Kapitel 2

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Bakugos Sicht:

Es waren ein paar wenige Tage seit dem Zwischenfall im Aufenthaltsraum vergangen und die Lage hatte sich noch immer nicht wieder gelegt. Eher im Gegenteil, sie war sogar noch schlimmer geworden, wobei ich mich dieses Mal allerdings noch nicht Mal mehr auf den sogenannten Bakusquad oder wegen mir sogar Deku verlassen und mich ihnen anvertrauen konnte, da sie meistens von den anderen aus der Klasse zu ihrer eigenen Sicherheit von mir fern gehalten wurden. Mittlerweile ging es bereits schon so weit, dass sogar Schüler aus den Parallelklassen oder höheren Klassenstufen einen großen Bogen um mich machten, während sie mich meist mit einem Misch aus Angst und Hass beobachteten. Ich wusste gar nicht mehr, wie oft ich in den letzten Tagen und Stunden daran gedacht habe alles aufzugeben. Vielleicht irgendwohin abbauen, wo mich niemand kennt oder gegebenenfalls das alles auf eine andere Art und Weise zu beenden. Doch so einfach konnte ich dies nicht, zumindest nicht ohne mich von ein paar Leuten zu verabschieden und ihnen das mitzuteilen, was mir schon eine Weile auf dem Herzen liegt. Tja aber da ich es nicht riskieren konnte, dass irgendjemand mich davon abhalten würde, wenn ich mich wirklich zu einem der beiden Auswege entscheide, musste ich mir eben etwas anderes einfallen lassen. Daher kritzelte ich geistesabwesend Namen auf eine Blockseite, für den Fall dass ich mich doch dazu entschieden sollte das alles aufgeben zu wollen. Nach vielem durchstreichen, erneuten hinschreiben, einkreisen bestimmter Namen und erneuten weg streichen, kam ich schließlich auf eine Liste von neun Leuten, denen ich für den Fall je etwas mithilfe eines Briefes mitteilen wollen würde. So waren nun also die Namen meiner beiden Eltern, die von Deku und dem Bakusquad, genauso wie All Might und Aizawas Namen deutlich eingekreist. Da es da allerdings noch eine Person gäbe, der ich gerne Mal was sagen wollen würde, und meine Eltern sich ja wohl auch einen Brief teilen konnten, kreiste ich ohne noch sonderlich viel zu überlegen auch noch Urarakas Namen ein, weshalb ich nun auf eine Anzahl von zehn Personen kam. Mit einem schnellen Blick zur Uhr versicherte ich mich, dass ich noch genügend Zeit haben würde, bis die Pause beginnen würde, weshalb ich die mit Namen vollgeschriebene Seite umschlug und mich daran machte schonmal einen der Briefe zu formulieren, wobei ich allerdings hier nicht sonderlich ins Detail gehen wollte.
So sehr ins Formulieren, Durchstreichen und erneute Formulieren vertieft bemerkte ich auch nicht direkt, als es schließlich zur Pause leutete. Tja und bevor ich das Papier in meiner Schultasche verschwinden lassen konnte, tauchte plötzlich Pikachu neben mir auf und fragte total aufgedreht: ,,Nanu, Bakubro schreibt Briefe?!...Etwa Liebesbriefe?!" Damit schnappte er sich den Block, welchen ich ihn allerdings schnell wieder entriss, bevor er sich die Ansätze für den Brief an meine Eltern durchlesen konnte. Als ich ihm meinen Block entrissen hatte, hatte ich allerdings etwas zu viel Kraft verwendet, weshalb Kaminari nun leicht nach hinten taumelte und schließlich zu Boden fiel, nachdem er ungeschickt über seine eigenen Beine gestolpert war. Augenblicklich waren unsere Klassenkameraden an Pikachus Seite und halfen dem Idioten wieder auf die Füße, während Tenya mit seinen typischen Armbewegungen tadelte: ,,So geht das nicht Bakugo....Du kannst nicht herum laufen und deine Mitmenschen verletzen nur weil es dir gerade passt! Was wäre, wenn Kaminari sich bei dem Sturz wirklich was getan hätte?!" Augenbrauen zusammen ziehend knurrte ich: ,,Ich hör wohl nicht recht, Brillenschlange!...Dieser Idiot ist durch seine eigene Dummheit hingefallen! Zumal hat es ihn einen feuchten Dreck zu interessieren, was ich an wen schreibe!" Knurrend ließ ich kleinere Explosionen auf meinen Handflächen erscheinen, weshalb irgendeiner der Extras sagte: ,,Pass auf....Nicht dass er noch wie eben auf Denki auf dich wie so ein wildes Tier los geht, Tenya!...." Tja und bevor Denki nun die Chance hatte sich selbst zu rechtfertigen, warfen unsere Mitschüler mir Anschuldigungen an den Kopf, bis irgendwann irgendjemand nach ein paar Minuten knurrte: ,,....So wie Bakugo Midoriya jahrelang verprügelt und ihn gesagt hat, dass er sich doch vom Schuldach werfen und hoffen soll, dass er in seinem nächsten Leben mit einem Quirk geboren wird!....Du bist echt das letzte, Bakugo. Rennst herum und verletzt Leute mit deinen Worten und Taten nur weil sie angeblich auf dich herab blicken.....So jemanden wie du hat gar kein Recht darauf ein Held zu werden....." Die Hände zu Fäusten ballend knurrte ich, während von meinen Mitschülern niemand mehr was sagte: ,,Was auch immer.....Ich gehe!" Damit schnappte ich mir meine Tasche und flüchtete mich zur Pause aufs Schuldach. Noch während meines Weges raus aus dem Klassenzimmer hörte ich einen meiner Mitschüler leise zischen: ,,Ja verschwinde....Hier vermisst dich keiner, Schurke! Du würdest uns allen ehrlich gesagt eine Freude tun, wenn du ein für alle Mal verschwinden würdest! Nimm doch den Rat selbst an, den du Midoriya gegeben hast und spring vom Schuldach!"

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