Donnerstag, 31. Dezember

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Die letzten Tage vergingen wirklich schnell und ich war zwar traurig darüber, dass ich meine Großeltern nun verabschieden musste, aber ich freute mich auch umso mehr auf London und damit auch auf Louis, den ich nun eine Woche nicht mehr gesehen hatte. Gemma war schon unten und ich packte gerade noch meinen Koffer zusammen, damit meine Eltern ihn einfach nur in das Auto packen konnten, wenn sie selbst wieder abreisen würden.
Mein Geschenk quetschte ich mit in den Koffer hinein, das Geld nahm ich jedoch mit nach London, denn das würde ich dort sicher brauchen. Meine Mum klopfte gerade in dem Moment an die Tür.
»Harry, bist du fertig? Robin würde dich gleich zum Busbahnhof fahren, damit du deinen Bus pünktlich bekommst.«
»Ja, ich bin gleich soweit. Ich putze noch schnell meine Zähne und dann können wir los.«
»Gut, beeil dich bitte Schatz.«
»Mach ich Mum.«

Sie ging wieder die Treppen hinunter und ich eilte in das Badezimmer, putze mir meine Zähne, ging nochmal schnell auf die Toilette und packte anschließend meine Waschtasche in meinen Rucksack für London. Nun ging ich die Treppen hinunter.
»Ich habe dir noch etwas zu essen eingepackt, damit du auf der Fahrt nicht verhungern musst.«
»Danke Oma. Ich muss jetzt los, damit ich meinen Bus nicht verpasse. Es war wirklich schön hier und danke für die Geschenke.«, verabschiedete ich die beiden. Meine Mum und Gemma verabschiedete ich ebenfalls, denn sie würde nicht mit zum Busbahnhof kommen. In ein paar Tagen sah ich die beiden ja wieder.
»Gute Fahrt und melde dich bitte, wenn du angekommen bist.«
»Mach ich Mum, bis übermorgen.«, antwortete ich ihr und sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und umarmte mich fest.
»Pass ja auf dich auf und geh in London nicht verloren.«, verabschiedete mich Gemma.
»Keine Sorge, mir wird nichts passieren. Louis ist ja bei mir und ich bin nicht alleine.«
»Bis bald Großer.«, verabschiedete mich Opa. Er war kein Mann großer Worte und mochte auch keine Verabschiedungen. Er machte sie immer kurz.
»Machts gut.«, verabschiedete ich alle und lächelte, bevor ich zusammen mit Robin aus der Tür verschwand und zum Auto ging.

Die Fahrt zum Busbahnhof dauerte keine 15 Minuten und mein Bus stand bereits da, als wir ankamen. Es war bereits kurz vor 10 Uhr und 10:10 Uhr fuhr der Bus nach London ab.
»Danke, dass du mich gefahren hast, Robin.«
»Pass auf dich auf und komm mir ja heile wieder in Doncaster an. Melde dich ruhig zwischendurch mal bei deiner Mutter, damit sie sich keine Sorgen machen musst, immerhin ist London wirklich groß und du kennst sie ja. Sie macht sich schnell Sorgen.«
»Ich passe auf, ich gehe direkt zur Unterkunft, die ist in der gleichen Straße, wie Louis' Camp und ab dann bin ich ja auch nicht mehr alleine.«
»Gut, dann rutsch gut in das neue Jahr hinein und bis Samstag.«
»Danke. Feiert ihr auch schön und bis Samstag.«, verabschiedete ich mich nun von Robin und umarmte ihn, bevor ich mir meinen Rucksack und den Proviant, welchen mir meine Oma mitgegeben hatte, und lief zu dem Fernbus.

»Guten Morgen.«
»Morgen! Fahrkarte bitte.«, sagte der Busfahrer in einem strengen Ton zu mir und ich kramte diese aus meinem Portemonnaie heraus und zeigte ihm diese vor.
Mit einer nickenden Kopfbewegung winkte er mich durch und ich setzte mich ziemlich weit nach hinten in den Bus, entknotete meine Kopfhörer, steckte diese in mein Handy hinein und wählte Musik aus, die ich direkt abspielte. Gerade als der Bus losfuhr, vibrierte mein Handy.

*SMS von Louis*
In 4 Stunden habe ich meinen Hazza wieder. Hab eine gute Fahrt und bis nachher Baby. <3

*SMS an Louis*
Ich freue mich so auf dich Boo Bear! <3

Während der Fahrt schaute ich die ganze Zeit aus dem Fenster. Die Landschaft war mit Schnee bedeckt, es wirkte so friedlich. In Birmingham hatten wir einen Zwischenstopp. Manche Passagiere stiegen aus und andere hinzu. Nach 15 Minuten ging es jedoch weiter und so hatten wir nur noch eine Busfahrt von zwei Stunden und 12 Minuten vor uns. Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn kurz vor London wurde ich von der Vibration meines Handys geweckt.

*SMS von Louis*
Mein Training ist für heute vorbei, also haben wir den ganzen Tag für uns. x

Ich grinste wahrscheinlich wie ein Idiot auf mein Handy, doch ich freute mich und komischerweise war ich nun auch nervös Louis endlich wiederzusehen. Wir hatten uns vor einer Woche zuletzt gesehen, aber es kam mir doch so viel länger vor. Heute Abend konnte ich endlich wieder mit ihm im Arm einschlafen, doch davor würden wir noch Silvester zusammen feiern. Silvester in London. Das ging einfach noch immer nicht in meinen Kopf hinein, doch ich war so aufgeregt deswegen.

»Wir haben nun London erreicht und in 30 Minuten erreichen wir den Busbahnhof, sofern der Verkehr mitspielt.«, kam die Durchsage vom Busfahrer. Von jetzt an dauerte es nicht lange, bis ich einer der berühmten roten Telefonzellen sah und kurz danach schon einen der roten Doppeldecker-Busse, welche für London ebenfalls berühmt waren. Ich aß noch die Brötchen, die meine Oma mir geschmiert hatte, denn nach dem Schlafen war ich wirklich hungrig gewesen.

Endlich hatten wir gegen 14:30 Uhr den Busbahnhof in London erreicht, er befand sich in dem Stadtteil von London, in dem sich Louis' Fußballcamp befand. Ich ließ erst einige Passagiere aussteigen, die hinter mir im Bus ihren Platz hatten, solange nahm ich meine Kopfhörer aus dem Ohr, beendete die Musik und steckte die Kopfhörer in meinen Rucksack. Mein Handy kam in die übliche Tasche in meiner Jeanshose. Ich zog mir meine Winterjacke an, welche ich zu Beginn der Fahrt ausgezogen hatte und danach schnappte ich mir meinen Rucksack, den ich mir auf den Rücken schnallte.

Kaum war ich aus dem Bus ausgestiegen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Louis stand am Bussteig und hielt ein Stück Pappe mit der Aufschrift ›Hazza‹ hoch, so wie es die Menschen in Flughäfen immer machten, wenn sie jemanden erwarteten. Ich fand es so süß von ihm, dass er mich abholte und die Idee mit dem Namensschild gefiel mir ebenfalls. Ich rannte los und direkt in seine Arme, die er ausgestreckt hatte, als ich fast bei ihm war. Das Schild hielt er weiterhin in seiner Hand.

Wir fielen uns in die Arme und schlingen unsere Arme fest um den jeweils Anderen. »Ich hab dich so vermisst Hazza.«, flüsterte Louis mir ins Ohr und es ließ mich über das ganze Gesicht lächeln.
»Und ich dich erst Lou!«
»Dann ist die Überraschung, dich abzuholen, wohl gelungen.«
»Definitiv Baby.«
»Lass uns direkt zu deiner Unterkunft gehen, damit du erstmal in Ruhe ankommen kannst.«, sagte er liebevoll zu mir, mit einem Lächeln auf seinem wunderschönen Gesicht.

Es dauerte keine 20 Minuten, bis wir an meiner Unterkunft für die nächsten zwei Tage ankamen. Wir gingen hinein und suchten direkt mein Zimmer. Es war ein sehr kleines Zimmer, aber es reichte zum Übernachten vollkommen. Direkt am Eingang befand sich auf der rechten Seite ein kleines Badezimmer mit Dusche und geradeaus war ein Einzelbett, daneben ein Nachttischschränken und gegenüber ein Tisch mit Stuhl und unter ihm ein kleiner Kühlschrank.
Den Rucksack konnte ich nun endlich absetzen, denn er war wirklich schwer, obwohl ich nur für die paar Tage gepackt hatte.

»Was möchtest du als Erstes in London machen, Baby?«, fragte mich mein Freund.
»Vielleicht können wir erst einmal etwas zu Essen kaufen gehen, damit ich die nächsten Tage nicht verhungere.«
»Dann lass uns los, ich kenne einen Supermarkt in der Nähe.«
Wir liefen also wieder nach draußen, gingen einkaufen und brachten den Einkauf wieder in meine Unterkunft. Danach liefen wir einfach durch das Viertel und ich bewunderte die Architektur Londons.

»Hey, da ist ein Spezialitäten-Laden, vielleicht finde ich da etwas für meine Eltern und Gemma.«
»Dann lass uns hineinschauen, ich wollte meiner Familie auch noch etwas mitbringen.«
Louis hielt mir die Tür auf und ein warmer Zimtgeruch kam mir entgegen. Wahrscheinlich kamen gerade frische Zimtschnecken aus dem Backofen. Mit einem Blick in die Regale hatte ich einen guten Überblick auf die Auswahl des Ladens. Viele Gläser mit bunten Bonbons, verschiedenen Karamellsorten, Lollipops, Zuckerstangen und vielem mehr. In der Backabteilung sah ich die Zimtschnecken, von denen mir der Geruch direkt in die Nase gestiegen war. Dort waren außerdem Cupcakes, Waffeln und Scones.
Es gab zudem eine Abteilung mit verschiedenen Sekten, Weine und Schnäpse.

»Stoßen wir nachher mit einer Flasche Sekt an?«, fragte ich Louis.
»Gerne, das wollte ich dich auch fragen.«
»Gut, welche Flasche wollen wir nehmen?«
Louis sah sich dich Flaschen genauer an und nach längerem Überlegen, kamen wir beide zum gleichen Entschluss.
»Lass uns diesen Camel Valley ›Cornwall‹ Brut nehmen. Aber wir teilen uns den Preis. 20£ sind wirklich viel Geld.«
»Gute Idee. Ich pack ihn ein.«
Für meine Eltern nahm ich einen Wein mit und für meine Schwester eine Packung gefüllter Pralinen. Nachdem wir aus dem Laden hinauskamen, zog Louis mich in eine feste Umarmung und gab mir einen Kuss, danach fing er an zu reden: »Ich habe eine Überraschung für die heutige Nacht und zu der werden wir uns jetzt begeben. Lass uns also zurückgehen gehen, damit wir nichts unnötig mit uns rumschleppen müssen.«
Ich nickte und kam in diesem Moment gar nicht auf die Idee ihn zu fragen, was er denn mit mir vorhatte.

Angekommen an der Unterkunft gingen wir wieder auf mein Zimmer und legten alles ab.
»Zieh dich dick an, es wird kalt werden.«, sprach Louis zu mir.
»Gibst du mir einen Tipp?«, fragte ich ihn mit einem Hundeblick.
»Du wirst einiges zu sehen bekommen und wir werden eine schöne Aussicht auf das Silvesterfeuerwerk haben. Freu dich einfach nur und denk nicht zu groß darüber nach, was es wohl sein könnte. Beeil dich, wir haben nicht mehr so viel Zeit, in drei Stunden ist es 12 Uhr.«
»Okay, ich beeil mich.«, antwortete ich ihm und löste mich aus der Umarmung.

Nachdem ich angezogen war und die Flasche Sekt eingepackt hatte, welche ich mit Louis in dem Spezialitäten-Laden gekaufte hatte, machten wir uns auf den Weg zur Überraschung. Draußen war es bereits dunkel, die Lichter der Straßenlaternen, Lichterketten und der Häuser erhellten die Straßen. Wir gingen die Treppen zur U-Bahn-Station hinunter. Unsere Bahn kam gerade an und so fuhren wir Richtung Stadtzentrum, welches wir nach 10 Minuten erreichten.

Wir liefen die Stufen wieder nach oben und nun konnte ich den Big Ben sehen. Man konnte mir die Begeisterung sicher im Gesicht ablesen. Ich zeigte auf den Big Ben und sprach zu Louis: »Schau mal da!«
»Du bist so süß, wenn du begeistert bist, Hazza.«, er kicherte, nachdem er das sagte und nahm meine Hand. »Komm mit.«
Wir gingen weiter auf den Big Ben zu, davor stand einer der berühmten roten Doppeldecker, zu dem wir scheinbar zugingen.
»Louis, wir fahren doch nicht etwa..«, stellte ich verwundert fest.
»Oh doch Harry. Wir machen bei Nacht eine Stadtrundfahrt durch London, um die Eleganz der Stadt betrachten zu können.«
»Wow, was für eine gelungene Überraschung! Danke Lou, ich freue mich so!«
»Das Beste kommt zum Schluss, ich versprech's.«
»Es kann doch gar nicht mehr besser werden.«, stellte ich erstaunt fest, doch scheinbar hatte ich mich da geirrt, wie ich später in der Nacht feststellen sollte.

Zuerst kamen wir am Westminster Palace vorbei, der Reiseveranstalter erzählte nebenbei etwas über die Geschichte des Palasts, aber ich verstand immer nur Teile der Geschichte. So musste der Palast wohl im Jahr 1834 gebrannt haben, doch er wurde wieder aufgebaut.
Das nächste Ziel war die Kirche Westminster Abbey. Heinrich III hatte den Bau im Jahr 1245 in Auftrag gegeben. Anschließend kamen wir an der St Paul's Cathedral vorbei. Sie ist eine Bischofskirche, die 1666 errichtet wurde, die ursprüngliche Kirche wurde bei einem Brand jedoch zerstört.
Nun kamen der Tower of London, die Tower Bridge, der Buckingham Palace, the Shard, das Britische Museum, die Nationale Gallery, der Hyde Park, der St. James' Park und zum Schluss erreichten wir London Eye.
Unsere Rundfahrt endete hier und es war bereits 23:37 Uhr. Zur Rundfahrt gehörte für die Passagiere eine Fahrt im London Eye. Louis und ich sputeten uns, um eine der ersten sein zu können, die einsteigen durften.

23:54 Uhr und wir waren bereits mit einigen Gästen zusammen in einer der Gondeln. Es ging nach und nach voran, da natürlich die Gäste alle einsteigen mussten. Vereinzelt konnte man schon Raketen sehen, die in den Himmel geflogen waren. Den Krach konnte ich durch den Schutz der Wände in der Gondel zum Glück nicht hören.

»Wir sollten den Sekt öffnen Haz.«
Ich holte also die Flasche aus meinem Rucksack und zwei rote Plastikbecher, welche Louis mitgebracht hatte. Louis öffnete die Flasche und schenkte uns beiden etwas in den Becher, anschließend überreichte er mir einen Becher.
»Okay, es sind noch genau zwei Minuten bis 12 Uhr.«, stellte Louis nun fest.

»Lou, ich wollte mich bei dir bedanken. Du hast diesen Abend zu einem Unvergesslichen gemacht und ich liebe dich für die Mühe, die du dir gemacht hast. Ich bin so unfassbar glücklich darüber, dich gefunden zu haben, mich in dich verliebt zu haben und vor allem darüber, dass du diese Liebe auch erwidert hast.«
Louis lächelte verlegen und gab mir einen Kuss. »Ich habe es gerne getan, ich liebe dich, Harry und das wird sich auch nicht ändern. Ich will meine Zukunft mit dir verbringen und mit sonst niemand anderem.«
Ich nahm seine Hand in meine und wir verschränkten die Finger ineinander. Gemeinsam fingen wir an, die Zeit hinunter zu zählen.

»Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins-«

»-Happy new Year!«, riefen alle in der Gondel, Louis und ich eingeschlossen. Wir stießen mit den anderen Gästen zusammen auf das neue Jahr an, tranken dann einen Schluck und Louis und ich küssten uns.
»Hazza, auf ein neues Jahr, welches hoffentlich genauso schön wird, wie die Zeit zusammen mit dir. Ich liebe dich, Baby!«
»Auf ein neues Jahr und ich liebe dich ebenfalls, Boo!«

Move To Fall In Love With You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt