Ich Male unsere Welt

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POV Male

Ich wusste es. Ich wusste, dass der alte Maxi noch immer irgendwo darin steckte. Irgendwo war mir immer klar gewesen, dass er noch nicht verloren war.
Ich konnte es wieder fühlen. Das Gefühl von Wärme und Zuhause und auch wenn er nicht mehr mein Zuhause war, war es trotzdem schön es nocheinmal zu spüren. Als würde ich an einen alten Ort meiner Kindheit zurückkehren, nur um ihn kurz zu besuchen, aber trotzdem löste er etwas in mir aus. Es war gut, das wir uns wieder vertragen hatten, bevor ich morgen mit Fabi gehen würde.
Vielleicht würde ich doch nochmal wiederkommen, aber nur vielleicht.
„Danke Maxi." sprach ich und wusste nichtmal genau, wofür ich mich bedankte. Vielleicht einfach dafür, dass er mir klar gemacht hatte, dass seine gute Seite noch da war. Und dafür, dass ich das Thema jetzt vollständig und gesund abhaken konnte.
„Dafür nicht. Schließlich hab ich dir ein Pinky Promise darauf gegeben." lächelte er.
„Und ein Pinky Promise kann man nicht brechen." beendete ich den Satz leicht grinsend und wir gingen zu den anderen.
Fabi Blick empfing mich schon von Weitem. Er war gespannt, wie das Gespräch gewesen war und als ich ihn glücklich anlächelte, brach das Lächeln auch über seinen Lippen aus. Es wirkte erleichtert, aber da war nochmehr, irgendetwas verletztes, was ich schon in den letzten Tagen immer wieder in seinen Augen erwischte, aber nie zu fassen kriegte. Naja, ich würde wohl noch genug Zeit haben, es heraus zu finden.
„Wie wars?" flüsterte er mir ins Ohr, als er mich mit offenen Armen empfing, nachdem ich Maxi noch einmal zugelächelt hatte. Ich antwortete nicht, sondern grinste bloß das breiteste Grinsen, das meine Lippen jemals getragen hatten.
„Danke, dass du mir gesagt hast ich soll nochmal mit ihm reden. Einfach danke." nuschelte ich gegen seine Lippen und küsste ihn sanft. Mein Körper fühlte sich leicht an, federleicht und plötzlich verstand ich das Gefühl von Unbeschwertheit völlig neu. Ich war nicht nur leicht, sondern hatte auch neuen Platz in mir, in den ich diesen wundervollen letzen Abend mit meinen Freunden nochmal genießen konnte.
Fabi legte zufrieden meinen Arm um mich und ich erhob das Glas, welches mir Sara in die Hand drückte.
„Cheers!" verkündigter ich laut und alle Augen richteten sich auf mich.
„Auf einen wundervollen Abend, der die Kerle so sehr aus den Socken haut, dass wir sie morgen noch viel einfacher schlagen!"
Alle fingen an zu lachen, erhoben ihre Gläser und stießen an. Ich warf einen schnellen, wissenden Blick zu Fabi, denn nur er verstand, dass wir gerade unseren Abschied feierten, auch wenn die anderen nichts davon wussten.

Der Abend war noch mehr als witzig. Die Kerle tauten zwischen den manchmal doch leicht übermütigen Edelsteinen vollkommen auf und desto mehr Alkohol floss, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Und es floss nicht wenig Alkohol.
Mit glücklicher Miene sah ich rüber zu Juli, der sich blendend mit Amy zu verstehen schien. Unauffällig stupste ich Fabi in die Seite und zeigte auf die beiden. Fabi grinste.
„10€ das da heute noch was läuft." wettete er und ich drehte mich grinsend zu ihm um. „Da wette ich nicht dagegen." schmunzelte ich und verband unsere Lippen miteinander. Fabi verinnigte den Kuss und hielt mich mit einer Hand an meiner Wange noch ein paar Sekunden in der Situation.
„Du ist wunderschön..." flüsterte er gegen meine Lippen und ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss und mein Herz anfing zu pumpen. Ich gab ein unbeschreibliches Geräusch von Glücklichkeit von mir, das irgendetwas zwischen einem Quietschen und einem Kichern war. Es hörte sich verdammt komisch an, aber das war für den Moment egal, denn die Energie zwischen mir und Fabi übertönte alles. Wie in Zeitlupe löste er den Kuss und sah mich an. Ich konnte die Reflektion des Lagerfeuers in seinen Augen sehen und schmunzelte. Es sah fast so aus, als würde etwas in ihm brennen. Und insgeheim tat es das auch.
„Ey Fabi!" unterbrach uns Cora und ich zuckte zusammen.
„Oh sorry, hab ich einen romantischen Moment zerstört?" fragte sie entschuldigend und Fabi brummte.
„Ja, aber ist schon gut. Was gibts?" grinste er und legte einen Arm um meine Taille.
„Haben wir noch Plastikbecher? Marlon hat mich zum Bierpong herausgefordert." grinste der Coral und ich meinte einen leicht rosanen Schimmer auf ihren Wangen zu erkennen. Aha?
„Ja warte, ich gehe in der Hütte gucken." zwinkerte er und ich lief ihm einfach hinter.
„Die Kerle verdrehen den steinharten Edelsteine aber ganz schön den Kopf." kicherte ich und griff nach Fabis Hand.
„So wie du mir?" grinste er und drückte meine Hüfte mit seinen Händen gegen die Holzwand der Hütte. Ein schelmisches Lächeln legte sich auf meine Lippen.
„Tu ich das?" fragte ich provokant und schlang meine Hände um seinen Nacken um ihn in einen intensiven Kuss zu ziehen.
„Und wie.." schmunzelte Fabi und verband unsere Lippen miteinander. Unsere Zungen lieferten sich ein ehrgeiziges Duell um die Oberhand, welches Fabi spätestens dann gewann, als er die Hand um meinen Hals schloss und meinen Kopf leicht nach oben hob. Ich grinste in den Kuss und musste fast ein wenig kichern. Ich war mindestens angetrunken, was das Gefühl in mir um einiges intensivierte und mich noch schneller horny machte, als ich es eh schon wurde. Ich drängte meinen Körper näher an seinen und holte mir die Bestätigung, dass es ihm genauso ging, welche ich auch sofort erhielt.
Fabi brummte in den Kuss, packte mich an der Hüfte und schob mich zur Tür, die hinter meinem Rücken nachgab. Etwas unbeholfen stolperte ich ins Zimmer und musste mich an Fabi festhalten, um nicht auf die Schnauze zu fliegen, was uns beide zum Lachen brachte. Fabi knipste das Licht an und hätte es im Nachhinein doch lieber lassen sollen. Zwei völlig erschrockene Gesichter starrten uns entgegen. 5 Sekunden war es völlig still, dann kippte meine Kinnlade herunter und ich brach in schallendes Lachen aus, von dem Fabi sich anstecken ließ.
V und Markus, die wir wohl gerade auf frischer Tat, übrigens auf Dianas Bett, erwischt hatten, guckten eher beschämt als amüsiert.
Nur auf Markus' Gesicht bildete sich ein unterdrücktes Schmunzeln, das V, deren Oberkörper bloß noch zwei BH-Träger unter der Bettdecke erahnen ließ, ihm mit einem ordentlichen Hieb in die Seite aus dem Gesicht wischte.
„Ich glaub's nicht." staunte ich immer noch völlig fassungslos und schlug mir eine Hand vor dem Mund.
„Na komm, starr die beiden nicht so an als wären sie zwei Ausstellungsstücke!" lachte Fabi und wollte mich an der Hand wieder rausziehen, aber ich fand die Situation viel zu witzig, um jetzt schon gehen zu wollen.
„V, du kleines, versautes Miststück!" grinste ich und spätestens jetzt war es um Markus geschehen, er brach in ein schallendes Lachen aus. Mit gequältem Gesichtsausdruck zog V die Decke über ihren Kopf.
„Los jetzt!" lachte Fabi und zog mich aus der Hütte.
„Viel Spaß noch ihr Süßen!" konnte ich gerade noch rufen, dann zog Fabi die Tür zu und sah mich mit einem breiten Lächeln an.
„Was denn?" kicherte ich und ging einen Schritt auf den Älteren zu. Kleine, ganz ganz leichte Grübchen bildeten sich auf seine Wange und ich fuhr mit dem Finger leicht darüber.
„Kannst du mir eine Sache versprechen?" fragte er und seine Stimme klang plötzlich ganz ernst. Ich wand den Blick von seiner Wange an und sah in seine im Licht fast schon schwarzen Augen.
„Kommt drauf an was." antwortete ich und ließ seine Augen enge Schlingen um meinen Verstand ziehen.
„Versprich mir, dass du niemals anders sein wirst als jetzt." flüsterte er und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Hatte ich nicht vor..." murmelte ich, aber das war nicht das, was er sich von seinen Worten versprochen hatte.
„Verlier diese Art niemals. Dieses Selbstbewusstsein, diesen Spaß am Leben. Denk immer dran, wie schön es sein kann und das es immer einen Weg nach oben ging. Vergiss das bitte niemals."
Seine Worte berührten irgendwo in meinem inneren einen gewissen Punkt, der mir das Gefühl gab aufzugehen, wie eine Blume von innen.
„Versprich es." hauchte er ernst und hielt mir einen kleinen Finger entgegen. Der kleine Finger Schwur. Einen kleinen Finger konnte man nicht brechen, nichtmal Maxi hatte das getan, nicht nach all der Scheiße, die er durchgemacht hatte. Der kleine Finger Schwur war es gewesen, der mich Maxi nie hat aufgeben lassen, weil ich wusste, er hatte mir geschworen immer für mich da zu sein.
„Bleib immer Du. Male deine ganz eigene Welt." wisperte Fabi und mit einer langsamen Handbewegung hackte ich meinen kleinen Finger in Fabis ein.
„Unsere Welt. Ich Male unsere Welt."


Hello guys!
Welcome back ❤️
Ich hatte ne fette, fette Schreibblockade und bin krass unzufrieden mit dem Kapitel :)
Naja, trotzdem ist so einiges passiert!
Friede zwischen Male und Maxi
Funken zwischen den Kerlen und den Edelsteinen
Varkus im Flagranti erwischt
UND DER STORY TITEL IST ENDLICH VORGEKOMMEN
Ich finde diese Momente immer episch, wenn der Titel im Buch vorkommt...
Auch wenn es in diesem Zusammenhand ja eher traurig ist :(
Wenn es euch gefallen hat, lasst mir sehr gerne einen ✨Stern✨ da!
Liebe geht raus an euch ! ❤️❤️❤️

Ich Male unsere WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt