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*~Ein paar Tage später ~*

"Und ich soll wirklich, bis zu den Schultern abscheinend?", will die Stylistin von mir wissen. "Ja sogar noch ein wenig kürzer ungefähr bis hier.", lasse ich sie wissen und zeige ihr nochmal das soviel ab soll, dass meine langen Haare bloß nur noch knapp meine Ohren verdecken. Skeptisch schaut sie mich an, bevor sie die Schere ansetzt und die erste Strähne zu Boden fällt.

Seit fünf Tagen sind Woods und ich nun wieder unterwegs und mittlerweile sind wir in Sakramento. Zwar war der Besuch dieser Stadt nicht geplant, aber das kenne ich ja mittlerweile von Woods - er richtet sich in erster Linie danach wo er die eingesammelten Sachen seiner besten Freundin verkaufen kann. Ich bin noch nicht wirklich dahinter gestiegen, warum er das ganze macht und warum seine beste Freundin ihn nicht begleitet, immerhin sind es ja ihre Sachen, aber wirklich getraut ihn zu Fragen habe ich mich auch noch nicht.

Seit gestern sind wir in Sakramento. Wie die Tage davor auch schon, teilen wir uns hier in Hotel ein zwei Bett Zimmer und schieben die Betten zusammen, wenn wir uns Abends DVDs rein ziehen.

Heute Morgen ist der beste Freund meines Bruders, wieder einmal los gezogen um eine weitere Kommode zu verkaufen, während ich erst ein wenig durch Sakramento gelaufen bin und letztendlich hier im Frisör Salon gelandet bin. Ich habe spontan beschlossen, dass es mal Zeit für eine Veränderung wird und so müssen meine Hüftlangen braunen Haare dran glauben.

"Können sie die Haare vielleicht etwas Stufig schneiden?", frage ich, während ich beobachte wie meine Haare immer kürzer werden. "Aber sicher."

Drei Stunden später verlasse ich das Haar Studio und bin gleich ein halbes Vermögen ärmer, denn nach langem hin und her habe ich beschlossen, meine Haar noch in einem sehr dunklen rot zu färben. Eine radikal Veränderung, die unbedingt nötig war.

Bevor ich zurück zum Hotel gehe, will ich mir noch ein Kaffee holen und Ziele deshalb ein kleines Café an, da Woods eh noch ein wenig brauch. Ich weiß gar nicht warum das alles immer so lange dauert oder ob es diesmal einfach nur eine Ausrede war, damit er mal ein wenig Ruhe vor mir hat. Als ich mit einen Kramell Latte Macchiato bestelle, stocke ich ein wenig.

"Maggi?" Stirnrunzelnd gehe ich auf den Runden Tisch zu, an dem die schwarz Haarige sitzt, die ich vor fast zwei Wochen in Cle Elum kennen gelernt habe. Sie schaut von ihrer Zeitschrift auf. "Leoni?" Mit großem Augen schaut sie mich lächelnd an. "Du hast dich ja echt verändert, in den letzten Tagen.", stellt sie fest und bekommt ein Schultern zucken zur Antwort. "Sieht aber echt gut aus." "Danke, ich finde es noch ziemlich gewöhnungsbedürftig, weil es grade eine ziemlich spontane Entscheidung war.", erkläre ich meine neue Frisur. "Ja ich verstehe dich, aber du hattest doch so schöne lange Haare.", erwidert sie. "Ich weiß,aber ich mochte es einfach so nicht mehr, als ich heute morgen in den Spiegel geschaut habe.Was machst du eigentlich in Sakramento?", frage ich sie. "Das selbe könnte ich eigentlich dich Fragen, wolltest du nicht eigentlich nach San Diego zu deinem Bruder?", kontert sie. Ich nicke, nehme meinen Kaffee Becher entgegen und setze mich kurz zu ihr. "Ja, aber er ist in Mexiko und kommt erst.... Ja keine Ahnung wann er wieder kommt.", erzähle ich ihr. "Oh, wie blöd und jetzt?" "Der Typ, der mich bei dir in der Bar abgeholt hat, ist der beste Freund von meinem Bruder. Wir verstehen uns ziemlich gut. Er muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor er wieder nach San Diego fährt und ich begleite ihn.", informiere ich sie. "Achso cool, aber wenn du willst kannst du auch mit mir nach San Diego fahren und so lange bei mir wohnen, bis dein Bruder wieder da ist.", schlägt sie vor. "Das ist echt lieb von dir, aber Woods und ich verstehen uns echt gut und ich genieße seine Gesellschaft. Er versteht es echt jemanden abzulenken.", lehne ich ab. Sie zieht grinsend die Augenbrauen hoch. "Ja so kann man Liebeskummer auch los werden.", bemerkt sie und wackelt mit den Augenbrauen. Ich brauche einen Augenblick bis ich energisch den Kopf schüttel.

Take me awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt