25.Kapitel P.o.V. Hope

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Der Tag war traumhaft schön. Unsere Bad-Gang, wie sie nun dank unseres highen Zustand hieß (wir hatten eine WhatsApp Gruppe erstellt), war echt toll. Obwohl wir uns kaum kannten, waren wir extrem vertraut ineinander und es fühlte sich so, als wären wir schon zusammen in den Kindergarten gegangen. Eigentlich halten ja so Beziehungen, die auf einen Schlag losgehen, nicht sehr lange, aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, wir würden noch in 90 Jahren Kontakt haben, wenn ich ihn nicht nächste Woche 'tot' wäre. Bevor mich dieser Gedanke wieder traurig stimmt, wechsle ich in Gedanken schnell das Thema und summte, da mir nichts besseres einfiel, ein Lied. Aber schon nach ein paar wenigen Zeilen wurde ich von meinem Handy abgelenkt. Ich sah aufs Display.
Taylor: Na ihr kleinen besoffenen Kinder, was treibt ihr so?

Kaum hatte er das geschrieben und mir , in der Erinnerung an die Pause, ein Grinsen ins Gesicht gezaubert, kam eine Antwort.

Kai: Wer hatte denn die Idee Pippi Langstrumpf singend durchs Schulhaus zu rennen?

Ja, die Idee kam tatsächlich auf wurde dann aber doch nicht gemacht, weil es den anderen schon einen Tick zu peinlich war.

Taylor: Wer hat denn mich gleich nochmal in diese Stimmung gebracht?
Lou: Du hättest auch gehen können, also sei leise! Außerdem sind wir viel zu geil für dich also sei froh, dass du überhaupt mit uns reden durftest! ;D

Ich war nur noch ganz knapp vor einem Lachanfall.

Taylor: Ich hatte doch nur gehofft ihr seid wirklich besoffen und ich könnte endlich mal wieder 'Spaß' haben, wenn ihr wisst was ich meine... :D

Okay, jetzt konnte ich mich nicht mehr halten und prustete laut los. Man sollte die Gruppe eher die eingebildeten nennen.

Ich: Taylor, nicht mal wenn ich besoffen wär, würde ich so dumm sein mit dir 'Spaß' zu haben.:D
Taylor: Das werden wir mal sehen...:)

Immer noch lachend warf ich mein Handy wieder aufs Bett. Manchmal konnten sie echt richtig dumm sein... Ich nahm das Handy wieder in die Hand, weil mir eine Idee kam, bei der ich mich fragte, wieso ich nicht schon eher drauf gekommen bin.

Ich: Habt ihr alle heute Zeit? Wir könnten mal was unternehmen.
Lou: Ja klar. Was? Wann? Wo?
Taylor: Ich bin auch dabei.
Kyle: Yes, aber was sollen wir machen?
Kai: Wie wärs wenn wir einfach in die Stadt gehen?

Alle bejahten und so stand fest, dass wir uns alle um 15 Uhr am Stadtplatz treffen. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, eine gute Stunde müsse ich mich noch selbst vergnügen. Da es echt langweilig war, beschäftigte ich mich die ganze Zeit mit meinem Handy bis ich mich fertigmachen musste. Ich wählte einen schlichten Hoodie und eine zerrissene Jeans, dazu ein einfaches dezentes Make-up. Darauf schnappte ich mir meine Handtasche und eilte aus dem Haus.

Um Punkt 15 Uhr stand ich an der vereinbarten Stelle des Stadtplatzes, doch bisher waren nur Kyle und Lou da. War aber auch irgendwie klar gewesen, dass Kai und Taylor sich verspäteten. Lou begrüßte ich mit einer Umarmung, bei Kyle zögerte ich zwar erst kurz, weil ich ihn ja noch kaum kannte, schloss ihn dann jedoch auch in die Arme. 10 Minuten später kam dann auch endlich Kai, aber von Taylor fehlte trotzdem noch jede Spur. Sorgen machte ich mir keine, Taylor war bereits alt genug auf sich selbst auf zu passen. Als wir alle schon mega genervt von ihm waren, hatte er es auch endlich mal geschafft seinen Arsch herzubewegen. Um 15:26 Uhr. Hatte er keine Uhr zu Hause oder was? Konnte er keine Uhren lesen? War er zu blöd auf sein Handy zu schauen?! Unerklärlich. Jedoch verziehen wir ihm schnell, weil wir alle einen schönen Tag haben wollten. "Wo gehen wir als erstes hin?", fragte ich. "Wie wärs wenn wir erstmal in ein Café gehen? Shoppen können wir ja dann später auch noch.", schlug Lou vor. Noch bevor wir zustimmen, beziehungsweise ablehnen konnten, wurden wir von ihr zu ihrem Lieblingscafé gezerrt. Lou bestellte sich einen Cappuccino, ich mir einen Milchshake und die Jungs sich jeder ein Bier. Ich konnte weder Kaffee noch Cappuccino noch sonst etwas in dieser Art leiden, deswegen auch der Milchshake. Da wir uns noch kaum kannten, spielten wir Wahrheit oder Pflicht, aber mit sehr harmlosen fragen wie 'Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?'. Alle außer Kyle waren natürlich sehr verwundert, als ich auf diese Frage mit 'Boxen' antwortete, aber ich hatte ja nichts anderes erwartet. Nachdem unsere Getränke geleert waren, rief Kyle die Bedienung zum Bezahlen. Wir alle saßen mit den Portmonees gezückt da und warteten. "Geht alles auf mich.", sagte Kyle. Während er dem Kellner das Geld gab, sahen wir ihn nur sehr verdutzt an. Wieso zahlt er? Wir hatten nur kurz zuvor vereinbart, dass jeder seinen Teil selbst zahlen sollte. "Meine Eltern sind stinkreich und jetzt hört auf so zu starren, ihr macht mich nur nervös.", erwiderte Kyle, als er unsere Blicke sah. Kopfschüttelnd wendete ich meine Augen von ihm ab. Schade, dass wir uns so wenig kannten. Die wären echt extrem gute Freunde gewesen, aber ich muss ja Sonntag schon wieder weg. Weg ins nirgendwo. Mit niemanden, außer mit Toby, den ich so gut kannte wie unser Haustier -gar nicht-. Wir haben gar keins. Schon wieder irgendwo ins nirgendwo ohne überhaupt noch mit jemanden Kontakt halten zu dürfen. Wieso eigentlich?! Sollte mich dieser Mörder doch holen! War doch auch nicht so viel anders! Beim Sterben komme ich auch ins nirgendwo, wie meine Mutter, und kann keinen Kontakt halten! Wo ist also der Unterschied?! Ich blinzelte ein paar mal um den Tränen keine Chance zu lassen. Die anderen standen schon, was ich gar nicht bemerkt hatte, weil ich so in Gedanken versunken war. Also erhob ich mich auch schnell und tat so, als ob nichts gewesen wäre. "Wohin als nächstes?", fragte Kai. Taylor und ich waren für ein Sportgeschäft, aber weil es ein bisschen weiter weg war, waren die anderen dagegen. Also beschlossen wir uns kurz zu trennen und in einer Dreiviertel Stunde wieder zu treffen. Wir gingen schweigend nebeneinander her, bis Taylor das Wort ergriff, was mich jedoch störte, weil ich auf die Frage nicht antworten wollte. "Was war im Café eigentlich mit dir los? Und jetzt glaub nicht ich hätte die Tränen in deinen Augen nicht gesehen."
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Hey ho! Mein bisher längster Text (ohne das hier unten) mit 1048 Wörtern👏🏼
Glg Anna ❤️

Liebe ist ein TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt