Aufklärung

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Hi, Kiwis. Hab es doch noch geschafft einen Part hochzuladen, ich dachte schon ich schaffe es nicht mehr. Aber hier: das vierte Kapitel. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ich würde es toll finden wenn ihr das Kapitel bewertet und mir in den Kommentaren Tipps, Feedback, usw. gebt. ::)


„Anna! Geht es dir gut? Wo bist du?", kam es hysterisch aus dem Handy.

„Mama! Ich...Mir geht es gut. Ich bin...naja...im Krankenhaus."

„Wieso? Welches Krankenhaus? Ich komm sofort zu dir.", fragte sie und im Hintergrund hörte ich etwas umkippte.

Ich legte das Handy beiseite und fragte Lea:

„In welchem Krankenhaus sind wir?"

„Marien Hospital.", antwortete sie kurz.

„Ich hab's gehört. Ich bin in 10 Minuten da wenn der Verkehr gut ist.", sagte Mama als ich wieder ans Handy ging.

„Ok.", sagte ich kurz und hörte dann das „Piep"-Zeichen, das mir zeigte das sie aufgelegt hatte.

„Sie sagt, sie ist in 10 Minuten da, wenn der Verkehr gut ist."

„In Ordnung. Ich kann auch Frau Dr. Mosbet noch mal holen, wenn Sie deinen genauen Zustand wissen will."

„Danke, Lea.", bedankte ich mich.

Lea stand auf und ging. Ich schaute ihr hinterher. Die weißen Schuhe hinterließen einen dumpfen Ton auf dem Boden und ihre blonden Haare wippten nach jedem Schritt auf und ab. Ich brachte die Zeitung zurück zu dem Kiosk und setzte mich wieder auf den Stuhl. Er war ein wenig unbequem, aber wenigstens war das Kissen da. Wieder machte ich mein Handy an und öffnete What's App. Tom hatte mir eine lange Nachricht geschrieben und da waren auch noch ein paar Nachrichten von Mama in denen stand „Wo bist du?" oder „Geht es dir gut, mein Schatz". Das ist Mama halt. Sie macht sich ständig sorgen. Sogar eine Nachricht von Natalie war dabei. Eine lange Nachricht.

„Anna? Es tut mir leid. Ich wollte das nicht, aber...", den Rest las ich schon gar nicht mehr.

Ich schaltete mein Handy wieder aus und steckte es in die Tasche. Was soll ich tun? Ich darf mich nicht so schnell bewegen, weil ich noch nicht ganz fit bin. Gelangweilt schaute ich auf die große Uhr über dem Kiosk. Ich beobachtete die Zeiger. In ein paar Minuten ist es 14 Uhr. Erst 14 Uhr? Ok. Ich versank ganz in der Uhr. Ich hörte nur das ticken der Zeiger und spürte den kleinen Aufprall wenn der Zeiger anhielt. 10 Minuten waren vergangen als ich durch einen schrillen Schrei, erschrocken hochfuhr. Mama! Diese große schlanke Frau mit der orangenen Anzugjacke, dem kurzem schwarzem Rock und der schwarzen Strumpfhose. Sie war einfach verdammt hübsch! Ihre schwarzen hochhackigen Schuhe klackerten auf dem Boden, als sie auf mich zu gelaufen kam.

„Anna mein Schatz! Was ist passiert? Erzähl schon.", sagte sie gespannt und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir,„ Du bist ja ganz blass."

Sie legte eine ihrer Hände an meine Stirn, nahm sie aber schon nach wenigen Sekunden weg. Stattdessen nahm sie meine Hände und legten sie in ihre, so dass meine Hände in einer Art Schale lagen.

„Ich wurde angefahren.", sagte ich langsam und starrte auf ihre Finger.

Sie waren dunkelblau lackiert und passten perfekt zu ihren Haaren. Dunkelbraune, fast schwarze Haare mit Locken. Locken die ich nicht hatte. Ihre Haare lagen immer perfekt und meine nie.

„Am Mittwoch. Ich lag zwei Tage im Koma.", erzählte ich weiter.

Mama zuckte leicht zusammen.

„Wurde die Person schon angezeigt, die dich angefahren hat?", fragte meine Mutter.

„Nein. Der Typ war auch die ganzen zwei Tage hier im Krankenhaus um zu warten bis ich aufwache. Um sich bei mir zu entschuldigen."

„Männer halt. Können nichts anderes als Frauen zu verletzen.", sagte meine Mutter verärgert.

Sie kam immer noch nicht darauf klar, dass mein Vater sie vor meiner Geburt verlassen hatte. Ich hatte sie mal nach ihm gefragt als ich sieben war, dann kam sie ganze drei Tage nicht aus dem Schlafzimmer und es roch nach verbranntem Sachen. Seitdem hatte ich sie nie wieder nach ihm gefragt.

„Izzi ist wirklich nett, Mama!", sagte ich und etwas leiser sagte ich,„ Und ziemlich süß."

„Frau Konrad?", sagte Frau Dr. Mosbet, die plötzlich neben uns stand.

„Ja? Wissen Sie ihren jetzigen Zustand?", fragte meine Mutter und sah Frau Dr. Mosbet erwartungsvoll an.

Frau Dr. Mosbet nahm sich einen Stuhl von einem anderen Tisch und setzte sich, dann sagte sie:

„Ihre Tochter hat ein schweres SHT erlitten. Wir haben das Koma künstlich verlängert bis das Gehirn nicht mehr eingeklemmt war und eine Computertomographie haben wir auch schon durchgeführt. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Tochter zur Beobachtung noch ein paar Tage hier zu lassen. Wenn Sie wieder nach Hause kann müssen Sie Ihre Tochter trotzdem gut im Auge behalten, da Sie in der Latenzzeit Schwindelanfälle, Kopfschmerzen und Krämpfe bekommen kann, dass bereden wir aber später noch mal. Im schlimmsten Fall kann Sie Amnesie und Photopsien bekommen, aber Ihr momentaner Zustand ist perfekt."

Entsetzung spiegelte sich auf Mamas Gesicht.

„Was ist ein „SHT"?", fragte ich neugierig.

„Ein Schädel-Hirn-Trauma.", sagte meine Mutter und ließ meine Hände los.

Danke für die Aufklärung. Jetzt weiß ich auch alles über dieses Thema.

„Und was ist das genau?"

„Ein SHT ist eine Art Gehirnerschütterung nur etwas schlimmer. Sie haben ein schweres SHT erlitten, wo Ihr Gehirn eingequetscht worden ist. Wir werden das aber später noch bereden, denn ich muss jetzt weiter zum nächsten Patient.", erklärte Frau Dr. Mosbet kurz und verschwand mit schnellen Schritten.

„Anna Banana. Ich möchte das du noch ein paar Tage hier bleibst und dich benimmst. Ich...Ich muss jetzt arbeiten, aber ich komme wieder wenn ich fertig bin. Und bitte halte dich von diesem Typen fern."

Ich hasste diesen Namen. Anna Banana. Sie benutzte ihn nur wenn sie sich ernsthafte Sorgen um mich machte.

„Nein, Mama! Ich halte mich nicht von Izzi fern. Du kennst ihn doch gar nicht. Was kann ich dafür das Papa dich verlassen hat und du dann so männerfeindlich wurdest?", sagte ich stur und merkte erst als ich Mamas verletzten Gesichtsausdruck sah, was ich gerade gesagt hatte.

Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Eine kleine Träne bildete sich in Mamas linken Auge. Ihre blauen Augen die sonst immer so strahlten, waren feucht und unklar. Langsam stand sie auf.

„Mama! Ich...Ich wollte das nicht sagen. Es tut mir leid, es...es ist mir rausgerutscht.", nuschelte ich durch die geschlossene Hand.

Ich stand auf und warf dabei den Stuhl um. Ich wollte sie gerade am Arm zu mir drehen als ich einen Stich, wie von meinem Messer, in der Magengegend spürte. Vor Schmerz krümmte ich mich.

„Aua.", flüsterte ich leise und hielt mir den Bauch.

Mama hatte es nicht gehört und lief weiter. Sie drehte sich nicht noch mal um und lief durch die Drehtür am Eingang. Ich hörte wie ein weiterer Stuhl umkippte und nach ein paar Sekunden hob mich vorsichtig jemand hoch. Als ich hoch blickte sah ich verschwommen den alten Mann aus dem Kiosk. Die Rollen von dem Infusionsflaschen-Ständer hörte man auf dem Boden laut klackern. Es zog an meinem Arm, wo der Infusionsflaschen-Ständer befestigt war. Ein paar Minuten später kam jemand dazu und zusammen legten sie mich auf ein Bett und wieder wurde ich an das komische Gerät angeschlossen. Dann schloss ich die Augen.


Unfallliebe (Izzi Fan-Fiktion) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt