Kapitel 6

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"Also, erzähl mir etwas von dir." Mit einem Stift und dem dazugehörigen Block setzen wir uns gemeinsam zurück auf die Bank, auf dieser ich soeben noch alleine saß. Ich wusste nicht so recht, welche Frage den Anfang unserer vertiefenden Gespräches setzen würde. Entweder konnte ich ihn etwas über seine Herkunft fragen, ob er schon ewig einer dieser Hybriden war oder wie er es schaffte, mit einem solchen Körper leben zu können. Selbstverständlich waren auch Fakten über seine Familie und sein Leben allgemein wichtig, doch meine Interesse lag hauptsächlich auf den wesentlichen Dingen, die mich vielleicht mit meiner Fragerei und meiner innerlichen Verwirrung etwas weiter bringen konnten. Solche wesentlichen Dinge, weshalb er jemanden Außenstehendes brauchte, um seinen Namen zu bekommen, was genau er vor mir versteckte und weshalb er ständig über diese Bindung zwischen uns sprach. Es machte mich neugierig als auch stutzig, immerhin könnte er ein Lügner sein und er wolle mich nur um etwas bitten, was ihm später von Nutzen sprach. Doch was könnte das sein?

"Was möchtest du denn wissen?" "Erzähl mir etwas über deine Familie." "Ich habe keine." Ich wusste nicht, was genau ich darauf antworten sollte. Jeder hatte doch eine Art Familie, ob leiblich oder bestehend aus einem engen Freundeskreis. Oder war das bei Hybriden anders? "Dann erzähl mir... welche Person steht dir nahe genug, um diese als deine Familie zu bezeichnen?" "Das ist ganz klar. Du!" Ich wisch einen Stück mit meinem Oberkörper zurück und sah dem Braunhaarigen tief in die Augen. Was sollte ich darauf bloß antworten? Und weshalb sah er mich als seine Familie, wenn wir uns gerade einmal zwei Tage kannten? "Ich? Warum?" "Naja, die Verbindung zwischen uns lässt mich denken, du seist meine Familie. Etwas wie ein Vater." "Ein Vater?" Nun war ich verwirrter als zuvor. Noch nie konnten mich zwei normale Sätze so durcheinander bringen, dass ich nicht einmal wusste, wo Vorne und Hinten lag. Doch diese erneut angesprochene Verbindung zwischen uns musste erklären, weshalb er ständig auftauchte. Ich musste mehr über sie erfahren. "Wie ist diese Verbindung entstanden?" "Moment, ist das ein Verhör oder zeigst du endlich Interesse?", verwundert zuckte der Typ zusammen und musste wahrscheinlich genauso wie ich erst einmal diese Fragereien ohne zuvor jeglichen Sinn verarbeiten. "Nein, nein, es ist nur...", ich war hilflos dieser Situation ausgeliefert und ich wusste, eine kleine Lüge würde sofort entpuppt werden. "Ich denke nur, dass diese Fragen mich auf einen Namen für dich bringen könnten." In meinem Kopf hörte sich dieser Satz glaubwürdig und vorallem plausibel an, doch sobald ich diesen aus meinem Mund entflohen gelassen hatte, klang er lächerlich und vollkommen dumm. Doch es war die Wahrheit - jedoch nicht die gesamte Wahrheit. Wie konnte ich denn einem Fremden vertrauen, der plötzlich meinte, er sei ein Hybrid und er könne zudem eine menschliche als tierische Gestalt eines Katers einnehmen, die ich aus reinem Zufall am Abend vor zwei Tagen gefunden und auch noch aufgenommen hatte? Der Kater hatte mich sehr an meine verstorbene Katze erinnert und ich dachte, durch die Anwesenheit eines neuen Mitgliedes meiner kleinen, trostlosen Familie, würde es mir nach einer Weile wieder besser gehen und ich könnte geschehene Dinge schneller verarbeiten.

"Also gut. Du willst wissen, wie die Verbindung zwischen uns entstanden ist?" Mit einem vorsichtigen Nicken beantwortete ich seine nachhackende Frage und wartete somit auf eine verständnisvolle Antwort seinerseits. "Die Verbindung existiert schon lange, aber ich habe mich nie getraut, mich dir zu nähern." Perplex klimperten meine Wimpern einige Male und ließen mich vollkommen verwirrt aussehen - das ich selbstverständlich war. "Was?" "Der Abend vorgestern... Das war das erste Mal, dass ich mich dir genähert habe und es ist doch gut ausgegangen, nicht wahr?" "Wann genau ist diese Bindung entstanden?" Er seufzte. Und ich wartete ungeduldig auf die Antwort. Ich würde mich wohl für einen völligen Schock bereit machen müssen - und es stellte sich heraus, dass es genau das war. "Die Bindung ist vor etwa einem Jahr entstanden. Ich habe dich auf der Parkbank am Bahnhof gesehen... mit einem Koffer und Tränen in den Augen. Ich wollte sofort auf dich zugehen, aber... Ich hatte mich nicht getraut." Er sah zu Boden, war gut möglich sauer als auch enttäuscht über seine eigene Entscheidung, mich nicht eher angesprochen zu haben. Doch weshalb gab es den Grund, dass ich auf einer Parkbank saß und geweint hatte? Doch nicht etwa...

𝐇𝐘𝐁𝐑𝐈𝐃ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt