007 - Feuerwhisky und Elfenwein

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"Danke Euphemia", bedankte ich mich bei James' Mutter, die mir grade die Tür ihres Hauses aufhielt, damit ich mit einer Kiste Butterbier heraus spazieren konnte. "Übertreibt es nicht Liebes, sag das vor allem meinen Söhnen", rief sie mir noch hinterher und ich schenkte ihr  nur noch ein Lächeln. Ein bisschen übertreiben dürften wir es heute schon, schließlich würden wir meinen siebzehnten Geburtstag rein feiern.

Die letzten beiden Tagen waren etwas öde. Es war so heiß gewesen, dass wir uns nur im Pool aufhalten konnten. Abends wurde es immer etwas erträglicher aber wir hatten einfach im Zelt gesessen und gequatscht, da die Hitze uns so fertig gemacht hatte.

Heute aber würde der Abend super werden, ich freute mich schon immer mega auf meinen Geburtstag und jetzt würde ich endlich als letzte der Gruppe siebzehn werden. Keiner konnte mir meinen Tag verderben, wirklich niemand.

"Brauchst du Hilfe, kleine Hexe?", Sirius tauchte neben mir auf, ebenfalls mit einer Kiste auf dem Arm. Deren Inhalt war allerdings Feuerwhisky, die vier Jungs liebten das Zeug. Wir drei Mädels hatten uns stattdessen noch Elfenwein gebunkert. Schmeckte wirklich tausend Mal besser.

"Sirius ich brauch keine Hilfe, außerdem trägst du doch selbst schon eine Kiste", antwortete ich nur, auch wenn ich zugeben musste, dass die Kiste mit dem Butterbier mega schwer war für meinen kleinen Körper. Ich war wirklich nicht die stärkste.

Der schwarzhaarige Junge schnaubte nur belustigt und ging einen Gang zügiger als ich zu unserem Zeltplatz, um die Kiste dort abzustellen. Mir kam es mittlerweile so vor als würde ich immer langsamer werden und er musste einen auf Muskelprotz machen. Blöder Idiot.

Während ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie schwer die Kiste war, kam Sirius schon wieder zu mir zurück gelaufen und grinste mich breit wissend an. Wie gerne ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht kicken würde.

"Brauchst du wirklich keine Hilfe?", fragte er nochmal und lief neben mir her, dieses Mal war ich diejenige die schnaubte, allerdings eher genervt als belustigt. "Lass stecken Black, ich brauch deine Hilfe nicht", gab ich nur zurück und blickte starr zu meinem Ziel. So stur war ich dann ja doch, ich wollte es ihm einfach nicht gönnen.

"Ach sei doch nicht so stur", versuchte er weiter auf mich einzureden aber ich schüttelte nur prompt den Kopf und schleppte diese blöde Kiste weiter zu unserem Zeltplatz. Ich würde nicht sein eh schon mega großes Ego pushen.

Ein paar Minuten später stellte ich mehr oder weniger die Kiste neben der anderen ab und grinste Sirius triumphierend entgegen. "Ha! Siehst du ich brauch keine Hilfe von dir." Wie sehr meine Hände schmerzten, brauchte ja niemand wissen. Sirius hob nur abwehrend seine Hände, dann verschwand er im Zelt und ich ließ mich neben Remus auf die Picknickdecke fallen, die vor dem Zelt ausgebreitet lag. Ein paar Minuten Ruhe würden nicht schaden.

Remus sah von seinem Buch auf und streckte auffordern seine Hand aus. Ich sah von seiner Hand in sein Gesicht und erblickte den gleichen Gesichtsausdruck, den mein Dad drauf hatte, wenn er wusste, dass ich log.

"Remus glaub mir es-" "Hand her", unterbrach er meinen Versuch mich zu verteidigen und ich legte beleidigt meine Hand in seine und sah ihn die Ferne. "Deine Hände sind mega rot, wieso hast du ihn nicht einfach die Kiste tragen lassen, Lex?" "Sturheit", antwortete plötzlich Marlene für mich und ließ sich auch neben uns auf die Decke sinken.

Wir drei sahen uns kurz still an, dann fing ich an zu lachen und die beiden stimmten mit ein. Wieso genau wir lachten wusste ich tatsächlich nicht aber ich liebte es einfach wie gut sie mich kannten aber ich war auch eigentlich wirklich blöd, meine Hände taten furchtbar weh.

Später, es war schon kurz vor Mitternacht, saßen wir alle um unser Lagerfeuer rum und jeder hatte sein Lieblingsgetränk in der Hand. Angefangen hatte der Abend mit Butterbier, mittlerweile waren die Jungs beim Feuerwhisky und wir Mädels beim Elfenwein.

Zwischen Liebe und Krieg | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt