Sonntag, 25. Oktober

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Ich spürte die Lippen von Louis auf meiner Stirn, er gab mir einen Kuss und ich wurde wach davon. Draußen wurde es langsam hell.
»Habe ich dich geweckt?«, fragte Louis mich mit seiner morgendlichen, sanften Stimme.
»Ja, aber es war eine sehr schöne Art, geweckt zu werden.«
»Gestern Nacht war unglaublich schön, es war mein erstes Mal. Hast du irgendwelche Schmerzen?«
»Ich fand es auch unglaublich schön. Die Schmerzen sind erträglich, aber sie sind es definitiv wert.«

Er lächelte nur und drückte mich fest an sich heran. Ich konnte seinen noch immer nackten Körper an meiner ebenfalls nackten Haut spüren. Er war so zart, so wunderschön, leicht durchtrainiert vom Sport. Ich küsste seinen Brustkorb, legte meinen Kopf wieder auf ihn und schloss die Augen.
Es kam mir vor, wie in einem Traum.

»Ich weiß nicht, wann meine Eltern wach werden und ob sie uns dann wecken kommen. Vielleicht sollten wir uns lieber anziehen und uns fertig machen.«
»Ja.«, erwiderte Louis, ließ seine Hände von mir und stand auf. Er griff nach seiner Boxershorts und zog sich an. Ich konnte ihn nur noch kurz betrachten, bevor er vollkommen angezogen war.

Ich zog mich also auch an, wollte gerade ins Badezimmer gehen, als ich merkte, wie Louis nach meiner Hand griff und mich zu sich heranzog. Seine Stirn hielt er an meinen Kopf und in einem leisen Ton flüsterte er: »Harry, das war die schönste Nacht meines Lebens.
«Ich lächelte bis über beide Ohren, als ich die Worte aus seinem Mund kommen hörte. »Das war auch definitiv die schönste Nacht in meinem Leben, Lou.«

Jetzt lächelte er und konnte gar nicht mehr aufhören.
»Du hast mich ›Lou‹ genannt.«
»Ist das okay für dich?«
»Natürlich, du darfst mich nennen, wie du willst.«, sagte er leise zu mir.
Dann ließ er meine Hand los und ich ging ins Badezimmer, während er das Bettzeug zusammen legte.

Nachdem ich mich im Bad fertig gemacht hatte, ging ich schließlich wieder zurück in mein Zimmer, in dem Louis auf dem Sofa saß und mich anschaute, als ich zur Tür hineinging. »Harry, ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, aber...«

Er sah traurig aus, guckte auf den Boden. In dem Moment blieb mein Herz stehen. Mir gingen sämtliche Szenarien durch den Kopf. Wollte er mir sagen, es war nur Spaß für ihn? Liebte er Maya doch noch?

Jetzt sprach er weiter: »Ich hatte noch nie was mit einem Kerl, auch zum Spaß habe ich keinen geküsst. Ich weiß nicht, was es ist, wieso das passiert ist. Klar, wir waren beide nicht nüchtern, aber das ist definitiv nicht passiert, weil Alkohol im Spiel war. Ich fühle mich zu dir hingezogen und das macht mir irgendwie Angst..«

Ich schaute auf den Boden und er fuhr fort: »Ich habe Angst vor der Reaktion der anderen, wenn sie merken, dass ich mich zu einem Kerl hingezogen fühle. Bitte denke nicht, dass ich irgendwas bereue, was in der letzten Nacht passiert ist.«
»Du möchtest, dass ich mit niemandem darüber rede?«, versicherte ich mich.
»Das ist es nicht. Ich will nicht als Schwuchtel bezeichnet werden in der Schule.«

Ich sah nun hoch in sein Gesicht, eine Träne lief über seine Wange. Mit meinem Daumen wischte ich diese weg. »Ich sage es keinem, versprochen.«
»Danke!«, sagte er mit Erleichterung und umarmte mich.
Es klopfte an der Tür und wir sprangen auseinander.

»Herein.«»Guten Morgen ihr beiden. Frühstück ist gleich fertig. Habt ihr gut geschlafen?«
»Ich habe sehr gut geschlafen Mrs. Styles, danke.«, sagte Louis lächelnd und schaute dann zu mir.
»Ja, ich habe auch gut geschlafen.«
»Sehr schön. Wir sehen uns gleich unten.«, sagte meine Mum und schloss die Tür hinter sich.


Louis und ich standen also vom Sofa auf, ich wollte gerade die Tür öffnen, als Louis mich davon abhielt.
»Harry.«, sagte er mit rauer Stimme und während ich mich zu ihm umdrehte, legte er seine Hände auf meine Hüften, stieß mich zärtlich auf mein Bett, legte sich auf mich, stützte sich mit einer Hand auf dem Bett ab und die andere legte er an meinen Hals. Meine Arme umschlossen seinen Oberkörper und drückte ihn an mich heran. Ich merkte direkt, wie mein Herzschlag anstieg, aber in dem Moment hörte er auf, mich zu küssen. Louis schaute mir in Augen, öffnete seinen Mund und sagte: »Wer weiß, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit dazu habe.«
Er stand nun auf und zog mich mit hoch.

Wir gingen die Treppe hinunter in das Esszimmer. Mum und Robin saßen bereits am Tisch.
»Guten Morgen.«, sagte ich zu Robin und er wünschte uns ebenfalls einen guten Morgen.
Nun setzten wir uns mit an den Tisch. Louis saß rechts von mir. Während er seine Cornflakes aß, legte er mir seine Hand unauffällig auf den Oberschenkel, sodass meine Eltern es nicht mitbekam. Er drehte seinen Kopf zu mir und grinste. Ich grinste zurück.

»Louis, wann musst du denn los?«, unterbrach uns Robin.
»Spätestens 13 Uhr muss ich los, denn ich habe 14 Uhr ein Fußballspiel.«
»Okay. Harry du kommst dann sicher alleine hier zurecht. Nach dem Essen fahren wir nach Cheshire und holen deine Schwester ab.«
»Ja, kein Problem, die paar Stunden komme ich auch alleine zurecht.«

Wir aßen in Ruhe auf. Meine Eltern machten sich schon den Weg.
Als wir mit dem Essen fertig waren, räumten wir den Tisch ab und gingen hoch in mein Zimmer. Wir setzten uns auf die Couch, Louis zog mich in seinen Arm und spielte an meinem Armband herum. Er machte es von meinem Handgelenk ab und wickelte es um sein rechtes Handgelenk. Mit seiner rechten Hand drehte er mein Gesicht in seine Richtung und fragte mich: »Darf ich es tragen?«
»Ja, aber bitte verlier es nicht.«
»Mache ich nicht, versprochen.«, sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

»Lou..«, sagte ich leise: »Es ist fast 12 Uhr, also musst du leider bald los.«
Ich schaute ihm in seine Augen und er zog mich auf seinen Schoß hinauf. Wir küssten uns, er stand auf und ging mit mir in seinen Armen Richtung Bett, legte mich vorsichtig ab und sich seitlich neben mich. Seine Hände streichelten mein Gesicht entlang, langsam hin zu meiner Hüfte.

»Harry, möchtest du bei meinem Fußballspiel zugucken? Dann können wir danach vielleicht noch durch Doncaster laufen.«
»Ich würde gerne mitkommen.«

Er lächelte mich an und jetzt küsste er mich wieder. Seine rechte Hand lag unter meinem Shirt und berührte sanft meinen Oberkörper.
Jetzt ließ ich meine Hand ebenfalls unter sein Oberteil gleiten. Ich hörte ihn jetzt wieder schwerer atmen, also unterbrach ich das küssen, guckte ihm in die Augen, lächelte und zog ihn an seinem Hals näher zu mir. Diesmal biss ich ihm zärtlich auf die Unterlippe. Ich konnte in seinem Blick sehen, dass es ihm gefiel.

Die Zeit verging, es war fast 13 Uhr.

»Ich würde schnell zu mir nach Hause fahren und meine Sachen packen. Ich hole dich in einer halben Stunde ab und dann laufen wir zusammen zum Sportplatz.«, sprach er zu mir.
»Okay, dann gehe ich in der Zeit auch schnell duschen.«
Er gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und stand auf.
»Ich klingel, wenn ich wieder da bin. Bis gleich Hazza.«, verabschiedete er sich und lächelte dabei.
»Bis gleich Lou.«, erwiderte ich ebenfalls mit einem breiten Lächeln.

Nun sah ich aus dem Fenster, bis ich sehen konnte, wie er fuhr, also ging ich jetzt schnell duschen und machte mich fertig.

*Ding-dong* klingelte es an der Tür, also schnappte ich mir meinen Schlüssel und ging.
Als ich aus der Tür hinausging, stand Louis mit seiner Trainingstasche und einem süßen Lächeln vor mir.

»Kann ich nochmal schnell rein, habe glaube mein Portemonnaie in deinem Zimmer liegen lassen.«
»Klar, du weißt ja, wo du hin musst.«

Ich wartete auf ihn und schon sah ich, wie er aus der Tür kam. Wir gingen los.

»Hast du eigentlich gut geschlafen?«, fragte ich ihn.
»Ja, ich habe von dir geträumt. Na ja, nicht nur von dir, sondern von uns. Es war ein sehr schöner Traum. Wie hast du geschlafen?«
»Sehr gut, in deinen Armen zu schlafen war unglaublich schön.«, antwortete ich ihm, während ich wahrscheinlich wie ein Idiot lächelte.

Als wir am Stadion ankamen, ging er hinein, um sich umzuziehen. Ich setzte mich auf die Tribüne. Es waren viele Menschen da.
»Harry! Was machst du denn hier?«, hörte ich eine Stimme fragen. Als ich mich umdrehte, sah ich direkt in Niall sein Gesicht.
»Ähm, ich war mit Louis unterwegs und dachte mir, ich gucke mal beim Spiel zu. Er sagte, das machen viele aus unserer Schule und ich wollte nicht als einer der wenigen sein, die nicht dabei sind.«, log ich.
»Okay, wieso wart ihr denn unterwegs?«, fragte er.
»Na ja, eigentlich trafen wir uns zufällig, als ich ein wenig umherlief, um die Stadt besser kennenzulernen.«, log ich weiter.

Nun begann das Spiel und ich konzentrierte mich darauf, vor allem aber konzentrierte ich mich auf Louis. Er trug ein grünes Trikot, eine dazu passende Hose und auf seinem Rücken war die Nummer ›28‹ zu lesen. Darüber sein Name ›Tomlinson‹.

Fußball finde ich persönlich eher langweilig, der einzige Grund, wieso ich es mir anguckte, war Louis.
Ich musste immer wieder an die vergangene Nacht denken, an unsere Küsse und die Berührungen. Es kam mir wie im Traum vor, aber es passierte wirklich. Ich musste lächeln.
Plötzlich fingen alle laut an zu jubeln, es fiel ein Tor. Louis und seine Mannschaft freuten sich.

Inzwischen war Halbzeit. Louis kam zur Tribüne gelaufen, jetzt musste ich daran denken, wie er am Dienstag das erste Mal richtig mit mir sprach, als er im Sportunterricht zu mir kam.
Er fing gerade an zu lächeln, da sah er rüber zu Niall.
»Und, ist das Spiel interessant, haha?«, fragte er lachend.
»Ist schon nicht schlecht.«, antwortete Niall.
Kurz bevor die zweite Halbzeit begann, ging er dann wieder.

»Was machst du nach dem Spiel?«, fragte mich Niall.
»Ich? Ähm ich wollte Louis fragen, ob er Zeit hat, um an Ideen für das Winterfest zu arbeiten. Wie sieht es bei dir aus?«
»Achso schade, sonst hätte ich gefragt, ob wir abhängen wollen. Ich habe nichts vor.«
»Okay.«, antwortete ich ihm und lächelte, in der Hoffnung, dass er nicht weiter fragte.

Die Zeit verging und endlich war das Spiel vorbei. Die Spieler gingen nun alle in die Turnhalle, um sich umzuziehen.
»Also ich geh jetzt. Wir sehen uns dann morgen.«
»Bis morgen Niall.«, sagte ich zu ihm und er ging.
Jetzt kam Louis endlich aus der Turnhalle heraus, ich ging auf ihn zu.
»Du hast echt gut gespielt.«, sagte ich zu ihm und griff nach seiner Hand. Er zieht seine schnell weg und ich schaute zu seiner Hand.
»Harry! Wir sind in der Öffentlichkeit, mach das nicht nochmal.«, sagte er zu mir. Sein Ton fühlte sich an, wie ein Stich direkt in mein Herz und ich merkte, wie sich in meinen Augen Wasser sammelte.
»Hey, tut mir leid, aber wir müssen vorsichtig sein. Lass uns gehen.«
Ich war etwas niedergeschlagen deswegen, versuchte aber, es mir nicht anmerken zu lassen.

Wir spazieren durch die Stadt, sie war heute recht ruhig, wahrscheinlich weil Sonntag war.
»Du bist so ruhig, ist alles in Ordnung?«, fragte er mich.
»Hm ja, alles gut.«
»Ich wollte vorhin nicht in dem Ton zu dir sprechen. Ich will aber auch nicht, dass jemand mitbekommt, was hier läuft.«
»Was läuft denn hier?«, fragte ich ihn und blieb stehen.
»Harry, ich mag dich unheimlich gerne. Ich spüre ein Kribbeln im ganzen Körper, wenn wir uns nur in die Augen sehen. Mach es mir bitte nicht so schwer.«
»Es tut mir leid.«, sagte ich ihm und schaute nach unten.
Mit seinem Zeigefinger drückte er mein Kinn zart nach oben und lächelte mich an.
»Entschuldige dich nicht, du hast nichts falsch gemacht.«

Langsam wurde es dunkel.

»Meine Eltern machen sich sicher Sorgen, weil ich nicht zu Hause bin. Wir sollten langsam gehen.«
»Ja, gute Idee. Ich muss heute auch noch was für die Schule vorbereiten.«, antwortete er mir und wir gingen. Wir tauschten noch unsere Handynummern aus, da er danach gefragt hatte.
Angekommen bei mir zu Hause, gingen wir in die Garage, um sein Fahrrad zu holen.
Er schloss die Tür hinter uns, drückte mich sanft gegen sie und kam mir näher, bis er seine Lippen zärtlich auf meine legte. Sie wanderten von meinen Lippen, über meine Wange, meinen Hals entlang und kurz vor meinem Ohr hörte er auf.
»Wir sehen uns morgen in der Schule Hazza.«, flüsterte er mir ins Ohr.
Mein Herz pochte wie verrückt und ich antwortete: »Okay, bis morgen, Lou. Fahr vorsichtig.«, und lächelte ihn an.
Er lächelte zurück, gab mir mit seinem Zeigefinger einen Stups auf die Nase und verschwand aus der Tür. Ich schaute ihm hinterher, ging dann schließlich ins Haus und hoch in mein Zimmer.


Ich wollte gerade mein Bett ordentlich machen, da fand ich etwas unter meinem Kopfkissen. Es war Louis Shirt, was er gestern Abend trug. Als ich es hochheben wollte, um daran zu riechen, fiel ein kleiner Zettel raus.

Danke für die wundervolle Nacht. Das Shirt ist für dich, damit du immer an diese Nacht denkst. x

Ich legte den Zettel in die Schublade meines Schreibtisches und kuschelte mich mit dem Shirt in mein Bett. Jetzt war es beinahe so, als wäre Louis bei mir, sein Geruch war in meinem ganzen Zimmer verteilt.

*SMS von Louis*
Gute Nacht, Hazza x

Move To Fall In Love With You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt