Ein kleiner Junge kam auf uns zugelaufen und fuchtelte panisch mit den Armen herum. "Bitte. Ich brauche Hilfe!" rief er und Lizzy ging zu ihm und in die Hocke. "Hey. Was ist den los?" "Meine Mama. Sie hat mich angegriffen. Aber sie wollte das gar nicht." Ich sah Lizzy an und wir nickten uns zu. "Na komm Kleiner, wo ist sie denn?" fragte sie ihn und er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her. Ich folgte ihnen ebenfalls und nach circa drei Minuten waren wir angekommen. Dort saß eine braunhaarige Frau, all ihre Adern waren hervorgetreten und ihre Augen waren schwarz. "Newt, sie ist im vorletzten Stadium." flüsterte Lizzy. Der Junge wollte zu seiner Mutter hingehen, doch ich hielt ihn davon ab. "Hey, du kannst nicht zu ihr gehen. Sie könnte dich anstecken." Der kleine Junge sah mich mit großen Augen an und ich konnte sehen wie sich Tränen in seinen Augen bildeten.
xx Lizzy xx
Ich bemerkte das der Junge wirklich Angst um seine Mutter hatte. "Die ANGST-Leute werden sie töten oder?" fragte er und sah zu seiner Mutter hinüber. "Nein. Es wird alles wieder gut. Versprochen." Daraufhin sah er mich hoffnungsvoll an. Ich kramte in meinem Rucksack wieder nach der Spritze und zog mir erneut ein wenig des blauen Blutes ab. Dann stand ich auf und ging zu der Frau hin. Diese wich daraufhin zurück und wollte mich nicht an sie heran lassen. "Nein. Bleib weg von mir! Ich möchte dich nicht verletzten." "Ich tue ihnen nichts, wirklich. Ich will nur helfen." "Dann bring meinen Sohn in Sicherheit vor mir, ich werde zu einem Monster.." "Hören sie zu, ich kann ihnen helfen. Bitte vertrauen sie mir." Sie sah mich zuerst misstrauisch an, doch kam dann näher. Ich spritze ihr das blaue Blut und wir konnten erkennen, wie die Infektion verschwand. Ihre Adern sahen wieder normal aus, genauso wie ihre Augen. "W-Wie hast du das gemacht?" fragte mich der kleine Junge und ich lächelte ihn an. "Das ist ein Geheimnis." sagte ich und zwinkerte ihm zu. Er rannte daraufhin zu seiner Mutter und diese schloss ihn in den Arm. "Ich weiß gar nicht wie ich dir danken kann!"
Es war so ein schönes Gefühl zu wissen, dass man ein anderes Menschenleben retten konnte. Ich war froh wenigstens diesem Jungen seine Mutter zurückbringen zu können.. "Passen sie gut auf sich auf." sagte ich noch und damit machten Newt und ich uns auf den weiteren Weg. "Das war wirklich nett von dir, dass du dem Jungen geholfen hast. Naja also, dass du ihm seine Mutter zurück gebracht hast." sagte Newt und sah mich von der Seite an. "Ich konnte mir vorstellen wie er sich gefühlt hatte. Er hatte niemanden außer sie und ich wollte nicht das noch ein so junges Kind seine einzige Vertrauensperson verliert." Die Sonne war schon untergegangen, was bedeutete, dass wir uns einen Schlafplatz suchen sollten. Ich sah mich ein wenig um. Das einzige was hier war, waren zerfallene Gebäude. "Wir könnten auf eines der Gebäude gehen und dort schlafen. Die Cranks kommen dort nicht wirklich hoch." sagte ich und Newt stimmte mir zu. Wir gingen also in einem Gebäude nach oben und stiegen auf das Dach. Ich verriegelte die Klappe die zu dem Dach hinaufführte. Sicher ist sicher. Dann stellte ich eine dieser Lampen die man früher beim campen dabei hatte auf. Sie war zwar klein, doch spendete genug Licht. Langsam wurde es immer dunkler und schließlich war es zur tiefsten Nacht geworden. Ich sah Newt an, der gerade irgendetwas in seinem Rucksack suchte. Warum kam er mir so bekannt vor? Ich musterte ihn noch ein paar Minuten, doch die Erinnerung kam einfach nicht wieder. Ich beschloss noch ein wenig den Sternen Himmel zu genießen, bevor ich mich dann schlafen legen würde.
xx Newt xx
Hier saßen wir nun. Zwei Jugendliche auf einem Dach eines Hochhauses. Und es war überraschend still. Keine Schreie von Cranks, keine Gespräche von anderen Menschen, nichts. Nur die Geräusche der Nacht. Zum ersten Mal sah ich Lizzy einmal genauer an. Sie hatte wunderschöne kastanienbraune Haare, die sie meistens zu einem Zopf gebunden trug. Abenteuerlustige und kristallblaue Augen. Und dazu eine rosige Haut. Ich hatte zwar noch nicht viele Mädchen gesehen, doch sie war mit Abstand das schönste Mädchen was ich jemals gesehen hatte. Nein, das Mädchen das mich immer wieder faszinierte. Sie konnte einerseits so taff und furchtlos sein, doch wenn man den richtigen Moment erwischte, konnte man ihre wahres Ich sehen. Und immer wenn ich in diesen Momenten in ihre Augen sah, konnte ich Schmerz und tiefe Trauer sehen. Ich wusste nicht warum mir nicht schon im ANGST-Quartier aufgefallen ist wie anders und besonders sie ist. Dann fiel mir ein, dass ich noch gar nichts über ihre Vergangenheit wusste. Sollte ich die Gelegenheit nutzen und sie danach fragen? Das letzte Mal als wir sie danach gefragt hatten, schien sie nicht darüber reden zu wollen. Naja, ein Versuch war es wert. "Lizzy?" "Hm?" "Was ist eigentlich mit deiner Vergangenheit? Also ich meine vor diesem ganzen Virus und so. Kannst du mir davon erzählen?" Zuerst antworte sie mir nicht und es war still. Wir lagen beide nebeneinander und sahen nach oben in den Himmel. Ich ging davon aus keine Antwort zu bekommen, doch dann meinte ich sie seufzten zu hören. "Sicher das du das hören willst?" fragte sie mich und ich drehte mich zu ihr um. "Ja." Sie drehte ihren Kopf zu mir und dies war einer der Momente, wo ich wieder ihre wahren Gefühle in ihren Augen sehen konnte. Dann sah sie wieder hinauf in den Himmel. "Meine Zeit vor dem ganzen hier war wunderbar. Meine Eltern und ich haben in einem kleinen Haus außerhalb der Stadt gewohnt. Naja eher in einer Kleinstadt. Ich wurde jeden Morgen von meiner Mutter aufgeweckt und immer wenn ich unten ankam, roch es nach Kaffee und Frühstück. Mein Vater saß meistens schon am Tisch und ging den Schichtplan durch. Er war ein Arzt und musste deshalb auch manchmal Nachtschichten schieben. Unter der Woche hatte ich ihn nicht wirklich gesehen, nur am Wochenende. Da hatten wir Zeit die wir miteinander verbracht haben. Er hat mir vieles beigebracht und manchmal sind wir zusammen in die Großstadt gefahren und waren im Park picknicken. Meine Mutter hatte den Picknickkorb gepackt und mein Vater hatte mit mir im Garten gespielt. Jeden Moment den ich mit ihnen verbracht hatte war besonders. Außerdem hatte mich meine Mutter jeden Morgen zur Schule gebracht. Die Geburtstage waren auch immer etwas Besonderes. An meinem Geburtstag kam ich die Treppe hinunter und es lag immer ein kleiner Stapel Geschenke auf dem Tisch. Dazu ein Muffin mit einer Kerze. Außerdem hatte sich mein Vater an diesem Tag freigenommen, damit er bei mir sein konnte. Manchmal haben wir auch einen Filmemarathon gemacht. Das war auch einer der schönsten Tage im Monat. Wir saßen alle zusammen mit Snacks und einer Decke und haben Filme geschaut. Ach ja, und du hast dich bestimmt gefragt warum ich ein Halbvampir bin. Meine Mutter war ein normaler Mensch und an einem Tag hat sie meinen Vater getroffen. Dieser war ein Vampir. Sie haben sich verliebt und haben geheiratet. Und dann schließlich, haben sie mich bekommen." Alles was sie mir dort erzählt hatte, hörte sich so wunderbar an. Sie schien wirklich ein schönes Leben gehabt zu haben. Doch eine Frage blieb mir immer noch offen. "Sag mal, wie lange warst du eigentlich dort bei ANGST." Sie lachte auf und darauf folgte ein seufzten. "Ich war dort neun Jahre drinnen.." sagte sie schließlich und ich sah sie daraufhin geschockt an. "Neun Jahre?!" Sie nickte. "Ja, lustig nicht? Ich war schon so lange dort und habe es jetzt erst rausgeschafft.." "Und was war mit deinen Eltern? Und wie bist du da überhaupt reingekommen?" "An einem Morgen bin ich aufgewacht und ging hinunter. Meine Mutter stand in der Küche und hatte Pfannkuchen gemacht. Ich wollte gerade auf sie zugehen, doch dann hörten wir einen Knall und Glas das zerbrochen wurde. Leute sprangen durch die Fenster und kamen durch die Tür hereingestürmt. Sie wussten das meine Mutter und ich das Heilmittel in uns trugen. Nur was sie nicht wussten ist, dass mein Heilmittel stärker war als ihrs. Sie packten uns und brachten uns auf eines ihrer Quartiere. Wir wurden in eine Zelle gesperrt und meine Eltern wurden jeden Tag abgeholt um Tests zu machen. Aber eines Tages, kamen sie nicht wieder. Eine dieser Krankenliegen fuhr an der Zelle vorbei und darauf lag meine Mutter. Ich war zuerst erleichtert, doch dann sah ich ihre Augen. Sie waren leer. Es war kein bisschen Leben mehr darin zu erkennen. ANGST hatte sie getötet. Genauso wie meinen Vater. Sie haben ihn gepfählt. Und von diesem Moment wusste ich, dass ich ANGST niemals helfen würde. NIEMALS." Nachdem ich diese Geschichte gehört hatte sah ich sie mitfühlend an. "Ich kann mir gar nicht vorstellen was du alles durchmachen musstest.." Mit diesen Fragen hatte ich glaube ich einen wunden Punkt getroffen. "Aber, das ist Vergangenheit. Meine Eltern sind tot und ich kann nichts daran ändern. Ich muss das hinter mir lassen." Dann schließlich drehte sie sich weg von mir und ich meinte gesehen zu haben, wie eine Träne ihre Wange hinunter lief. Doch sicher war ich mir nicht. Ein einzelner Mensch kann niemals soviel Schmerz und Verlust ertragen, es ist nur eine Frage der Zeit bis er zusammenbricht.
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The Blue Blood - Maze Runner FF
FanfictionTag ein. Tag aus. Dieselbe Frage. Dieselbe Antwort. "Sie können mich so oft fragen wie sie wollen. Ich werde meine Gestalt nicht ändern." Ja ja, ein Halbvampir zu sein hat schon einige Vorteile, Sonnenlicht schadet mir nicht, meine Wunden heilen we...