Aus Liebe

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„NEIN! FRED!", schrie Summer und warf sich mit ihrer letzten Kraft gegen ihn. Fred fiel zur Seite. Die Mauersteine trafen sie und Summer durchzog ein höllischer Schmerz. Sie lag nun zitternd am Boden und versuchte nach Luft zu schnappen, doch es gelang ihr nicht. Die Mauerteile hatten sie nahezu komplett unter sich begraben. Ich werde sterben. Dieser Gedanke drehte sich in ihrem Kopf immer wieder, während sie spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und herunterflossen. Sie hatte keine Möglichkeit sich zu bewegen und zuckte immer wieder.

„Summer. Schatz. Das wird wieder", rief Fred ihr zu und George und er versuchten einige der Brocken von ihr herunter zu bekommen. Als sie sie befreit hatten, wurde ihre Atmung immer flacher.

„Ich werde sterben, oder? Ich werde sterben.", wimmerte sie.

„Nein, du musst einfach noch ein bisschen durchhalten. Es wird alles gut", sagte George und merkte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Fred nahm sie in den Arm. „Hilfe ist bald da. Hilfe ist bald da. Du musst nur noch kurz durchhalten. Madam Pomfrey bekommt das wieder hin. Ganz sicher.", sagte George erneut. Summer glaubte ihm kein Wort. Das Gefühl zu sterben war so real. Fred sah hinauf und zeigte in den Himmel, der durch die Explosion nun zu sehen war.

„Schau dir die Wolken an, Schatz. Das ist ein Kaninchen.", sagte er und Summer musste lachen, doch das verursachte nur noch mehr Schmerzen. Tränen liefen weiterhin ihre Wangen herunter, als sie nach Luft schnappte.

„Es tut mir so leid. Ich wünschte wir hätten mehr Zeit.", hustete sie

„Sag sowas nicht.", erwiderte Fred und sah ihr dabei in die Augen, „Alles wird gut mein Schatz. Du wirst schon wieder." Summers Augen wurden immer glasiger. Der Schmerz wurde immer schlimmer. Sie glaubte Fred kein Wort. Sie würde das nicht überleben.

Sie wandte sich an George. „Jetzt bin ich auch löchrig.", keuchte sie. Und George schüttelte lachend und tränenerfüllt seinen Kopf. „Löchrig? Wie kannst du diesen Witz jetzt machen, Darling?", lachte George durch seine Tränen hindurch. Fred sagte nichts. Er strich ihr immer wieder durch die Haare und weinte. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und auch er hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen. Er versuchte sich zusammen zu reißen, während die Liebe seines Lebens in seinen Armen starb und er vergeblich auf Hilfe wartete. „Du hast mich gerettet. Wie konntest du das nur tun?"

„Aus Liebe. Ich liebe dich, mehr als mein Leben. Meine Sache ist getan. Wir werden uns irgendwann wiedersehen.", keuchte die Worte mit letzter Kraft.

„Ich werde einen Weg finden. Du musst nur noch kurz durchhalten. Madam Pomfrey und Hilfe ist bereits auf dem Weg hierher. Ich darf dich nicht verlieren. Bitte verlass mich nicht", flehte Fred schluchzend, während er ihren Kopf in den Händen auf seinem Schoß hielt. Ihr Blick wurde leer, als Summer immer weniger Luft bekam. Für einen kurzen Moment sah sie all die schönen Erinnerungen vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen. Dann sah sie ein letztes Mal zu Fred. 

„Ich liebe dich, Fred", brachte sie wimmernd mit letzter Kraft heraus, als sie die Augen schloss und mit einem letzten Atemzug all das Leben und die Wärme aus ihr wich. Fred schrie laut auf. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sie das nur tun? Der Schmerz war unerträglich und alles tat ihm weh. Seine Lunge brannte und er lehnte sich weinend über sie, während er ihre eiskalte leblose Hand fest in seiner hielt.

Das Denkarium || Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt