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Es war der Morgen an dem Sev und ich zu meinen Eltern gehen würden. Ich war ziemlich aufgeregt und machte mir viele Gedanken. Severus hingegen schien die Ruhe selbst zu sein. Ich war gerade fertig geworden, da wartete Sev auch schon auf mich. ,,Bereit?" fragte er mich und hielt mir seinen Arm hin. Ich atmete noch einmal durch und ergriff seinen Arm. Im nächsten Moment fühlte ich mich wie durch einen engen Schlauch gesogen zu werden indem sich alles drehte. Ein lautes knacken ertönte und Sev und ich standen vor dem Haus meiner Eltern. Eine Weile standen wir einfach nur da und starrten auf die Haustür. Severus hatte seine Hand mit meiner verschränkt und wartete auf ein Zeichen. Ich gab ihm einen sanften Händedruck und klopfte vorsichtig an die Haustür. Ein paar Augenblicke später öffnete diese sich und mein Vater trat hervor und zog mich in eine Umarmung. ,,Hallo meine kleine ich habe dich vermisst" sagte er. Er löste sich wieder und biete Severus seine Hand an. ,,Nic" sagte er. Sev gab ihm ebenfalls seine Hand und sagte ,,Severus". ,,Kommt doch rein. Deine Mutter wartet schon" meinte er noch und ging wieder ins Haus. Ich sah Severus noch mit einem erleichterten Blick an und folgte meinem Vater. Wir liefen durch den wenig möblierten Flur entlang bis wir in das Esszimmer kamen. Meine Mutter stand auf und Umarmte mich ebenfalls, auch Severus begrüßte sie freundlich. Meine Eltern hatten etwas zu Essen gekocht und wir unterhielten uns alle als würden wir uns alle schon zehn Jahre kennen. Bis zu dem Punkt an dem wir uns verabschiedeten. Ich wollte gerade nach Sevs Arm greifen, da zog mich jemand wieder zurück ins Haus. Ich wurde die Treppen hochgetragen in mein altes Zimmer. Ich wollte mich wehren, schreien und bereuen dass ich nicht auf mein Gefühl gehört hatte. Doch ich konnte nicht. Ich verlor eine einzelne Träne als ich auf mein Bett gelegt wurde und keinen Moment später einschlief. Aber es war kein wirklicher Schlaf, ich fühlte mich als würde ich wach sein und gleichzeitig träumen. 

Ich fand mich auf einer großen Wiese wieder, sie war so groß dass sie fast unendlich schien. Es war dunkel und weit und breit war niemand zu sehen. Ein Blick in den Himmel erzeugte eine Gänsehaut auf meinem Körper. Man konnte unzählige Sterne sehen, von denen eine Nostalgie ausging welche ich noch nie sonnst irgendwo gespürt hatte. Es war Still und man hörte nur das leise rascheln von ein paar Blättern die von einer sanften Briese bewegt wurden. Akribisch sah ich mich in meiner Umgebung um und erkannte wo ich war. Es war die Wiese hinter unserem Haus, aber wieso war ich hier? Ich ließ mich in die Wiese fallen, so dass ich die Sterne beobachten konnte. Sterne hatten schon immer eine große Bedeutung für mich, sie beruhigten mich in ihrer Unendlichkeit. Diese Nacht, ich konnte mich an sie Erinnern. Es war eine der ersten Nächte nach dem Krieg, eine der ersten Nächte in denen ich dachte das Severus tot sei. Es waren schlimme Nächte, beinahe unerträglich. Die einzige Frage die ich mir in diesem Moment stellte war wieso ich hier war. Wieso hatten meine Eltern das gemacht, vor allem nachdem das Essen so gut verlaufen war. Irgendwie genoss ich den Moment indem ich einfach nur unter den Sternen legen konnte obwohl ich wusste das meine Eltern irgendetwas gemacht hatten, denn sonst wäre ich nicht hier an dem Ort einer Erinnerung gefangen. 

Ich lag bestimmt schon ein paar Stunden auf dieser Wiese und dachte über vieles nach. Ich suchte den Einklang mit mir selbst und überlegte wie ich hier raus kommen würde, wieder in die Realität. Ich schloss meine Augen da es langsam Hell wurde. Ich sah Severus vor mir stehen, und wie wir uns einfach nur ansahen. Blicke sagen mehr als Worte, dass war einer dieser Momente in denen mir die Bedeutung wirklich bewusst wurde. 

Als ich meine Augen wieder öffnete war ich erstaunlicher Weise in meinem Zimmer. Alleine. Sofort stand ich auf und rannte die Treppen runter ins Wohnzimmer. Mein Vater saß dort in einem Sessel als wäre nie irgendetwas passiert. ,,Wieso habt ihr das gemacht?" fragte ich und erwartete nicht wirklich eine Antwort. ,,Es musste sein" sagte er und sah mich mitleidig an. Ich lief einfach wieder raus und Apparierte nach Hogsmeade. Jetzt musste ich nur noch nach Hogwarts laufen. Ich beeilte mich, doch die Luft welche von der anbrechenden Dunkelheit langsam eisig wurde und in meiner Lunge schmerzte. Als ich nach einer Ewigkeit endlich am großen Eichentor war musste ich kurz stehen bleiben. Die Kälte ließ meine Sicht verschwimmen und ich brauchte einen Moment um mich zu sammeln. 

Ich lief in die Kerker und klopfte an da die Tür verschlossen war. Man hörte schon seine Schritte und als sich die Tür öffnete Stand er vor mir und meinte ,,Was erlauben sie sich so spät an meine Tür zu klopfen?". ,,Severus das kann nicht dein Erst sein?" sagte ich ungläubig darauf. ,,Ich würde ihnen Raten ihren Schlafsaal aufzusuchen. Schließlich ist gleich Sperrstunde" sagte er und verschwand wieder hinter der Tür. Das konnte doch nicht wahr sein dachte ich die ganze Zeit. Ich musste mir die Tränen unterdrücken denn er hatte tatsächlich vergessen was wir waren, er hatte mich vergessen. Ich machte mich auf den Weg zu Pansy, sie war die einzige bei der ich jetzt bleiben konnte, und sie war die einzige die mir jetzt irgendwie helfen konnte. Die Korridore waren leer und dunkel, es war schon fast unheimlich hier durchzulaufen. Vorsichtig klopfte ich an Pansys Zimmertür und wartete bis sie sie öffnete. Sie wusste direkt dass irgendetwas nicht stimmte weshalb sie direkt fragte ,,Was ist passiert? War es so schlimm?". ,,Schlimmer" sagte ich und setzte mich auf ihr Bett. Sie tat es mir gleich und wartete bis ich begann zu Erzählen. ,,Eigentlich war alles perfekt, das Essen verlief gut und wir haben uns alle gut verstanden. Dachte ich zumindest. Als wir gehen wollten wurde ich aber in mein Zimmer getragen und ich war irgendwie in einer Erinnerung gefangen. Irgendwann war ich aber wieder in meinem Zimmer und bin sofort runter. Severus war schon weg und als ich meinen Vater sah fragte ich ihn was das alles sollte. Als antwort bekam ich nur ein "Es musste sein". Ich bin wieder hierher Appariert und als ich bei Severus war hat er mich nicht wieder erkannt. Er hat mich vergessen" am Ende meiner Erzählung wurde ich immer leiser und konnte mir eine Träne nicht mehr unterdrücken. ,,Deine Eltern haben einen Vergessenszauber angewendet oder?" fragte sie Vorsichtig. Ich nickte nur als Antwort. ,,Du bleibst heute erstmal bei mir und morgen sehen wir weiter okay? Wir finden eine Lösung" sagte sie Zuversichtlich und nahm mich in den Arm. Kurze Zeit später lagen wir auch schon im Bett und Pansy war schon am schlafen. Ich jedoch bekam kein Auge zu. Die ganze Nacht lag ich wach da und wusste nicht was ich tun sollte. Meine Hand lag auf meinem Bauch und der Gedanke dass dort ein Kind von Severus und mir drinnen ist Beruhigte mich bis ich irgendwann dann doch einschlief. 

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1182 Wörter

When He Became Mine 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt