2. Kapitel

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Völlig ratlos saßen alle auf den Sofas und den Sesseln. Sie waren in ein großes und geräumiges Wohnzimmer umgezogen, um über ihr Problem zu reden. Das rätselhafte Mädchen ohne Gedächtnis. Sie band sich ihr langes weißes Haar zusammen, wirklich eine komische Haarfarbe, sie wollte zu gerne wissen woher die kam. Aber es schienen ihre Naturhaare zu sein. Neben ihr saß Finnick, der seinen Arm unauffällig auf der Lehne hinter ihr liegen hatte. Fast schon liebevoll betrachtete sie ihn. Was hätte sie bloß ohne ihn gemacht?
Nachdem sie in der Grotte aufgewacht war, hatten er sie getröstet als ihr still die Tränen über die Wangen liefen. Wie konnte sie nur vergessen haben, wer sie war? Das erste was ihm dazu eingefallen war, war das sie sich einen Namen für sie überlegen mussten. Instinktiv hatte er auf Aurora getippt. Fragend hatte sie ihn angesehen. "Warum denn Aurora?" "Weil du geschlafen hast und nur durch mich aufgewacht bist." Schnaubend aber zufrieden nickte sie, was ihm ein fettes Grinsen auf sein Gesicht zauberte.
In der Grotte war es zwar warm, aber ihr nassen Kleid hatte sie trotzdem frösteln lassen. Er hatte einen Arm um sie gelegt und als sie dann auch einschliefen, erwachte sie am nächsten Tag, dicht an ihn gekuschelt. Grinsend hatte er ihre Hand genommen und ihr den Weg nach draußen gezeigt. Der Wald und das Meer waren wunderschön, aber nichts davon war ihr bekannt vorgekommen. Sie waren einen Weg an den Klippen gegangen, als sich vor ihnen plötzlich ein großes Tor befand und sich durch dieses ein langer Weg, tiefer in den Wald schlängelte. Sie waren hindurchgegangen und bei einem kleinen Herrenhaus angekommen, dass mit Efeu bewachsen war. Es sah verwunschen aus, auf eine helle, ramponierte Weise. "Hier wohne ich mit meinem Vater.", meinte Finnick damals schüchtern. Finnicks Vater hatte sie misstrauisch begrüßt, war aber mit der Zeit immer herzlicher zu ihr geworden. auf seine schroffe Art und Weise. Bekümmert über ihren Gedächtnisverlust, hatte er ihr ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Aber ihr eigentliches Problem, entdeckte sie erst als sie sich in alte Frauenklamotten zum schlafen fertig machen wollte. Patrick hatte nicht viele Frauenklamotten gefunden. Sie hatte ihr Kleid über den Kopf gezogen und bemerkte ein blaues Leuchten am Rande ihres Blickwinkels. Geschockt hatte sie auf ihren Arm gestarrt. Eine Rune, die Ähnlichkeit mit einer Welle hatte, prangte auf ihrem Unterarm. Wenn man genau hinschaute, konnte man denken das sie sich bewegte. Sie berührte es vorsichtig. Ein heißer Schmerz war in ihr ausgebrochen und sie stieß ein gellenden Schrei aus. Finnick war in ihr Zimmer gestürmt und hatte sie noch rechtzeitig auffangen können, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Schmerzwellen durchfuhren ihren Körper und Aurora wimmerte in Finnicks Hemd. Dieser hielt sie in den Armen und hatte verzweifelt nach seinem Vater gerufen. Nun kam auch Patrick angerannt, sie konnten aber nur hilflos zuschauen wie der Schmerz langsam verschwand. Das letzte was sie gesehen hatte, waren Finnicks Augen, bevor sie in Ohnmacht viel. Erst zwei Tage später war sie in einem riesigen Bett erwacht, mit Finnick an ihrer Seite. Erleichtert hatte er ihre Hand gehalten. "Den Engeln sei Dank. Ich dachte du würdest nie mehr aufwachen." Sie konnten sie keinen Reim darauf machen, was mit ihr passiert war oder woher diese Rune kam. Finnick und sie waren of den Weg auf den Klippen gegangen. Es war als wurde sie vom Wasser angezogen. In der Wassergrotte, vor zwei Tagen, war dann der eigentliche Grund passiert, warum sie jetzt hier waren. Und Hilfe brauchten. Sie hatten im Sand gesessen und Finnick hatte ihr alles über seine Welt erzählt, komischer Weise kam ihr Einiges sogar bekannt vor. Sie musste vor ihren Gedächtnisverlust eindeutig etwas mit Schattenjägern zutun gehabt haben. Plötzlich hatte sie ein Sog erfasst und wie in Trance war sie aufgestanden und ins Wasser gegangen. Fragend hatte Finnick ihr hinterher gerufen, doch sie war ganz auf das Wasser fokussiert. als sie bis zur Hüfte im Wasser stand, hob sie aus reinem Instinkt die Hand. Plötzlich brodelte das Wasser und Hände erhoben sich aus dem Wasser. Wasserhände. Geschockt rief Finnick ihren Namen und machte Anstalt zu ihr zu kommen. Doch ein reißender Strom floss um sie herum. Die Wasserhand hatte Auroras Handfläche berührt, fast zärtlich. Dann viel sie in sich zusammen und der Strom wurde immer stärker. Einen Moment hatte sie sich noch gewundert, warum die Grotte so bläulich schien, als der Wasserstrom stoppte und sie erschöpft zusammengebrochen war. Als sie wieder erwacht war, lag sie schon wieder in ihrem Bett. Finnick hatte sie den ganzen Weg getragen. Und da sie sich auf die ganze Sache keinen Reim drauf hatten machen können, hatten sie ihre sieben Sachen gepackt und waren nach LA gekommen. Arthur war ein alter Freund von Patrick und der einzige den er Hilfe fragen wollte. Dem Rat misstraute er völlig, man kann sich auch denken warum. Und so saßen sie jetzt hier. Diskutierten und fragten Aurora aus. aber sie konnte ihnen nur erzählen was passiert war, das hieß nicht wusste WAS und WARUM das passieren konnte. Aurora war müde, es war schon fast Mitternacht und es deprimierte sie um so mehr, dass sie noch keinen logischen Grund fanden. Hauptdiskusion war grade, dass sie ihr Gedächtnis wieder bekommen musste. Müde legte sie ihren Kopf an Finnicks Schulter und er strich ihr vorsichtig das Haar aus dem Gesicht. Eigentlich trug sie ihr Haar nach hinten gebunden. Aber sie hatten sich aus der Flechtfrisur gelöst. Seufzend stand Clary auf. "Ich denke wir werden uns Morgen weiter das Hirn zermartern. Ich gehe jetzt ins Bett." jace streckte ihr die Hände entgegen und sie zig ihn hoch. Sie hatten eine schnelle Vorstellungsrunde gemacht und Jace hatte es sichtlich irritiert, das sie nicht wusste wer er war. Er meinte sie wusste es vor ihren Verlust bestimmt. JEDER kannte ihn. Sie hatte ihn nicht gefragt warum sie ihn kennen müsste. Mal ehrlich, der Typ hatte zu viel Selbstvertrauen. Aber allgemein waren alle sehr nett zu ihr. Auch wenn Clary sie öfters von der Seite komisch ansah.
Auch die anderen standen auf, so musste sie wohl oder über auch auf die Beine kommen. Gleichzeitig zog sie Finnick mit hoch, der sich schon gähnend die Augen rieb. Emma lächelte sie freundlich an und gab ihr einen zusammengelegten Haufen von Klamotten. Jeans', Blusen und alles andere was nötig war. "Habe ich eben schnell zusammengesammelt. Die trägt sowieso keiner von uns." Aurora bedankte sich herzlich, sie hielt es keinen Tag länger aus in altmodischen Klamotten die ihr gar nicht richtig passten. Da gesellte sich Jules zu ihnen. "Ich zeige euch eure Zimmer, sie sind im dritten Stock." Patrick, Finnick und Aurora sagten den Anderen gute Nacht und gingen Jules hinterher. Ihre Zimmer lagen nebeneinander auf einem geräumigen Flur. Gähnend umarmte sie die beiden Männer, denen sie so viel zu verdanken hatte. Besonders Finnick. "Schlaft gut ihr beiden. Morgen wird ein langer Tag." mit diesen Worten verschwand er in seinem Zimmer. Lächelnd standen Finnick und sie auf dem Flur, als er vorsichtig näher kam. Ihre Augen weiteren sich als sein Gesicht nur ein paar cm von ihrem entfernt war. Sie hätte schwören können, das sein Blick zu ihren Lippen schweifte, er aber ihr dann nur in Ohr flüsterte: "Träum Schön, Prinzessin." Sie hatte nicht bemerkt das sie die Luft angehalten hatte, aber als er ihr verschmitzt zuzwinkerte, lächelte sie gespielt verführerisch. "Ich werde nur von dir träumen, mein Prinz." sie warf ihm noch einen Luftkuss zu und verschwand sogleich in ihrem Zimmer. Durch die Tür hörte sie noch sein leises Lachen und wie er seine Zimmertür schloss.

Chroniken der SchattenwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt