8.Kapitel P.o.V. Hope

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Was?! Das war doch nicht sein Ernst! Zuerst rettet er mich und sagt dann, er interessiert sich nicht für mich?! Er war eindeutig ein Arsch!!! Ich unterdrückte meine Tränen, denn dieser Mistkerl hatte sie echt nicht verdient. Wütend drehte ich mich um und stapfte davon. Was bildete der sich eigentlich ein?! Den restlichen Unterricht war ich wie in Trance, ich machte das, was die Lehrer von mir verlangten und ansonsten gar nichts. Als die Schule endlich aus war, schlug ich den Weg zur gleichen Gasse wie gestern ein. Wer glaubt ich gehe da jetzt aus Spaß hin, der kann das vergessen. Ich hatte gar keinen Bock und , um ehrlich zu sein, auch Angst, aber ich musste mein Handy haben... (jaja, ich weiß... Handysüchtig...) Hoffentlich war der Typ nicht da... Vorsichtig betrat ich die Gasse; da lag mein Smartphone! Leise, obwohl ich keinen sah, ging ich zu meinem Handy und nachdem ich es aufgehoben hatte, hörte ich plötzlich laute Geräusche. Es klang nach Schreien und Schlägen. Shit! Was war jetzt schon wieder los?! Passierte das immer nur wenn ich dabei war?! Ich ging in die Richtung der Rufe. Da sah ich Taylor verletzt am Boden liegen und der Mann von gestern, der auch bereits richtig übel zugerichtet war, schlug und stach auf ihn ein. Ach du Scheiße!!! Wieso...?! Mir schossen tausend Fragen durch den Kopf, aber eines war sicher. Ich musste ihm helfen! Aber wie...? Zwar hatte ich es noch nie an Menschen versucht, aber ich sah keinen anderen Ausweg, als meine selbsterlernten Boxtricks anzuwenden. Hoffentlich ging das gut! Was machte er überhaupt hier?! Ich rannte auf den Mann zu und gab ihn mit dem Fuß einen Kick ins Gesicht, worauf er aus der Nase und dem Mund zu Bluten begann. Darauf packte ich ihn an den Schultern und drehte ihn zu mir um ihn mit dem Knie fest in seine Weichteile zu treten. Er stöhnte vor Schmerz auf und krümmte sich. Ich nützte diesen Moment um ihn umzustoßen und ihn noch ein paar mal zu treten bis er bewusstlos wurde. Shit! Hatte ich gerade einen Mann halb tot geschlagen?! Wie konnte ich nur?! Aber darüber müsste ich später nachdenken. Zuerst musste ich den ebenso bewusstlosen Taylor ins Krankenhaus bringen. Ich schleppte ihn ein paar Gassen weiter. Oh mein Gott, wieso war der so schwer? Gerade wollte ich einen Krankenwagen rufen, da er viel zu schwer für mich war, als ich stockte. Hatte er Drogen und Alkohol genommen? Zutrauen würde ich es ihm. Lieber ging ich auf Nummer sicher und schleppte ihn über viele Umwege, damit uns keiner so sah, zu mir nach Hause. Zu ihm wollte ich nicht, da es sonst wahrscheinlich Leyla noch sah. Nachdem ich Taylor auf die Couch gehievt hatte, trank ich erst mal etwas. Ich war total kaputt und hätte mich am liebsten selbst aufs Ohr gehauen, aber seine Wunden mussten versorgt werden. Meine Mum war glücklicherweise nicht da um mir mit Fragen Löcher in den Bauch zu bohren. Da fiel mir auf, dass ich Taylor wohl oder übel alles bis auf seine Boxershorts ausziehen musste um ihn richtig versorgen zu können. Ich atmete einmal durch, bevor ich ihn dann auszog. Für gefühlt ewige Zeit konnte ich meinen Blick nicht von seinem Körper abwenden. Er hatte ein geiles Sixpack und schöne Muskeln, nicht zu viel und nicht zu wenig. Als ich mich endlich aus meiner Starre löste, säuberte ich alle seine Wunden mit einem nassen Waschlappen und verband sie. Ich deckte ihn zu und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Wäre er nicht so verletzt, würde er richtig süß aussehen. Was rede ich da, er war trotzdem ein Arsch. Aber ein hübscher. Seine vollgebluteten Klamotten schmiss ich in die Wäsche und darauf setzte ich mich neben ihn und schaute ihn einfach an. Die sauberen Klamotten waren ordentlich zusammengelegt neben der Couch. Nach einer Ewigkeit schlug er die Augen auf und sah mich an. Mit den schönsten grünen Augen der Welt.

Liebe ist ein TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt