Normales Training wäre zu einfach

1.7K 60 0
                                    

Hallöchen,
Ja ich lebe noch, so mindest so halb. Bei mir hat die Schule wieder begonnen also werden diese Woche weniger Kapitel kommen. Ich geb mir natürlich Mühe, allerdings hatte ich besonders in den letzten Tagen kaum noch Zeit zum Schreiben. Ich hoffe, dass am Wochenende noch das nächste Kapitel fertig wird.
Habt einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Lea

~~~~~~

Es stellte sich heraus, dass Fabi und die Kerle sich bereits seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatten. Früher hatte Fabi in einer reinen Mädchenmannschaft gespielt, mittlerweile befanden sich unter ihnen auch neue Gesichter, unter anderem auch zwei weitere Jungs. „Also, wie geht es jetzt weiter?“ fragte Marlon nach einiger Zeit. „Stimmt, weshalb sind wir hier?“ Wollte sein Bruder wissen. „Was glaubt ihr denn? Zum Fußballspielen natürlich.“ Fabi grinste, „Ein kleines Match unter Freunden.“
Während sich alle anderen locker miteinander unterhielten, schaute ich mir die Fremden nochmal genauer an. Die Mannschaft bestand aus sieben Mädchen und drei Jungen, sie alle schienen ungefähr in unserem Alter zu sein. Die Mädchen trugen auffällig wenig für Motorradfahrer. Der Fahrtwind schien ihnen wohl nicht viel auszumachen, denn sie trugen enge, dunkle T-Shirts oder Tops, dazu passende lange Hosen. Ein Logo oder so etwas in der Art konnte ich nicht ausmachen. Die Jungen trugen allesamt eine kurze Hose und ein T-Shirt, ebenfalls in dunklen Farben, schwarz, dunkelblau und grau. Sie wirkten tatsächlich relativ sympathisch, dennoch stand ich dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber. Da fiel mir wieder das Mädchen ins Auge, welches uns in Grünwald herausgefordert hatte. Sie trug ein schwarzes Top und ihre Haare waren wie auch schon bei ihrem Besuch offen. Sie schien meinen Blick bemerkt zu haben und zwinkerte mir frech zu. Ertappt wandte ich mich von ihr ab und konzentrierte mich wieder auf das Gespräch. „In drei Tagen?“ fragte Fabi plötzlich, Leon überlegte kurz und stimmte dann zu „Abgemacht, wo treffen wir uns?“ „Lass das mal meine Sorge sein.“ Fabi setzte sich seinen Helm wieder auf. „Ey Fabi!“ rief Raban, „Bitte nicht nochmal so ein bescheuertes Rätsel.“ Ohne eine Antwort fuhren sie dann auch schon wieder weg.

Nachdem sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, saßen wir alle gemeinsam unten am Wasser. Klette und Nerv jagten sich gegenseitig und wurden dabei belustigt von uns anderen beobachtet. „Habt ihr was geahnt?“ fragte Juli plötzlich, „Nein.“ „Definitiv nicht.“ „Niemals.“ Sie alle schienen von diesem Verlauf mehr als nur überrascht zu sein. „Aber ist das nicht eigentlich gut?“ erhob ich meine Stimme, „Ihr kennt ihn doch, wisst wie er spielt. Seine Stärken und Schwächen sind euch bestimmt bekannt.“ „Nun ja, das ist so eine Sache.“ Meinte Nessi, „Fabi lässt sich unglaublich schwer einschätzen und von dem Rest der Mannschaft kennen wir auch nur noch zwei Mädchen.“ „Stimmt, ich hätte Lara und Lissi fast nicht wiedererkannt.“ Warf Marlon ein, „Sie haben sich ziemlich stark verändert und bestimmt nicht nur äußerlich.“ Ratlos ließ ich mich zurück auf mein Handtuch fallen und schloss meine Augen, immerhin hatte ich in der letzten Nacht nicht besonders viel Schlaf abbekommen. Auch die Anderen wurden ruhiger, abgesehen von Klette, Nerv, Raban und Juli, sie hatten sich anscheinend dazu entschlossen schwimmen zugehen. Begleitet von ihrem Geschrei fiel ich in einen leichten Schlaf, welcher allerdings schon bald darauf gestört wurde.

Meine Hoffnung auf einen entspannten Aufenthalt durch einen Bekannten und gleichzeitig befreundeten Gegner zerstörte Leon noch am selben Tag. „Nur weil wir wieder gegen Fabi spielen heißt das nicht, dass wir weniger trainieren müssen. Ganz im Gegenteil!“ meinte er und baute sich vor uns auf. „Wir haben immer noch keine Ahnung um was für eine Art Herausforderung es sich handeln wird, also trainieren wir alles.“ Kommandierte er weiter, „Maxi und Markus ihr macht Torschüsse! Vanessa, Raban und Mia dribbeln! Der Rest macht Volleypässe!“ Nessi drehte Leon den Rücken zu, sodass ich ihr Gesicht gehen konnte, lächelnd verdrehte sie die Augen, „Er ist so ein Dickkopf.“ Ich nickte zustimmend, hakte mich bei ihr unter und gemeinsam mit Raban machten wir uns auf den Weg runter zum Strand. Normales Dribbling wäre doch viel zu einfach oder?

Meine Füße versanken im heißen Sand und die Mittagssonne brannte. Die Schweißperlen rannten über mein Gesicht und ich schwitzte an Orten, von denen ich nicht gedacht hatte, dass man dort schwitzen konnte. Nessi ging es ähnlich, sie war gerade dabei mit dem Ball in Richtung Raban zu dribbeln und schien dabei ziemlich konzentriert zu sein. Ihr Gesicht wirkte verbissen und ihre Augen kniff sie zusammen, entweder lag es an ihrer Konzentration oder an der Sonne, die ihr direkt ins Gesicht schien. Ich schweifte  kurz mit meinen Gedanken ab und bereute es sogleich.

„Mia! Pass auf?“ rief Nessi, doch so schnell ich auch versuchte zu reagieren, es funktionierte nicht und ich machte eine perfekte Bruchlandung direkt in den Matsch. „Alles gut?“ fragte Raban besorgt und Nessi fluchte vor sich hin. Ich lag immer noch auf dem Bauch und ich fühlte den Matsch in meinem Gesicht noch bevor ich ihn mit den Fingern ertastete. Langsam brach mein innerlicher Lachanfall nach außen. Ich drehte mich auf den Rücken und hielt mir vor Lachen den Bauch, wie komisch das wohl ausgesehen haben muss. Meine Kleidung war durchnässt, überall klebte Sand und der Ball schwamm mittlerweile im Meer. Als die Anderen erkannten, dass ich mir augenscheinlich nichts getan hatte, stimmten sie in mein Gelächter ein und Nessi hielt mir, hilfsbereit wie sie nun mal war, ihre Hand entgegen. „Ich glaube wir sollten eine Pause einlegen.“ Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Zeltplatz. Auch der Rest der Mannschaft war bereits zurückgekehrt und forderten sich gegenseitig zu kleineren Wettkämpfen heraus, zumindest bis sie mich sahen.
Den gröbsten Dreck hatte ich mir zwar bereits mit Meerwasser aus dem Gesicht gewaschen, meine Haare konnte ich allerdings nicht von dem ganzen Sand befreien. „Wie siehst du denn aus?“ fragte Nerv mit großen Augen, „Mir geht es gut, danke der Nachfrage.“ Meinte ich grinsend und sah mich genauer um. „Wenn du Markus suchst, er ist mit Maxi unterwegs. Keine Sorge er kommt bestimmt gleich wieder.“ Klette zwinkerte mir frech zu, ich hatte so das Gefühl, dass mich solche Sticheleien in der nächsten Zeit öfter erwarten würden. Genau in diesem Moment traten Maxi und Markus aus dem Wald hervor und brachen bei meinem Anblick in schallendes Gelächter aus. „Ist ja gut, ich weiß wie ich aussehe.“ Ich winkte ab und verschwand im Zelt damit ich mich in Ruhe umziehen konnte.

Ich sah wirklich schrecklich aus, in meinen Wimpern klebten Sandkörner ganz zu schweigen von meinen Haaren. Sobald sie getrocknet waren, musste ich sie mal ordentlich ausschütteln. Schnell striff ich meine Klamotten ab, ich war tatsächlich bis auf die Unterwäsche nass geworden. Ich entschied mich, wie konnte es auch anders sein für Shorts und ein T-Shirt. Großartig andere Dinge hatten sowieso nicht in meine Tasche gepasst. Ich sollte auch bald mal waschen, obwohl die Sachen von heute müssten einfach nur trocknen, das würde schon gehen. Um das Zelt nicht vollkommen mit Sand zu überfluten entschloss ich mich dazu meine Haare erst draußen zu öffnen.

Bereits beim Öffnen des Dutts bildete sich zu meinen Füßen ein halber Sandkasten. Ich war ja wirklich ein Fan vom Strand, ich liebte das Wasser und dieses Gefühl der Entspannung, den Sand jedoch empfand ich als unfassbar nervig. „Ey Klette, das ist meins!“ „Dann hol es dir doch!“ Ich blickte auf und sah, dass Klette und Nerv sich mal wieder gegenseitig auf die Nerven gingen. Ihren Namen machten sie aber auch wirklich alle Ehre. Raban und Joschka hatten währenddessen wieder für ein kleines Mittagessen gesorgt und die Meisten waren so darauf fixiert, dass eine gefräßige Stille herrschte. Ich setzte mich dazu und biss genüsslich in eine Bratwurst. „Na, wieder frisch?“ fragte Maxi neckisch, „Siehste doch oder?“ grinsend antwortete ich ihm und nahm erneut einen Bissen. Darauf wusste er keine Antwort, er zuckte lediglich lächelnd mit seinen Schultern und wandte sich seinem Brötchen zu. „Was liegt heute eigentlich noch an?“ fragte Marlon plötzlich und alle Augen richteten sich automatisch auf Leon. „Ich hab nichts mehr geplant.“ Meinte er und hob unschuldig seine Hände. „Mia, dann könne-" fing Nessi an, wurde jedoch von Markus unterbrochen. „Mia hat leider keine Zeit.“ „Ach ist das so?“ fragte ich erstaunt, das wäre so ein Moment in dem ich gerne eine Augenbrauen hochheben würde, allerdings war meine Mimik nicht dafür gemacht. „Jap.“ Meinte er nur grinsend. Unser Gespräch wurde mittlerweile von allen Anwesenden aufmerksam verfolgt. „Was hab ich denn heute vor?“ „Lass dich überraschen.“ Wenn möglich wuchs sein Grinsen in der Sekunde noch mal um Längen.

SummerloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt