zeit schien still zu stehen. Ihr Gesicht so nah an meinem zu haben, Gott, wie sehr ich diesen Anblick vermisst hatte. Es war eine komische Mischung aus frischen Feuer und gewohnter Wärme.
„Was?" fragte ich leise und sogar die Bäume waren lauter als ich. Sie betrachtete mein Gesicht kurz, dann wurde ihr Blick wieder distanzierter und sie drehte sich weg.
„Dass ich dir hinterherlaufen musste." sagte sie und zuerst verstand ich nicht. Dann aber ließ ich die Worte sacken und sie lagen plötzlich wie Steine in meinem Magen.
„Tut mir leid, ich- ich habe die Kontrolle verloren." stotterte ich und schämte mich nicht nur für die Brüchigkeit meiner Stimme, sondern viel mehr für meinen erneuten Ausraster. Males Ausstrahlung war so ruhig und erwachsen und ich saß hier neben ihr und musste mir mal wieder eingestehen, wie kindisch mein Verhalten war.
„Die Kontrolle verloren? Das ist ja mal was neues." bemerkte sie und eigentlich war ihr Ton relativ ruhig, aber ihre Worte schnitten tief.
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, auch wenn ich es so gerne gewusst hätte. Sie hatte ja recht.
Ich sah im Augenwinkel, wie Male mich ansah, aber ich wollte ihren Blick nicht erwidern. Sie konnte meine Ratlosogkeit doch schon hören und die Blöße, sie sie auch noch aus meinen Augen lesen zu lassen, wollte ich mir nicht geben.
„Oh Maxi..." seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Was soll das alles? Warum bist du hier?" fragte sie und Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit.
All die Worte, die ich mir so perfektioniert zurecht gelegt hatte, waren verschwunden, als hätte man sie gegen ein leeres Blatt getauscht.
„Ich glaub's nicht." stöhnte sie und machte Anstalten aufzustehen, aber wie aus Reflex griff meine Hand nach ihrer.
Sie fuhr herum und kurz sah ich eine Art Schrecken aus ihren Gesichtszügen blitzen, dann wich er einer Maske aus Enttäuschung und Sicherheit. Und gerade die Sicherheit machte mir Angst.
„Ganz ehrlich Maxi.." sprach sie und ging meiner stillen bitte nach, bei mir zu bleiben.
„Ich will hier nicht ewig mit dir sitzen und dir beim Schweigen zuhören. Ich hab schon den ersten Schritt gemacht, obwohl ich es wirklich nicht musste." forderte sie mich auf und ich probierte die Wüste in meinem Mund herunter zu schlucken. Ihr Blick fixierte mich und meine Lippen schien vor Trockenheit zu bersten. „Warum bist du hier?" wiederholte sie sich, diesmal langsamer und irgendwie fast schon fürsorglich.
„Ich will dich zurück holen." krächzte ich. Ob diese blanke Ehrlichkeit jetzt gerade das Richtige war, wusste ich nicht, aber zu etwas anderem war ich nicht im Stande. Ihre Anwesenheit brachte mich durcheinander, aber nicht auf die gute Weise, wie es damals war, sondern ein leeres durcheinander, ein ebenes, durchsichtiges Chaos.
Jetzt war es an Male, nicht zu wissen, was sie sagen sollte.
„Aha." gab sie nur von sich. „Das war's?" fragte sie und ich nickte zögerlich und sie schloss sich der Bewegung an.
„Gut. Wenn das alles ist, tut mir wirklich leid, aber ich werde hier bleiben." sprach sie kurz und knapp und stand auf.
Das mir erst jetzt auffiel, dass es natürlich noch nicht alles war, zeigte nur nochmal, wie dumm ich mich vor ihr machte.
„Warte!" rief ich also, als sie mir schon längst den Rückem zugedreht hatte.
„Was?!" fragte sie und drehte sich zu mir um. In ihren Augen glitzerten ein paar Tränen.
„Ich hab das alles nicht gewollt.." flüsterte ich und sie atmete laut aus. Was ich genau meinte, ob es um Svea ging oder darum, dass ich sie wieder mal ungewollt zum Weinen gebracht hatte, wusste ich nicht.
„Alles Male. Ich wollte das verdammt nochmal nicht!"
Meine Stimme zitterte und ich konnte sie nicht unter Kontrolle bringen.
Males angestrengte Gesichtszüge fielen nach unten, allesamt.
„Weißt du was ich noch viel schlimmer finde?" fragte sie und ihre Worte hatten trotz der Trauer, die man klar heraushörte, eine unendliche Energie.
„Dass du mir immer noch nicht mehr zu sagen hast. Komm schon Maxi?! Du bist 500 km gefahren um mir das zu sagen?! Das du es nicht wolltest?" ihre Stimme wurde lauter. „Mehr hast du nicht zu sagen? Mehr hast du mir nicht zu bieten?"
Ihre Worte brachten meine schlimmsten Alpträume in Schallgestalt. Sie hatte also schon daran gedacht, dass ich ihr nicht genug zu bieten hatte. Genau das, wovor ich am meisten Angst hatte.
„Wie kann das sein? Das du schon wieder nichts sagst? 14 Jahre haben wir jeden erdenklichen Tag miteinander gesprochen und kaum hängen diese 14 Jahre vor dem Abgrund, beschließt du zu schweigen..."
Sie biss sich auf die Unterlippe und die Tränen rollten. Ich konnte sie auf dem dumpfen Waldboden aufkommen hören, so still war ich, auch wenn ich mich so sehr für mein Schweigen hasste. Ich musste mich jetzt verdammt nochmal zusammenreißen.
„Ich hab an dich gedacht." murmelte ich und fasste all meinen Mut um meinen Kopf zu heben. Ihr verunsicherter Blick durchdrang mich, aber die Entscheidung
, auszusprechen, was ich aussprechen musste, war bereits gefallen.
„Ich hab dich in ihr gesehen. In der Nacht, in der ich den schlimmsten Fehler begangen habe, den ich jemals begangen habe. Ich war betrunken und...." ich zögerte, als ich meine eigenen Worte hörte „...ich war betrunken, aber das spielt nichts zur Sache. Was wichtig ist, ist das ich dich in ihr gesehen habe. Es klingt bescheuert, aber ich hatte für ein paar Sekunden das Gefühl, dass du da vor mir stehst und tanzt. Sie hatte genau die gleiche Ausstrahlung wie du sie mal hattest, sie hatte genau das, in was ich mich so verliebt habe!" erklärte ich und verspürte Stolz, mein Erlebnis so gut in Worte gefasst zu haben, aber sie lösten nicht das aus, was ich mir erhofft hatte.
„Das was ich mal hatte?" keuchte Male und wischte sich die Wange trocken, die sofort wieder von Neuem überschwemmt wurde. „Hörst du dir eigentlich beim reden zu?!" fragte sie fassungslos. „Wolltest du fort an jedes Mädchen küssen, was die gleiche Ausstrahlung hat wie ich?!"
„Nein, das wollte ich damit doch gar nichts sagen..." wehrte ich mich, aber Male unterbrach mich.
„Hast du aber gerade!" reif sie und ihr Unterkiefer fing an zu beben.
„Hast du dich überhaupt jemals in mich verliebt? Oder in die Idee von mir?!" fragte sie leise und ihre Worten hauten mich um.
„In dich verdammt, immerhin kann ich nach 14 Jahren hoffentlich hinter deine Ausstrahlung gucken!" antwortet ich. Das Gefühl überkam mich das erste mal seit einer viel zu langen Zeit etwas sinnvolles gesagt zu haben.
„Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Mädchen hinter der Ausstrahlung jemals das war, was ich eigentlich bin." antwortete sie zögerlich und plötzlich stand wieder die alte Male vor mir, so wie ich sie kannte. Ein bisschen unsicher, klein. Aber ich musste es wieder kaputt machen, indem ich nicht verstand, was sie sagen wollte. Indem ich nicht hörte, dass sie ans Ich zweifelte und nach Hilfe Schrei, nein, ich verstand wieder nur das eine.
„Und vor ihm bist du, was du eigketlich bist oder? Ist das der Grund, warum du hiergebliebn bist?!" fragte ich laut und wollte es nicht zu lassen, aber es war, als hätte ich keine Waffen, die diese ekelhafte Wut, die in rasenderem Tempo in mir aufstieg, hätten bekämpfen können.
„Wer bist du..." hauchte sie fassungslos und ihre Enttäuschung verwandelte sich in eine sarkastische Grimasse. „Du bist ein Schwein Maximilian." lächelte sie und das erste mal, sah ich in ihrem Blick echten Hass.
„Ach ja? Und warum, wenn die neue, unglaublich starke und unbezwingbare Male, oder sollte ich sagen Emba, sich dazu niederlässt, ihre Ansicht mit mir zu teilen?!" fragte ich verächtlich und merkte gar nichts wie sehr meine Worte sie verletzten. Dabei hatte sie sich so viel Mühe gegeben, mich fair zu behandeln. Aber der Zug war abgefahren.
„Warum du ein Schwein bist? Das fragst du noch? Du kommst hier her, nach 4 verfickten Wochen und machst alles schmutzig! Du machst wieder alles kaputt, nur weil du nicht damit klarkommest, was du alles kaputt gemacht hast!" sie redete sich in Rage und wurde wütend, verrammt wütend. Und trotzdem war ihr Schmerz unüberhörbar.
„Es war alles gut, bis du wieder gekommen bist. Alles war perfekt, bis zu dem Zeitpunkt, als ich dich wieder sehen musste. Du, mit deiner krankhaften Eifersucht." sie stolperte zurück.
„Wenn du endlich lernst, selber so viel Charisma zu zeigen wie all die Leute, denen du so viel Hass entgegen bringst, nur weil du sein willst sie, dann merkst du es vielleicht!" schrie sie und war plötzlich völlig außer Atem. „Halt dich gern von mir Maxi." flüsterte sie, drehte sich um und ließ mich alleine.
Sobald ihre Worte mich erreichten, richtig erreichten, diesen ekelhaften Panzer aus Wut durchschossen, fiel ich auf den Boden. Die Knie voran.
Der Hass brachte meinen Körper erst zum Kribbeln und dann fast zu explodieren. Der Hass auf mich selber.
Ich hatte es versaut. Jetzt hatte ich es endgültig versaut.2550 Wörter....
Ach ja..... bevor ihr mich alle schlagt: NEIN, das ist noch nicht das Ende von Male und Maxi
Aber definitiv ein genauer Einblick in Maxis Charakter...
Er kriegt definitiv den Award für ‚sich selber im Weg stehen', aber das ist nur meine Meinung.
Jetzt, wo man nochmal so viel von Maxi lesen kann, fällt euch was auf? Also, merkt ihr einen Unterscheid zwischen ihm und Fabi?
I mean, es sind zwei Charaktere die vollkommen aus meiner Fantasie entspringen, würde mich mega interessieren ob ich es schaffe rüberzubringen, wie unterschiedlich die zwei sind...
Ansonsten... lasst gerne einen ✨Stern✨ da, wenn euch gefallen hat ❤️
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Ich Male unsere Welt
FanficBand 2 Male und Maxi sind ein Paar, führen eine tolle Beziehung und sind mehr als nur glücklich. Aber ein Schatten legt sich über ihren Alltag, plötzlich werden falsche Entscheidungen getroffen und deren Folgen sind fatal... Der erste Teil muss nic...