Ich wachte schon früh auf, zu früh. Draußen war es noch dunkel und man konnte nur erahnen dass sich in den nächsten Minuten ein paar Sonnenstrahlen den Weg durch die Dunkelheit bahnten. Ich stand auf und lief in das Badezimmer. Ich musste es irgendwie schaffen Severus sein Gedächtnis wieder zu geben, ich wusste nur noch nicht wie. Soweit ich wusste gab es keinen Gegenzauber. Doch ich wusste dass ich so lange in der Bibliothek sein würde um zu suchen bis ich die Lösung gefunden hatte. Koste es was es wolle. Ich konnte immer noch nicht begreifen dass meine Eltern das getan hatten, sie hatten keinen Grund sich so dermaßen in mein Leben einzumischen. Ich blickte in den Spiegel und sah mir selbst in meine sonnst eigentlich so blauen Augen. Sie schienen eigenartig Grau und glanzlos. Ein paar Tränen sammelten sich in ihnen und schienen ein Meer aufkommen zu lassen. Ein Meer aus Gefühlen die endlich ausbrechen wollten um sich ihren eigenen Weg in dieser Realität zu schaffen. Doch ich musste Stark sein und somit schloss ich sie weg. Ich versuchte all meine Gefühle und deren Emotionen unter Kontrolle zu halten denn sonnst könnte ich Severus nicht unter die Augen treten, nicht mit dem wissen dass er nichts mehr weiß. Dass er sich nicht an unsere schönen Abende vor dem Kamin erinnerte, an Ausflüge, und ich wollte sogar dass er sich an unsere schlimmste Zeit erinnerte. In der ich ihn tot zu sein glaubte und einem anderen Mann versprochen war. Ich wollte dass er sich an alles wieder Erinnern konnte, denn ohne diese Erinnerungen wären wir niemals so weit gekommen. Denn die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden konnten. Das dachte ich zumindest. Doch wir konnten, uns konnte alles genommen werden. Und das wurde es. Doch egal ob mit oder ohne Erinnerungen, ich liebte Severus. So sehr wie ich noch nie jemanden sonnst geliebt habe.
Ich lief aus dem Badezimmer und zog mir etwas frisches zum Anziehen an. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir dass die Sonne langsam am Aufgehen war. Es sah wunderschön aus wie sich der Himmel unter den etlichen Sonnenstrahlen rot färbte. Mein Blick blieb an ihm hängen und für einen Moment schienen alle meine Gedanken, Gefühle und Sorgen zu verblassen. Doch als ich meinen Blick wieder abwandte waren sie alle wieder da. Ich entschied mich schonmal in die Bibliothek zu gehen und anfangen zu Suchen. Die Korridore waren leer und kalt, doch in der Bibliothek herrschte eine beruhigende Atmosphäre. Ich zögerte nicht lang und suchte nach den passenden Büchern. Nachdem ich um die zehn Bücher rausgesucht hatte ließ ich mich an einem der vielen Tische vor dem Kamin nieder und begann jedes einzelne nach einer Lösung abzusuchen. Es stellte sich heraus das in den ersten vier Büchern nichts nützliches zu finden war. Langsam kam Verzweiflung in mir auf, doch ich war erfreut als Pansy in die Bibliothek kam. ,,Du sieht aus als ob du Hilfe gebrauchen könntest" sagte sie und ließ sich neben mir auf den Stuhl fallen. ,,Oh ja Bitte" meinte ich und klang dabei ziemlich hilflos. Pansy nahm sich ebenfalls ein Buch und begann zu Suchen. Doch auch in den restlichen Büchern fanden wir nichts. ,,Nach was sucht ihr?" fragte jemand plötzlich. Ich redete nicht oft mit Hermine, aber ich war wirklich am Verzweifeln. ,,Ich brauche einen Gegenzauber" sagte ich und drehte mich zu ihr um. ,,Was für einen?" fragte sie darauf interessiert. ,,Vergessenszauber". Als ich das sagte setzte sie sich zu Pansy und mir und begann zu erzählen. ,,Also wenn ihr nicht wisst was für ein Zauber es war könnte es schwierig werden, aber in der Regel kann bei jedem Vergessenszauber nur derjenige der den Zauber ausgeführt ihn auch wieder rückgängig machen". Sie war meine Rettung, ich wusste nun was ich tun musste. ,,Und wie soll ich Severus zu meinen Eltern bringen? Und wie soll ich sie dazu bringen den Gegenzauber zu sprechen?" ich merkte nicht dass ich diese Gedanken laut ausgesprochen habe und erschrak mich als Hermine meinte ,,Erzähl es ihm, er wird dir glauben". Ich überlegte kurz ob ich das wirklich tun sollte. Ich entschied mich dafür, was hatte ich denn sonnst noch zu verlieren. ,,Danke" sagte ich stand auf und lief auf direktem Weg in die Kerker. Doch als ich vor der Tür zu Severus Gemächern stand wurde ich mit einem Mal nervös. Doch ich klopfte trotzdem und wenige Sekunden später hörte ich Schritte auf die Tür zukommen. Als sie sich öffnete sah ich in das verwirrte Gesicht von ihm. Die Art wie er mich ansah versetzte mir ein Stich in mein Herz. ,,Was machen sie hier?" fragte er verwundert. ,,Wir müssen reden" sagte ich und drückte mich an ihm vorbei. ,,Was machen sie-" fing er an, doch ich Unterbrach ihn. ,,Stopp, einfach nur Zuhören" sagte ich. Tatsächlich war er einfach Still und wartete bis ich anfing zu Reden. Ich lief in sein Wohnzimmer und setzte mich dort auf die Couch. Severus sah mich verwundert an, doch sagte nichts, so wie ich es wollte. ,,Also ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ich Anfangen soll" sagte ich und hielt nochmal kurz inne um meine Gedanken zu Sortieren. ,,Okay ich fange einfach am Anfang an. Vor ein paar Monaten hatte ich starke Flashbacks an meine verstorbene Schwester gehabt. Mir ging es wirklich schlecht und ich habe oft geweint, sie haben mich immer getröstet. Draco war zu dieser Zeit in mich verliebt und als ich ihm sagte dass ich ihn nicht liebte wurde er wütend. Die Todesser haben mich daraufhin Entführt und Gefoltert. In der Zeit wo ich verschwunden war ging es dir nicht gut. Du hast oft getrunken und warst dadurch kaum imstande deinen Unterricht zu machen. Mir ist klar geworden dass ich mich in dich verliebt hatte. Als ich dann wieder in Hogwarts war und den Krankenflügel verlassen durfte hatte ich an dem Abend eine große Panikattacke. Du bist in mein Zimmer gekommen und hast gesehen wie ich mich selbst Verletzt habe, natürlich warst du davon nicht begeistert und hast mich mit hier her genommen. Du hast mich beruhigt und ich habe dir von Jessi erzählt. Als du mich dann wieder in den Arm genommen habe bekam ich Zweifel, ich hatte mir Hoffnungen gemacht und wollte nicht enttäuscht werden weshalb ich gegangen bin. Ich habe geweint deswegen und als ich Pansy dann alles erzählt hatte meinte sie dass sie denkt das du mich genau so sehr magst wie ich dich. Sie meinte ich sollte wieder zu dir gehen und dir alles Erzählen wie ich fühlte, weshalb ich auf den Astronomieturm lief in der Hoffnung dich dort zu treffen. Tatsächlich musste ich nicht lange warten. Ich habe mich dafür entschuldigt das ich einfach gegangen war. Dann hast du mich Umarmt und Ausversehen gesagt das du mich liebst. Als du dann Realisiert hast was du gesagt hast wolltest du dich entschuldigen doch bevor du das konntest habe ich dich geküsst. Von dem Tag an hatten wir sowas wie eine Beziehung die dann aber schnell wieder vorbei war weil du mir erzählt hast das du ein Todesser bist. Aber das haben wir dann recht schnell wieder geklärt bekommen. Es gab noch ein paar mehr Komplikationen aber wir haben das immer alles wieder hinbekommen. Sogar als ich dachte du wärst Tot und ich mit Draco verlobt war weil du es so wolltest. Wir haben alles geschafft und sind Verlobt und bekommen sogar ein Kind" ich hatte schon seit dem ersten Satz tränen in den Augen und nun konnte ich sie nicht mehr halten. ,,Wie kommt es das ich mich an nichts mehr davon Erinnern kann?" fragte er und klang etwas verzweifelt. Ich fuhr fort, anscheinend glaubte er mir was mich etwas erleichterte. ,,Wir waren gestern bei meinen Eltern, sie wollten dich kennenlernen, aber sie haben einen Vergessenszauber benutzt weil sie meinten du tust mir nicht gut" sagte ich also und sah mit tränenerfüllten Augen in seine. Sein Blick war mitfühlend, obwohl er sich nicht erinnern konnte. Ich dachte er würde mir nicht glauben und dachte ich hätte das alles nur erfunden. ,,Würdest du nochmal mit zu meinen Eltern kommen damit ich sie überreden kann den Gegenzauber zu sprechen?" fragte ich nun hoffnungsvoll. Er nickte nur, kam zu mir rüber und zog mich in eine Umarmung.
-----------------------------------------------------------
1377 Wörter
DU LIEST GERADE
When He Became Mine 2
FanfictionFortsetzung von When He Became Mine Auch hier liegen alle Rechte bei J.K.Rowling