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xx Newt xx

Als ich im Berk ankam, ging ich in eine der Ecken und ließ mich dort nieder. Lizzy hielt ich immer noch in meinen Armen. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass sie jetzt für immer fort war. Ohne sie fühlt es sich an, als würde etwas fehlen. Ich weinte normalerweise nicht, aber dieses Mal konnte ich es einfach nicht unterdrücken. Ich schloss Lizzys Augen mit meiner einen Hand, denn ich konnte sie nicht so sehen. Ich ertrug es nicht in ihre leblosen Augen zu blicken. Das letzte was ich gesehen hatte, war Angst in ihren Augen, und jetzt waren sie leer. Keine Liebe oder Hoffnung. Nichts. "Es tut mir so leid Lizzy." flüsterte ich und nahm sie etwas fester in meine Arme. Den Rest des Fluges dachte ich zurück an unsere gemeinsamen Momente. Unser erstes Aufeinandertreffen oder die Tage in der Brandwüste. Oder gar die Nacht in Lizzys altem Haus. 

Doch mein liebster Moment war immer noch, unser Kuss. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ich diese wunderschönen Augen nie wieder sehen darf. Ihre Lippen nicht mehr küssen kann, oder die Worte 'Ich liebe dich' aus ihrem Mund zu hören. Es war grausam. Dieses starke Gefühl der Einsamkeit hatte ich noch nie gespürt. Es ist wie, als würde man mir das Herz bei lebendigem Leibe herausreißen. "Was soll ich denn jetzt ohne dich tun?" flüsterte ich ihr zu und bekam natürlich keine Antwort. Es war einfach ein kleiner Funken Hoffnung, der in mir existiert hatte und wirklich daran geglaubt hatte, sie könnte wieder auferstehen. Aber nein. Nichts. Sie war tot und ich konnte nichts daran ändern. Ich strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und sagte den Rest des Fluges nichts mehr. 

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Nach ein paar Stunden waren wir endlich am sicheren Hafen angekommen und die Klappe des Berks öffnete sich. Ich saß immer noch in der Ecke und starrte in die Leere und ich hätte damit sicherlich weitergemacht, hätte Thomas mich nicht aus meiner Trance gerissen. "Newt? Kommst du?" fragte er mich ein wenig verunsichert, wie ich wohl reagieren würde. "Ja. Mach sicher, dass die Zwillinge nicht draußen warten. Sie sollen Lizzy nicht so sehen." Er nickte und warf mir noch einen letzten besorgten Blick zu, bevor er schließlich hinaustrat. Ich stand nun langsam auf und ging aus dem Berk hinaus. Helles Sonnenlicht strömte mir entgegen und nun konnte ich Lizzys bleichen Hautton noch genauer erkennen. Brenda und Jorge kamen zu mir, um Lizzys Leiche mitzunehmen. Wohl oder übel übergab ich ihnen ihren Körper und entfernte mich weiter von dem Berk. Vor mir konnte ich nun Sonya erkennen, die zu mir gelaufen kam und mich sofort in den Arm schloss. "Newt! Da bist du ja! Und wie ist es gelaufen? Kann ich sie kennenlernen?" rief sie aufgeregt, doch als wir uns aus der Umarmung lösten und sie meinen verletzten Gesichtsausdruck sah, wurde ihre Stimmung schlagartig besorgt. "Was ist passiert?" fragte sie vorsichtig. Ich deutete auf Brenda und Jorge, die gerade mit Lizzy davongingen. "Sie.. Sie hat es nicht geschafft." brachte ich schließlich heraus und spürte eine erneute Träne, die meine Wange herunterlief. "Janson hat- hat sie getötet." "Newt, es tut mir so leid!" sagte sie, während sie mich erneut in den Arm schloss. "Ich muss jetzt alleine sein.." Damit entfernte ich mich von ihr und bewegte mich auf eine der Klippen zu. Dort setzte ich mich hin und sah in den Horizont. 

Ich wusste nicht wie lange ich hier schon saß und in die Ferne starrte, doch plötzlich nahm ich Schritte hinter mir war. Dann hörte ich einen dumpfen Laut neben mir. Die Zwillinge hatte sich neben mich gesetzt. Rianne zu meiner Linken und River zu meiner Rechten. "Heyy, na ihr?" "Warum bist du hier oben?" fragte mich River und sah mich mit  neugierigen Augen an. "Ich denke nach. Hier oben ist es ruhig. Das einzige was du hier hörst ist das Rauschen des Meeres und das Pfeifen des Windes." "Wo ist Lizzy?" erwiderte nun Rianne. "Sie ist jetzt da oben." sagte ich und zeigte auf den Himmel. "Sie ist an einem besseren Ort und passt von dort auf euch auf." Ich zwang mich zu einem Lächeln, doch die beiden sahen mich ebenfalls aus glasigen Augen an. "Kommt sie nicht wieder?" fragte Rianne und ich konnte die erste Träne sehen, die an ihrer rosigen Wange hinunterlief. "Nein, sie kommt nicht wieder." sagte ich und schloss die beiden in meine Arme. Die Sonne war bereits am untergehen, was bedeutete, dass sie gleich Lizzy beerdigen wollten. "Na kommt. Wir müssen nach unten." Die beiden nickten nur stumm und wir machten uns auf den Weg nach unten. Dort angekommen, wartete ich auf Brenda und Jorge. Ein paar andere waren auch schon da und standen an dem Platz am Strand, den wir ausgesucht hatten. Und dann sah ich sie. Sie hatten sie in ein weißes Kleid gesteckt und ihre Haare mit einem Blumenkranz verziert. Das Loch war bereits gegraben worden und ich sollte sie hineinlegen. Jorge überreichte sie mir und ich legte sie ab. Ich drückte ihre Hand ein letztes Mal, doch dieses Mal erwiderte sie die Geste nicht, sie war kalt. Die Grube wurde mit Sand zugeschaufelt und ich sah ihr Gesicht ein letztes Mal, bevor es unter dem Sand begraben wurde. Jeder zündete eine Kerze an und stellte sie zu dem Grab. Ich ebenfalls. Nach einer Zeit gingen die Leute zurück zum Lager, und schlussendlich war ich der einzige der noch hier war. Ich setzte mich neben das Grab und sah das Armband das sie mir gegeben hatte. Es war herausgefallen und ich hob es auf. Ich erkannte eine Öffnung an eine Art Aufbewahrungsschachtel. Ich sah sie mir genauer an und konnte ein Blatt Papier erkennen, dass zusammengerollt darin lag. Ich zog es hinaus und rollte es aus. Dann begann ich zu lesen..


"Hey Newt, 

wenn du diesen Brief liest, habe ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Ich habe versagt, aber ich hoffe ich konnte wenigstens dich und die Zwillinge zum sicheren Hafen bringen. Ich bin nicht sonderlich gut in Briefen, doch ich gebe mein Bestes. Denn ich muss unbedingt noch etwas loswerden. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich keinen Weg gefunden hätte, dir meine Gefühle zu offenbaren. Okay, wie fange ich am besten an..? Als ich dich das erste Mal in diesem Raum bei ANGST gesehen hatte, kamst du mir bekannt vor, doch ich wusste nicht, wer du warst. So sehr ich auch versuchte mich zu erinnern, es ging nicht. Du warst außerdem der einzige in der Gruppe, dem aufgefallen ist, was ANGST da mit mir anstellt und schlussendlich hast du mir genug vertraut um mir zu folgen. Draußen in der Brandwüste sind ganz schön krasse Dinge passiert. Außerdem wollte ich dir noch danken. Dafür das du mir mein Leben gerettet hast, als ich kurz davor war zu ertrinken. Und dafür das du mir zugehört hast. Egal wie es mir ging, mit dir konnte ich reden. Und jetzt hoffe ich, dass wenn ich gestorben bin, ich wenigstens dich in Sicherheit gebracht habe und das ich bei dir war, in meinen letzten Sekunden. Das wäre mein letzter Wunsch. Bitte Newt, versuch nichts Dummes, wenn ich nicht mehr da bin. Du hast schon soviel in deinem Leben kämpfen müssen. Lass es sich auszahlen. Du hast es verdient glücklich zu sein. Und selbst wenn du gerade denkst, dass du mich für immer verloren hast und ich nicht bei dir bin, vergiss nie, ich bin nie fort. Ich bin immer bei dir. In deinem Herzen. Und jetzt genieß dein Leben. Du hast noch so viel vor dir. Es ist in Ordnung zu trauern, aber trauere nicht zu lange, sondern lebe. Bleib nicht in der Vergangenheit, sondern blicke in die Zukunft. Irgendwann, in vielen Jahren, werden wir uns wiedersehen. Und bis dahin: Leb wohl Newt. Ich liebe dich. 

Deine Lizzy.

 Ich faltete den Brief wieder zusammen und die Tränen strömten mir erneut über die Wangen, doch sie hatte Recht. Ich darf nicht in der Vergangenheit bleiben und mir Vorwürfe machen. Ich muss in die Zukunft blicken. Ich muss leben. Denn irgendwann würde ich sie wiedersehen, doch bis dahin, werde ich ihre Bitte erfüllen. Ich werde leben. 

The Blue Blood - Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt