012 - Sorgen einer Hexe

158 11 2
                                    

Es war so komisch zu wissen eine Abschluss-Schülerin zu sein, eigentlich war alles wie immer aber immer wieder kam dieser bittere Gedanke, dass nächstes Jahr alles zu Ende sein würde. Und zu all dem Stress, der eh schon durch das Lernen da war, kamen noch die ganzen Tagespropheten mit einer schlechten Nachricht nach der anderen. Das lenkte so sehr ab und zwischendurch bekam ich echt Angst, dass meinem Dad und Sally auch was passieren könnte.

Ich hatte eigentlich gar keine Zeit für solche Sorgen, nun grade sowieso nicht, da ich mit einem Haufen an Aufgaben über Arithmantik zutun hatte. Eigentlich fand ich das Fach echt toll aber grade würde ich am liebsten heulen, weil das so viel war.

„Du siehst aus, als könntest du Ablenkung vertragen", kam es von hinten. Ich erschrak und ein paar Notizen flogen von der Bank, auf der ich saß. „Mist," zischte ich vor mich hin und sah zu, die Blätter zusammen zu sammeln, sonst würden sie mit dem nächsten Windstoß im schwarzen See liegen. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", die Stimme wurde deutlicher und das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Aber so wirklich gar nicht.

Er hob ein paar Blätter auf, die zur Seite geflogen waren und reichte sie mir. Sein Blick suchte meinen aber ich weigerte mich ihn anzusehen. „Könne wir reden?" Er schob ein paar der Lehrbücher zur Seite und setzte sich auf die Holzbank, auf der ich mich breit gemacht hatte. „Wie du siehst bin ich beschäftigt." Eindeutige Abfuhr, wie ich dachte.

Aber was wollte er hier? Mich einfach in Ruhe lassen war wohl zu schwer für ihn.
„Brownie sei nicht so, ich versuche..." „Wie oft denn noch, nenn mich nicht so!" Ich unterbrach ihn genervt, vielleicht schon etwas wütend und blickte Caleb nun doch an. „Ok, tut mir leid. Ich hör auf damit aber ich würde echt gerne mit dir reden."
Man wieso sah er so gut aus? Ich hasste ihn!

„Ich hab echt keine Zeit für sowas Caleb. Ich muss lernen, hab anderes im Kopf und echt keinen Nerv dafür, mir Entschuldigungen oder Erklärungen von dir anzuhören." Mit noch mieserer Laune, als sowieso schon, packte ich meine Schulsachen in meine Tasche und war dabei nicht wirklich sanft. Und warum ging dieser verdammte Verschluss nicht zu?

Wütend schob ich sie zur Seite und starrte auf den schwarzen See, so viele Gefühle waren einfach nicht gut für einen einzigen Menschen. Warum musste alles grade so scheiße sein? Merlin jetzt fang nicht an zu weinen, nicht neben ihm. Na toll zu spät.

„Lexi was ist los? Es tut mir leid, ich weiß ich bin der Letzte, den du sehen willst aber...", er hielt inne, als er meine Tränen erblickte und keine Sekunde später hatte er mich schon an sich gezogen und umarmte mich. Wie konnte man sich bei einem Menschen so geborgen aber gleichzeitig auch so hintergangen fühlen? Eigentlich sagte alles in mir, ich sollte ihn wegdrücken und abhauen aber ich konnte einfach keine Kraft dafür aufbringen. Diese Umarmung hatte ich wirklich gebraucht.

„Was ist los?", fragte er nochmal und strich mir über meinen Rücken. Die Gefühle, die er in mir auslöste, versuchte ich zu ignorieren, auch wenn es sehr schwierig war. „Es ist zur Zeit alles etwas viel. Die ganzen Hausarbeiten und Prüfungen machen mir zu schaffen und außerdem mach ich mir Sorgen um meine Familie, wegen den ganzen Nachrichten. Und dann kommst du auch noch dazu."

Er lachte leicht bei meiner letzten Beschwerde, blieb aber dennoch erst. „Das kann ich sehr gut nachvollziehen." „Ja natürlich, abgesehen davon das alle Professoren dich lieben, deine Familie ist reinblütig. Du musst dir um nichts Sorgen machen." War vielleicht etwas zu forsch gesagt aber es war halt einfach die Wahrheit.

Nun wich er etwas von mir weg und sah mich verletzt an. „Vielleicht siehst du das so und ja meine Familie ist reinblütig aber es gibt genug Menschen, die mir wichtig sind und die sind keine Reinblüter. Einige meiner Freunde zum Beispiel oder viel wichtiger, du."
Ich wand mich ihm ab und sah auf den schwarzen See. Etwas unsensibel war das schon von mir gewesen aber er hatte letztendlich auch selber Schuld. Vor ein paar Monaten saßen wir hier noch zusammen am lernen, haben gelacht und waren verliebt... Und jetzt.

Man es tat noch so weh, wann würde das nur endlich aufhören?

Mit einem Ruck und ohne weitere Worte stand ich auf, nahm meine noch offene Tasche und ließ Caleb an Ort und Stelle zurück, während ich mich zurück auf den Weg ins Schloss machte. Ich hatte schon genug Sorgen.

Nachdem ich durch die halbe Schule bis in den Gryffindor Gemeinschaftsraum gestiefelt bin, saß ich mit Lily und Marlene zusammen vor dem Kamin auf dem kuscheligen, scharlachroten Sofa. „Also ich finde du warst nicht zu unsensibel. Der Typ hat dich betrogen, der kann sich so viel entschuldigen und einschleimen wie er will. Er ist das Arsch und bleibt es auch. Du hast nichts falsch gemacht."
„Ja ich weiß wohl Marli." Marlene hatte sich an mich gelehnt und Lily lag mit dem Kopf auf meinem Schoß, während ich ihren Kopf kraulte. „Marli hat aber Recht Lex." „Natürlich hab ich das." Lily warf Marlene einen verstohlenen Blick zu, sie hasste es unterbrochen zu werden.

„Was ich sagen wollte ist. Du musst dir keine Gedanken um ihn machen oder wie du mit ihm redest. Ich weiß du liebst ihn noch und es wird auch noch etwas dauern, bis du über ihn hinweg bist aber mach dich wegen dem nicht mehr so fertig. Ich weiß das ist alles leichter gesagt als getan, deshalb hast du aber ja uns. Wir sind immer an deiner Seite." „Ganz genau", Marlene nickte zustimmend.

Ich liebte die beiden, ich wüsste nicht was ich tun würde, wären die beiden nicht mehr da.

//

Wie lange ist es bitte her? Ich weiß es nicht aber definitiv zu lange.

Ich hab auch keine Entschuldigung, ich bin einfach motivationslos gewesen und hatte keine Lust weiter zu schreiben aber jetzt ist ein neues Kapitel da und ich hoffe es gefällt euch.

Bis bald,
Eure Jessy 🩶

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 19, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Zwischen Liebe und Krieg | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt