Kapitel 1

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Auch wenn gerade mal sechs Wochen vergangen waren, atmete ich erleichtert aus, als ich aus dem Auto ausstieg und die vertraute Umgebung meines Internates vorfand. Eine der wenigen Schulen, die ich über ein Jahr besucht hatte und es war ein unbeschreiblich gutes Gefühl.

,,Viel Spaß", wünschte mein Vater, als er mich ein letztes Mal umarmte und dann wieder ins Auto stieg, um zurück nach Hause zu fahren. ,,Danke!" Nachdem die Tür geschlossen war und er vom Hof fuhr, winkte ich so lange, bis ich das Auto nicht mehr sehen konnte.

Voller Tatendrang schnappte ich mir meinen Koffer, den mein Vater neben mich gestellt hatte und machte mich auf die Suche nach meinen Freunden. Mit einem Kichern erinnerte ich mich daran, wie ich letztes Jahr hier angekommen war und wie sehr sie mich damals genervt hatten, weil sie den ganzen Weg versperrt hatten. Heute war die Situation eine ganz andere.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um meine Taille und ich zuckte vor Schreck zusammen. ,,Ich bin's nur", meinte Harry von hinten und drückte mir einen Kuss auf die Haut hinter meinem Ohr. Grinsend drehte ich mich in seinen Armen um und küsste ihn richtig zur Begrüßung.

,,Sind die anderen schon da?" Harry zuckte als Antwort mit den Schulter. ,,Bis jetzt habe ich sie noch nicht gesehen, aber sie dürften bald kommen."

,,Ich habe sie so vermisst!", gab ich zu. Wenn man beinahe ein Jahr lang zusammen lebte, war es ein merkwürdiges Gefühl auf einmal alleine zu sein und dabei hatte ich sie so lieb gewonnen.

,,Ich habe vor allem Niall vermisst, der ist nämlich nicht gekommen in den Ferien, aber da wir anderen alle im selben Stadtteil leben, konnten wir uns öfter mal sehen", erklärte Harry, während er nach unseren Freunden Ausschau hielt. ,,Ihr Glücklichen." Manchmal wünschte ich mir, wir würden auch in belebteren Gegenden wohnen. Es gab nur zwei Extreme für meinen Vater. Entweder ganz abgeschottet oder mitten in der Großstadt.

,,Weiß eigentlich keiner von euch, wo Niall wohnt?", fragte ich ihn dann. ,,Nein, er hat aus seiner Familie und seinem Wohnort seit jeher ein Geheimnis gemacht, aber das respektieren wir." Ich nickte, Liam hatte mir zwar letztes Jahr schon etwas Ähnliches erzählt, aber ich hatte trotzdem immer geglaubt, dass Niall irgendwem was über seine Familie erzählt.

In der Menge an Schülern und Eltern hatte ich Nialls blond gefärbtes Haar ausgemacht und zog Harry mit mir. Niall war gerade dabei sich von uns weg zu bewegen, also rief ich ihm nach. Erschrocken, beinahe ertappt drehte er sich um, aber als er uns entdeckte, begann sein Gesicht zu strahlen und er kam uns entgegen.

Während er mich in seine Arme schloss, vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und murmelte etwas Unverständliches, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es etwas mit froh und hier zu sein zu tun hatte.

Noch ein anderes Paar Arme schlang sich um unsere beide Körper und als ich aufblickte, erkannte ich Zayn, wobei sich Harry und Liam unserer Umarmung sogleich anschlossen.

Das war der Moment, in dem ich mich so geborgen fühlte, dass ich wusste, ich war nach Hause zurückgekehrt. Ein einzelner Ort war nie mein Zuhause gewesen, hätte er gar nicht sein können, dafür waren wir viel zu oft umgezogen und alleine mit Dad hatte es sich nie wieder wie früher angefühlt, aber jetzt hier, in den Armen dieser Jungs, wusste ich, dass sie mein Zuhause waren.

,,Es ist so schön euch alle wiederzusehen!", flüsterte ich mit Tränen der Freude in den Augen. ,,Ich habe euch alle so sehr vermisst."

,,Wir dich auch", gab Zayn zurück und drückte noch fester zu.

Als wir uns schließlich lösten, hakten wir uns unter und schlenderten langsam zu Frau Parker, um uns anzumelden. ,,Auf ein ruhigeres Jahr mit weniger schockierenden Überraschungen", meinte Liam feierlich und strahlte. Dieses Jahr würde wirklich perfekt werden. Was sollte dieses Jahr denn schon passieren?

Ein Zusammenschluss der Elemente | eine One Direction Fanfiction IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt