Kapitel 9

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,,Du hast keinen einzigen Marvel Film gesehen?", fragte Niall erstaunt, was mich lachen ließ. ,,Ich finde die Reaktionen von Leuten immer lustig, wenn ich sage, dass ich noch nie bei McDonalds war oder noch keinen Marvel Film gesehen habe. Es ist immer eine Mischung aus Erstaunen und Empörung."

,,Bei McDonalds hast du nichts verpasst, aber du hast wirklich noch nie wenigstens Iron Man oder Captain America gesehen?", fragte Liam ganz verblüfft.

,,Niall hat uns direkt am Anfang unserer Freundschaft dazu gezwungen, alle Filme zu gucken", erklärte Zayn. ,,Ich war der einzige, der sie tatsächlich alle relativ von Anfang an gesehen hat", sagte Harry und zeigte mir dabei seine absolut unwiderstehlichen Grübchen, auch wenn sein Lächeln beinahe ein wenig verkniffen aussah, aber das war so schnell wieder vorüber, dass ich mir sicher war, es mir eingebildet zu haben.

,,Als ob ihr sie nicht auch sehen wolltet", beschwerte sich Niall in einem kindlich, beleidigtem Tonfall. ,,Aber da Louis es wohl verpasst hat, einige der besten Filme unserer Generation zu gucken, werden wir wohl mal einen gepflegten Filmeabend einlegen müssen."

,,Einen?" Liam schnaubte. ,,Da solltest du vermutlich ein komplettes Wochenende einplanen. Wie viele Filme gibt es mittlerweile? 25?"

,,27 Filme und vier Serien, zumindest im MCU", antwortete Niall wie aus der Pistole geschossen. ,,Es kommen allerdings noch so einige geplante Projekte."

Wir waren auf unserer angestammten Lichtung angekommen. Dieses Mal nicht, um in irgendeiner Art zu trainieren, sondern einfach, weil wir uns ein wenig zusammen setzen und die Zeit für uns genießen wollten. Dazu waren wir in der letzten Zeit leider ziemlich wenig gekommen.

Auf einmal kniff Harry die Augen zusammen und sein ganzes Gesicht spannte sich an. ,,Ist alles in Ordnung?", fragte ich sofort. Die Anspannung übertrug sich auf seinen gesamten Körper und er krümmte sich zusammen, die Hände an den Kopf gepresst.

,,Es sind... Kopfschmerzen", brachte er mühsam heraus. ,,Sie breiten sich aus." Er stöhnte auf und sackte in sich zusammen. ,,Hilf mir, Louis, bitte!", flehte er, aber ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. ,,Ich bin hier", meinte ich daher und legte ihm einen Arm um die Schultern. Dann sah ich mich hilfesuchend nach unseren Freunden um, die genauso ratlos drein schauten, wie ich mich fühlte.

,,Sag mir, wie ich dir helfen kann!" Unter meiner Hand verkrampfte sich Harrys Körper noch mehr. Er schien furchtbare Schmerzen zu haben und ich konnte nichts dagegen gegen tun. ,,Es tut so weh", flüsterte Harry kraftlos und ihm liefen Tränen über die Wangen. ,,Lass es aufhören, bitte!"

,,Was Harry? Was soll ich aufhören lassen? Was kann ich tun?", versuchte ich wieder zu ihm durchzudringen, aber er schien mich gar nicht zu hören. Stattdessen krümmte er sich auf dem Boden zusammen und presste seine Hände auf die Schläfen.

Schon eine Sekunde bevor es passierte, spürte ich die Veränderung in Harrys Haltung. Es war, als würde er nun endgültig die Kontrolle verlieren und in sich zusammen sacken, dann ging eine Druckwelle von ihm aus und schleuderte uns gegen die Bäume.

Schmerzerfüllt keuchte ich auf. Bei dem Aufprall wurde mir die Luft aus den Lungen gepresst und für einen kurzen Moment sah ich nur Sternchen vor meinen Augen. Vielleicht hatte der Aufprall mich auch für einen kurzen Moment ohnmächtig werden lassen, aber das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Die Druckwelle war nicht die einzige, die von Harry ausging. Immer wieder kamen neue Druckwellen und pressten uns gegen die Bäume. Kurz sah ich Liam, Zayn und Niall hilflos gefangen waren und sich kaum bewegen konnten.

Ich konzentrierte mich auf die Druckwellen. Irgendwie musste ich ihnen entkommen und Harry helfen. Ich konnte nicht sagen warum, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es Harry Elementarenergie war, die hier gerade die ersten Bäume mitsamt ihrer Verankerung aus dem Boden riss.

Ein Zusammenschluss der Elemente | eine One Direction Fanfiction IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt