Jetzt wird's ernst

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Vor uns kam wiedermal nur das Motorrad des geheimnisvollen Mädchens zum stehen. Sie zog elegant ihren Helm ab und grinste diabolisch. „Seid ihr bereit?" Fragte sie und schaute einmal in die Runde, als ihr Blick bei mir ankam hob sie belustigt eine Augenbraue. Ich sah vermutlich auch mal wieder nicht besonders gut aus, immerhin war ich gerade erst aufgestanden und hatte mir noch nicht die Mühe gemacht mich vernünftig anzuziehen. Ich verdrehte die Augen und murmelte eine kurzes : „Gebt mir fünf Minuten." Verschwand dann im Zelt und zog mir zum aller ersten mal mein eigenes Trikot über. Der Stoff lag eng an meinem Körper und trotzdem war einfach nur unglaublich bequem. Das Trikot und die kurze Hose, für die ich mich kurzerhand entschieden hatte, umspielten meine Kurven und dennoch konnte ich mich einwandfrei in ihnen bewegen. Meine Haare band ich mir, wie immer, zu einem hohen Zopf und machte mich dann wieder auf den Weg nach draußen. „Also wo geht's hin?" Fragte ich, während ich noch im gehen versuchte meine Schuhe anzuziehen. „Dort wo wir spielen brauchst du schon mal definitiv keine Schuhe." Meinte das Mädchen und grinste immer noch amüsiert. „Sag mal, wenn du dich schon so gut über uns amüsieren kannst, musst du uns jetzt auch endlich mal deinen Namen verraten." Forderte Juli sie auf, endlich mal jemand, der so dachte wie ich. Immerhin waren wir uns jetzt schon öfter begegnet und nie hatte sie auch nur irgendwie ihren Namen erwähnt. „Ich bin Ayla." „Schöner Name." Marlon grinste und schwang sich ziemlich unelegant auf sein Motorrad. Ayla schüttelte lachend ihren Kopf und wendete sich an Leon. „So Herr Anführer, seid ihr jetzt endlich fertig?" Leon nickte und gab uns das Zeichen unsere Motorräder zu starten.

Die Fahrt dauerte höchstens zehn Minuten, denn wir hielten nach kurzer Zeit schon wieder. Unsere Motorräder stellten wir neben die unserer Gegner und liefen gemeinsam mit Ayla die restlichen Meter zu Fuß. „Wow."staunte ich und Raban pfiff anerkennend. Wir befanden uns erneut in einer Bucht, diese war allerdings um einiges größer als unsere und auch deutlich schöner. In den Dünen standen einige große Zelte und am Wasser war ein riesiges Spielfeld aufgebaut. Bei dem Spielfeld handelte es sich allerdings nicht um eine einfache Sandfläche, nein, auf dieser Fläche waren Unmengen von Hindernissen aufgebaut. Von einfachen, aufgestellten Pfeilern, über eine Schlammgrube bis hin zu Steinen, welche einem immer mal wieder den Weg versperrte und auf einem dieser Steine saß ein grinsender Fabi in einer Badehose. „Na, überrascht?" Fragte er und kam uns entgegen. „Naja," meinte Joschka und zuckte mit den Schultern, „Wir haben uns irgendwie schon gedacht, dass es nicht bei einem einfachen Spiel bleiben würde." „Aber trotzdem hatten wir nicht mit einem Hindernissparcour gerechnet und vor allem nicht mit so viel Schlamm." Klette verzog bei ihren Worten etwas angeekelt ihr Gesicht, denn auch wenn sie gerne zelten ging und das Fußballspielen liebte, hielt sich nicht besonders viel von einer Schlammschlacht. Fabi ließ sich davon allerdings nicht beirren, sondern zog Leo in eine freundschaftliche Umarmung. „Dann lasst uns loslegen." Fabis Mannschaft hatte sich bereits zusammengefunden, die Jungen trugen allesamt eine einfache Badehose und die Mädels eine Art gut sitzenden Bikini. Da auch ich mein neues Trikot nicht unbedingt direkt dreckig machen wollte, musste es weichen. Ich zog es mir kurzerhand über den Kopf und schlüpfte noch schnell aus meinen Schuhen. Nessi schaute mich verwirrt und leicht schockiert an, „Was denn? Das Trikot ist neu und ich will es nicht gleich beim ersten Spiel so dermaßen versauen, außerdem ist es mittlerweile doch absolut warm." Nessi schien immer noch unschlüssig, doch Klette hatte ich anscheinend überzeugt. Blitzschnell schlüpfte sich aus ihren Schuhen und ihrem Trikot und die Anderen folgten. „Also, was ist jetzt?" Rief Ayla, ihre Mannschaft hatte sich mittlerweile auf dem Feld verteilt und wartete auf uns, „Können wir jetzt endlich anfangen?" Fragte ein anderes Mädchen lautstark. „Okay, den zeigen wir's!" Rief Leon, „Mia, Marlon, Joschka und Raban bleiben erstmal am Rand, der Rest geht aufs Feld." Alle nickten und befolgten seine Anweisungen. „Gibt es eigentlich eine Schiedsrichter?" Fragte ich, wurde allerdings von einem lauten Pfiff unterbrochen und das Spiel ging los.

SummerloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt