,,Ich finde, dass wir Frau Parkers Bitte nicht nachkommen sollten", meinte ich, als Harry und ich gerade mal in einem ruhigen Moment alleine in unserem Zimmer waren.
,,Warum? Ich hätte mir ein bisschen Hilfe gewünscht, als ich bemerkt habe, dass ich nicht nur ein Element kontrollieren konnte", entgegnete Harry. Auf seiner Stirn hatte sich eine kleine Falte gebildet, die ich nicht recht zu deuten wusste.
,,Mindestens ein Drittel der Leute, die ihre Bitte betrifft, haben uns noch vor ein paar Monaten gehasst", frischte ich seine Erinnerung auf.
,,Das weiß ich, aber der Hass ist nicht direkt ihre Schuld. Er wurde ihnen schon von Geburt aus eingetrichtert und vielleicht können wir ihnen so zeigen, dass es nicht schlimm ist, wenn man mehr als ein Element beherrschen kann." Harrys Stimme klang ein bisschen schneidend.
,,Aber das ist total bescheuert. Hätten wir nicht das Feuer im letzten Jahr besiegt, dann würden sie uns immer noch verachten und sie würden unsere Hilfe nicht wollen", argumentierte ich, weil ich keine Lust hatte, Leuten zu helfen, die mich im letzten Jahr am liebsten tot gesehen hätten.
,,Das weißt du nicht. Vielleicht hätten sie unsere Hilfe angenommen, weil sie selbst ziemlich verzweifelt sind und wir könnten mit gutem Beispiel voran gehen." Auch wenn seine Worte vermittelnd klangen, war sein Ausdruck ziemlich kalt.
Warum nahm Harry sie so in Schutz? Wir waren Ausgestoßene gewesen und hatten den Hass förmlich spüren können und jetzt wollte er ihnen helfen? Das konnte ich einfach nicht verstehen.
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen stürmte ich aus dem Zimmer. Vermutlich war das auch die klügste Entscheidung, bevor ich noch etwas sagte, dass ich später bereuen würde. Ein wenig ziellos stampfte ich durch die Burg, bis Zayn mir entgegen kam.
Er sagte nichts, sondern zog mich einfach mit in die Bibliothek und den Raum, den er mir im letzten Schuljahr gezeigt hatte. Wie damals auch schon schob er den Stein aus der Wand und betätigte den Mechanismus, der die geheime Tür öffnete.
Auch wenn ich mittlerweile wusste, dass es ihn gab, faszinierte er mich jedes Mal aufs Neue. Wer auch immer den hier eingebaut hatte, musste mächtig Angst gehabt haben, gefunden zu werden.
Als ich den Raum betrat, hüllte mich eine wohlige Vertrautheit ein. Es sah exakt aus wie bei meinem letzten Besuch, als ich alleine an meiner Erdenergie geübt und mich schließlich am Feuer verbrannt hatte.
Bestimmt drückte Zayn mich auf das Sofa und drückte mir eine Wolldecke und einen Tee in die Hand, von dem ich nicht wusste woher er gekommen war.
,,Was ist los?", fragte er schließlich, nachdem ich einige Schlucke meines Tees zu mir genommen hatte.
,,Ich habe mich mit Harry gestritten." Auffordernd sah mein bester Freund mich an, damit ich ihm mehr erzählte.
,,Weil ich denke, dass wir Frau Parkers Bitte nicht nachkommen sollten", führte ich weiter aus und setzte schonmal einen trotzigen Gesichtsausdruck auf für den Fall, dass er ähnlich wie Harry reagieren würde.
,,Warum denkst du das?" Die Frage überraschte mich, auch wenn es das vermutlich nicht sollte, schließlich war Zayn immer derjenige, der mehr vermittelte.
,,Weil diese Schüler uns noch vor ein paar Monaten gehasst haben. Sie hätten uns doch am liebsten tot gesehen und jetzt sollen wir ihnen auf einmal helfen?"
,,Hast du mal darüber nachgedacht, wie du gehandelt hättest, wenn du ein Außenstehender gewesen wärst?" Zugegebenermaßen hatte ich das nicht, aber machte das überhaupt einen Unterschied? Ich schüttelte mit dem Kopf.
,,Wie hättest du gehandelt, wenn du ein Außenstehender gewesen wärst?", bohrte er weiter nach. ,,Keine Ahnung, ist das wichtig?"
,,Ja, ist es. Stell dir mal vor, du wärst, seit du klein bist, mit Horrormärchen über Elementarier aufgewachsen und stellst jetzt fest, dass dein Klassenkamerad eins der Monster ist, die du früher immer im Kleiderschrank gesehen hast."
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Ein Zusammenschluss der Elemente | eine One Direction Fanfiction II
FanfictionEin neues Schuljahr, dieselbe Schule. Etwas, das Louis schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr hatte und er hofft auf ein ruhiges Schuljahr zusammen mit seinen besten Freunden, aber in der Ferne winkt die Vergangenheit... -☆- Das ist der zweite...