Kapitel 23

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𝐌𝐈𝐍𝐇𝐎;

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𝐌𝐈𝐍𝐇𝐎;

Sachte bekam ich ein Gefühl des Trostes, der jedoch mit Schmerzen übertönt wurde und ich sogleich zu zischen begann. Meine Augen drückte ich fester zusammen, doch als ich diese gleich nach dem stechenden Schmerz aufschlug, saß ich nicht wie erwartet in dem Auto meines Cousin's Felix, mit dem ich doch eben erst die Zeit verbracht hatte. Was ist passiert, dass ich nicht einmal mehr wusste, wo Felix war? Und weshalb befand ich mich nicht mehr in seinem Auto? War das vielleicht alles nur eine schlechte Einbildung oder vielleicht ein Traum? Ich sah mich weiterhin behutsam um, doch mit jedem Augenzwinkern und mit jedem Wimpernschlag konnte ich den tiefsitzenden Schmerz in mir spüren, dieser mich einfach nicht in Ruhe lassen wollte. Doch mir blieb nicht vor Augen verschlossen, dass ich mich nicht einmal in meinem Zimmer befand. Ich lag zwar in einem Bett, das war mir nun klar, doch es war noch lange nicht so bequem und besaß zudem auch kein breites Gestell wie meins es hatte. Was war nur geschehen, dass ich in einem völlig unbekannten Raum aufwachte, in solch einem ich mich noch nie befunden hatte. Es war, als sei ich gerade wieder aufgewacht und mein Leben bekam eine Art zweite Chance, einen Neuanfang. Doch wofür und weshalb?

"Herr Lee. Sie sind wach?", eine zierliche Stimme traf auf mich ein. Sachte erblickte ich das Gesicht der kleinen Frau, die seltsamerweise einen weißen Kittel trug, dieser bis zu ihren dünnen Knien reichte. Ich versuchte mich stark an die Person gleich vor mir zu erinnern, ob ich sie vielleicht schon einmal gesehen hatte oder ob sie denn eine Art Schlüssel für diese zweite Chance war, aber nein, mehr als stärkere Kopfschmerzen zu bekommen, die ich ohnehin schon hatte, fiel mir rein gar nichts in den Sinn. "Wo bin ich?", fragte ich sie räuspernd und mit einer kratzigen Stimme. Augenblicklich wandelte ihr Gesichtsausdruck von einem vorher breiten und doch gespielten Lächeln hin zu einem besorgten und bemitleidenden Ausdruck, der mir direkt verriet, dass etwas gewaltig nicht stimmen konnte. Und ich war mir zudem sicher, dass die zierliche Frau mir nun beichten würde, was genau sich hier abspielte. Vielleicht ein schlechter Streich? "Hören Sie, Herr Lee. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert, da sie einen frontalen Aufprall mit einem Lastwagen hatten." Einzelne Szenen brachen mir vor Augen und auf einmal flackerten vor mir die Lichter, ein Scheinwerfer traf auf mich und eine dunkle Stimme schrie immer wieder, ich solle los lassen. Was sollte ich bitte los lassen? "Sie hatten den Unfall mit ihrem Cousin, Herr Lee." "F-Felix?" Ein Kopfnicken der Frau beantwortete augenblicklich meine stumme Frage und dann stieg mir alles zu Kopf. Felix und ich hatten einen Unfall? Richtig! "W-Wo ist er?" Doch keine Antwort. Wieder fragte ich. "Wo ist er??", brüllte ich schon fast durch den Raum, doch die Ärztin senkte nur ihren Kopf und kam näher auf mich zu. "Es tut mir so leid, Herr Lee, aber-" "Nein! Nein! Er lebt!" "Herr Lee, -" "FELIX MUSS LEBEN!! ER-" Ich brach in Tränen aus. Nicht nur mein geliebter Cousin verstarb aufgrund eines schweren Unfalls, sondern war die Ursache und der Auslöser für diesen Unfall ich. Ich hatte nach dem Lenkrad gegriffen. Ich wollte Felix aufhalten. Doch weshalb? Oder wegen welcher Person tat ich dies? Es tut mir so leid Felix!

Ich hatte einen weiteren Menschen verloren, der mir sehr am Herzen lag und dieses Mal war es sogar meine Schuld. Ich konnte ihn nicht mehr zurück holen, doch was ich konnte, war zu ihm zu gehen. Und ich wusste, wie ich dies meistern konnte. Ich hätte diesen Gedanken niemals ignorieren dürfen, hätte mich niemals mit der trauernden Hoffnung in ein Boot begeben dürfen. Es wäre alles niemals so weit gekommen, hätte ich nicht schon vorher meinen Schmerz für alle Zeiten beendet. Somit stieg ich aus meinem Bett, völlig in Trance wanderte ich dem riesigen Fenster entgegen. Und die Ärztin? Die war schon weg, jetzt konnte mich keiner mehr aufhalten. Ich griff monoton schwankend nach dem silbernen Henkel des prächtigen Fensters, zog dieses nun auf und sah hinab auf die kahle Fläche unter meinen Füßen. Nur kurz fallen lassen und alles war gegessen, ich konnte jeglichen Schmerz vergessen. Also tat ich es. Ich fühlte mich frei, flog wie ein Vogel und spreizte meine Arme.
"Ich liebe dich, Han Jisung."

𝐇𝐘𝐁𝐑𝐈𝐃ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt