Samstag, 5. Dezember

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*Klopf, klopf*

»Hmm?«, brummte ich etwas lauter.
»Harry, ich soll dich wecken.«, sprach Gemma mit ruhiger Stimme. Ich öffnete meine Augen. Sie fuhr fort, als ich sie ansah: »Wir wollen gleich frühstücken und nach dem Frühstück fahren Oma und Opa wieder nach Hause. Machst du dich fertig?«
»Mhm ja, ich bin gleich unten.«, antwortete ich ihr und versuchte wach zu werden.
Sie schloss die Tür hinter sich und ich setzte mich aufrecht im Bett hin. Mein Griff ging zu meinem Handy, es war 9:12 Uhr. Ich stand also auf und schnappte mir erstmal meine Jogginghose und einen Pullover, anschließend ging ich ins Badezimmer und machte mich fertig, bevor ich mich anschließend hinunter in das Esszimmer begab.

Als ich die Treppen hinunterging, konnte ich schon hören, wie alle miteinander sprachen und der Geruch von frischem Kaffee und warmen Pancakes lag in der Luft. Genau so roch es immer bei meinen Großeltern zu Hause, denn Oma machte Gemma und mir immer Pancakes zum Frühstück, wenn wir bei ihnen waren.

»Guten Morgen!«, grüßte ich alle, als ich das Esszimmer betrat. Von hier aus konnte ich sehen, wie meine Oma noch in der Küche stand. Sie hatte die lilafarbene Schürze meiner Mutter umgebunden, stand am Herd und wendete gerade die letzten Pancakes. Neben der Pfanne stand ein Teller voller fertiger Pancakes.
Der Tisch war bereits gedeckt und alle anderen saßen am Tisch, also setze ich mich ebenfalls hin. Jetzt kam Oma mit dem Teller in das Esszimmer und stellte ihn auf den Tisch. Nach der Reihe nahm sich jeder einen auf seinen Teller und nun begannen wir mit dem Essen.

Da wir fertig mit dem Frühstück waren, packten unsere Großeltern ihre Taschen und dann standen wir alle unten im Flur und verabschiedeten sie. Ich war wirklich traurig, dass sie schon wieder abreisten, aber ich fand es wirklich schön, dass sie hier waren.

Nachdem sie gegangen waren, lief ich hoch in mein Zimmer, um mir Kleidung für den Tag aus meinem Kleiderschrank rauszusuchen. Anschließend schnappte ich mir mein Handtuch, ging ins Badezimmer und duschte mich. Als ich fertig war mit dem Duschen, ging ich zurück in mein Zimmer und zog mich langsam an. Meine Haare ging ich im Badezimmer föhnen, da sie sonst so lange brauchen würden, bis sie trocken waren.
Ich hatte noch Hausaufgaben zu erledigen, bevor ich zu Niall gehen konnte.

Es war inzwischen 12 Uhr und ich hatte ein bisschen Hunger, also ging ich in die Küche hinunter und schob mir eine Pizza in den Ofen. Während sie im Ofen backte, ging ich hoch und packte meinen Rucksack. Hinein packte ich die Notizen meines Songs, Klamotten zum Schlafen, mein Ladegerät, Geld, meinen Schlüssel und eine Flasche Schnaps, welche ich aus dem Alkoholschrank meiner Eltern geklaut hatte.
Ich nahm meinen Rucksack schon mal mit runter und stellte ihn in den Flur zu meinen Schuhen. Anschließend holte ich meine Pizza aus dem Ofen raus, schnitt sie mir in 8 Teile und setzte mich auf die Couch. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete MTV ein, um ein wenig Musik zum Essen zu hören.

Kurz nachdem ich fertig mit dem Essen war, kamen meine Eltern vom Einkaufen nach Hause. »Harry, wir räumen noch schnell den Einkauf aus dem Auto raus und dann fahre ich dich zu Niall rüber. Hast du seine Adresse?«, fragte Robin mich.
»Ja, er wohnt 108 Ramsden Road.«, antworte ich ihm und half noch beim Ausräumen, damit es schneller ging. Anschließend verabschiedete ich meine Mum, danach zog ich meine Schuhe, Schal, Mütze und Winterjacke an, schnappte mir meinen Rucksack und folgte Robin zum Auto nach draußen. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und stellte meinen Rucksack vor mich in den Fußraum.
Nach ca. 15 Minuten kamen wir pünktlich 13 Uhr bei Niall an.

»Schreib morgen einfach eine SMS an deine Mutter, wann ich dich morgen holen soll.«
»Mach ich. Danke Robin und bis morgen.«, verabschiedete ich mich freundlich bei ihm.
»Bis morgen Harry.«, erwiderte er.

Ich lief schnell zur Tür, denn es regnete extrem stark und ich wollte nicht so sehr nass werden. Ich klingelte und die Haustür ging auf. Ein Typ Anfang 20 öffnete mir die Tür.
»Hi ich bin Harry, ich wollte zu Niall.«, begrüßte ich ihn.
»Komm rein, Niall ist gerade aufm Klo. Geh einfach hoch ins Zimmer.«
»Danke.«, bedankte ich mich freundlich.

Ich wollte also gerade die Treppen hinauf gehen, da kam Niall schon aus dem Badezimmer.
»Hey Harry. Lass uns hoch in mein Zimmer gehen.«
»Hi Niall. Alles klar.«, sprach ich zu ihm, folgte ihm die Treppen hinauf und ging mit ihm in sein Zimmer hinein. Es standen jeweils zwei Betten, Schreibtische und Kleiderschränke in dem Raum. Wahrscheinlich teilten Niall und sein Bruder sich das Zimmer. Es war auch ein eher kleines Haus, viel kleiner als das, ich dem ich mit meiner Familie wohnte.

»Setz dich einfach auf mein Bett. Mein Bruder pennt heute bei seiner Freundin, also kannst du in meinem Bett penn' und ich dann bei ihm im Bett.«, teilte er mir mit.
»Cool, danke. Ich habe übrigens 'ne Flasche Schnaps mitgebracht für die Party, weil ich nicht ohne irgendwas dort erscheinen wollte.«, antwortete ich ihm. Ich holte meine Notizen aus meinem Rucksack hinaus und setzte mich.
»Jo, da wird er sich sicher freuen. Ich habe 'ne Flasche Sekt, die ich mitnehmen werde. Nun zum Song. Möchtest du, dass ich dich mit dem Piano oder der Gitarre begleite?«, fragte er mich nun.
»Ich glaube, es klingt schöner, wenn du Piano dazu spielst. Ich singe es dir erstmal vor, damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie ich es mir vorgestellt habe.«, antwortete ich ihm und fing an ›Don't let me go‹ zu singen.

»Wow Harry, das Lied ist wirklich gut. Louis wird es sicherlich gefallen.
«Ich lächelte. »Danke, ich hoffe wirklich, dass er dann merkt, wie viel er mir bedeutet.«

Wir arbeiteten also nach und nach an der Melodie. Nach ein paar Stunden hatten wir es endlich geschafft, inzwischen war es auch schon 18 Uhr und draußen war es bereits dunkel.
»Wann fängt eigentlich die Party an? Und wer feiert überhaupt?«, fragte ich Niall.
»Ed heißt er und er meinte, dass wir ab 20 Uhr einfach kommen können. Seine Eltern sind über das Wochenende nicht da und er hat quasi jeden aus seiner Klasse eingeladen. Wir sind sicherlich die einzigen aus unserer Klasse.«, antwortete mir Niall.
»Okay. Wollen wir uns noch 'ne Pizza irgendwo essen gehen? Wir haben ja noch ein bisschen Zeit.«
»Lass uns einfach bestellen, draußen schifft es wie Sau, da will ich nicht rausgehen, wenn es nicht sein muss, haha.«, sagte Niall lachend.
»Haha, hast recht, Niall.«, lachte ich.

Wir gingen also hinunter in die Küche, denn am Kühlschrank hingen Flyer verschiedener Restaurants, die auch lieferten.
»Was willst du für eine Pizza?«, fragte Niall mich.
»Ich nehme 'ne Peperoni Pizza.«, erwiderte ich.
»Alles klar, ich rufe schnell an, du kannst ruhig wieder hoch ins Zimmer gehen. Wenn du willst, dann mach auch den Fernseher an.«
»Alles klar, danke. Bis gleich.«

Ich ging also die Treppen wieder hinauf in Nialls Zimmer, kramte mein Geld aus meinem Rucksack und legte erstmal die passende Summe auf seinen Schreibtisch. Anschließend suchte ich erstmal die Fernbedienung. Nachdem ich sie gefunden hatte, setzte ich mich auf Niall sein Bett und schaltete den Fernseher ein. Nun kam auch Niall in das Zimmer.

»Halbe Stunde hat er gesagt, dann ist das Essen da.«
»Okay, danke fürs Anrufen. Ich hab dir das Geld schonmal auf den Schreibtisch gelegt.«
»Danke.«, sagte er freundlich und setzte sich mit zu mir, um fernzusehen.

Die Pizza kam nach 30 Minuten an und wir aßen sie in Ruhe, danach vertrieben wir uns die letzte Stunde bis 20:30 Uhr mit FIFA auf der Playstation von Niall. Wir wollten nicht die Ersten sein, die auf der Party erschienen, deswegen gingen wir nicht schon 20 Uhr los.

Es war fast 20:30 Uhr, also zogen wir uns an, schnappten uns beide unsere alkoholischen Getränke und machten uns dann auf den Weg zur Party, welche nur ein paar Häuser weiter stattfand.
Niall klingelte an der Haustür und kurz darauf wurde uns diese auch schon geöffnet. Ein gut gelaunter rothaariger Typ stand vor uns.»Nabend Niall, du bist sicher Harry. Ich bin Ed. Eigentlich Edward, aber so nennt mich niemand, haha.«, begrüßte uns Ed.
»Hi, danke, dass ich auch kommen durfte.«, grüßte ich ihn zurück und überreichte ihm die Flasche.
»Kein Problem. Danke für den Alkohol, ich packe ihn zum Anderen. Kommt rein und fühlt euch wie zu Hause. Wenn ihr rauchen wollt, dann im Wintergarten. Die kalten Getränke stehen ebenfalls im Wintergarten und Becher stehen im Regal neben den Getränken.«, sagte er freundlich und so betraten wir das Haus.

»Niall, wollen wir uns erstmal was zu trinken holen?«, fragte ich ihn.
»Klar, die anderen scheinen ja auch schon gut dabei zu sein.«, sagte er lachend, während er auf die Leute im Wohnzimmer deutete, die tanzten.
Wir gingen also durch das Wohnzimmer zum Wintergarten, nahmen uns einen Becher und schenkten uns eine 50:50 Mischung aus Cola und Rum ein. Danach gingen wir in das Wohnzimmer und stiegen bei dem Trinkspiel ein, welches einige Leute spielten.

»Okay, ich hab noch nie von Alkohol kotzen müssen!«, sprach ein dunkelhaariger Typ und alle, die es bereits getan hatten, nahmen einen Schluck. Ich setzte ebenfalls meinen Becher an.
»Niall, du bist dran!«, sprach derselbe Typ nun.
»Ich wurde noch nie in der Schule beim Schummeln erwischt!«, sprach nun Niall und hob direkt seinen Becher an.
Es ging viele Runden so weiter.

Der Abend lief ganz gut. Ich hatte inzwischen schon einige Becher getrunken und merkte auch ziemlich schnell die Wirkung vom Alkohol. Ich musste auf die Toilette, also torkelte ich los. Nachdem ich fertig war, ging ich wieder in das Wohnzimmer, schnappte mir meinen Becher und machte mich auf den Weg in den Wintergarten, um ihn wieder zu füllen. Es standen auch ein paar andere im Wintergarten, die gerade rauchten. Eine von den Personen war Eleanor. Sie sah mich und kam natürlich direkt auf mich zu.
»Hey Harry, wie geht's dir?«, fragte sie freundlich und versuchte mich zu umarmen. Da ich schon sehr betrunken war, ließ ich es zu und umarmte sie ebenfalls.
»Mir geht's gerade echt gut und dir?«, fragte ich sie, während ich meinen Becher füllte.
Eigentlich ging es mir nicht gut, ich war traurig, wegen der Funkstille zwischen Louis und mir, wovon ich mir aber nichts anmerken lassen wollte.
»Mir auch. Füllst du meinen Becher auch auf?«
Ich nickte.

Ich ging ins Wohnzimmer hinein und sie folgte mir. Zusammen setzten wir uns auf das Sofa und unterhielten uns.
»Du wohnst ja jetzt schon eine Weile hier, gefällt es dir denn?«, fragte sie mich und lächelte mich an.
»Ja, ich finde es hier echt schön, hätte ich anfangs nicht gedacht.«, antwortete ich ihr.
»HEY! Das ist mein Lieblingslied, tanzen wir?« Bevor ich antworten konnte, hatte sie mich am Arm bereits hochgezogen und hinter sich hergezogen zum Tanzen. Normalerweise tanzte ich nicht gern, weil ich es nicht wirklich konnte. Aber ich hatte ziemlich viel getrunken, deswegen dachte ich gar nicht darüber nach und tanzte einfach mit ihr.

Es blieb nicht bei dem einen Song, wir tanzten ziemlich lange, alle anderen um uns herum tanzen ebenfalls und wir waren alle echt gut gelaunt. Durch das Tanzen und dem ganzen Alkohol wurde mir immer wärmer, also zog ich meine Strickjacke aus und legte sie auf die Couch, danach ging ich wieder zu Eleanor. Jetzt kam ein langsameres Lied.

»Darf ich?«, fragte sie und legte langsam ihre Hände um meine Schultern. Meine Hände legte ich um ihre Hüften. Nun tanzten wir enger miteinander und ehe ich mich versah, passierte es. Sie küsste mich.

Es fühlte sich nicht im Geringsten so an, wie die Küsse, die Louis mir gab. Ich fühlte hierbei einfach nichts, aber ich war so betrunken und verletzt. Ich brauchte diese Ablenkung jetzt einfach. Bevor wir mit dem Kuss fertig waren, spürte ich, wie mich jemand von ihr weg zog. Ich drehte mich zu der Person um.

»LOU?«, sprach ich total geschockt.
»Das war's dann wohl.«, sagte er und ging, bevor ich irgendwas sagen konnte.

War das sein Ernst? Wieso war er überhaupt hier? Scheiße, Lottie!

Ich sah wie er mit Lottie durch die Haustür verschwand. Er drehte sich nicht mal mehr um. Verdammt, ich hatte es zerstört und war jetzt wirklich am Ende. Ich wollte jetzt einfach nichts mehr fühlen und ging in den Wintergarten, um meinen Becher erneut zu füllen, dort traf ich auf Niall, den ich den halben Abend nicht mehr gesehen hatte. Er war gerade alleine draußen.

»Harry, ist alles klar bei dir? Weinst du?«, fragte er mich besorgt.
»Lou.. Er.. Er war hier..«, ich schluchze, aber fuhr fort: »Eleanor und ich küssten uns gerade, er sah es... Zog mich von.. Von ihr weg.. Er sagte nur ›Das war's dann wohl‹... Er ging einfach... Man scheiße, Niall... Ich habe es so versaut.«
»Was für ein Arsch. Er behandelt dich wochenlang wie Luft und dann dreht er wegen des Kusses durch? Der spinnt doch!«, sprach Niall wütend. Ich konnte seine Wut richtig spüren.
»Harry, lass uns lieber nach Hause gehen. Wo ist deine Strickjacke?«
»Ich hatte sie auf die Couch gelegt, aber ich will da jetzt echt nicht mehr rein.«, sagte ich weinend.
»Geh du zur Haustür, ich schnappe mir deine Jacke.«
»Danke Nialler.«

Zum Glück konnte ich durch die zweite Tür, die vom Wintergarten direkt in den Flur führte, allen Leuten aus dem Weg gehen. Ich zog meine Winterjacke an und stellte mich an die Haustür. Niall kam kurz nach mir und überreichte mir meine Jacke. Ich nickte ihm dankend zu. Seine Winterjacke zog er ebenfalls an und wir machten uns auf den Heimweg.
Ein paar Minuten später waren wir angekommen. Es regnete zwar nicht mehr, aber es war wirklich kalt.

Wir liefen hoch in sein Zimmer. Ich legte mich in sein Bett und er sich in das seines Bruders. Als ich lag, drehte sich alles in meinem Kopf, aber zum Glück schlief ich ziemlich schnell ein.

Move To Fall In Love With You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt