06. Der Schmerz sitzt tief

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[noch am selben Abend]
[y/n pov]

Ich setze mich auf mein Bett.
Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte, ich hatte niemanden mehr außer meinen Vater...und jetzt...
Ich saß in der hintersten Ecke auf meinem Bett, meine Beine angewinkelt.
Mein Gesicht vergrub ich zwischen meinen Knien.
Ich weinte die ganze Zeit.

Jedes Mal wenn ich in den Spiegel sah, sah ich ihn, meinen Vater.
Ich hatte seine blauen Augen und seine blonden Haare, auch wenn meine deutlich länger als seine waren.

In meiner rechten Hand hielt ich ein Messer.
Warum?
Das wusste ich selbst nicht mehr.
In meiner linken hielt ich ein Stück Papier.
Ich konnte gut zeichnen und hatte ein paar Tage zuvor ein Bild von mir Levi und meinem Vater gemalt.

Es sah schon ziemlich real aus, ohne zu übertreiben.
In meinen Gedanken versunken vergaß ich alles um mich herum.

Ich hatte noch die selben Klamotten von der Expedition an, mein Fuß war immernoch verletzt und ich hatte Blut im Gesicht.
Es war nicht meins, sondern das von einem der Soldaten...glaube ich.
Ich spürte mein Herz in meinem Fuß pochen, doch ich ignorierte den Schmerz.

Plötzlich klopfte es an der Tür und ich bekam einen halben Herzinfarkt.
„Herein", sagte ich ganz leise,
Ein Wunder dass die Person die draußen stand mich überhaupt gehört hatte.
Ich blickte kurz zu Tür.

Es war Levi der eintrat und er sah besorgt aus.
Ich drehte mich zur Seite, da ich nicht wollte dass er mich so sah und sich wieder Sorgen machte.
Er hatte schon genug Probleme...

[levis pov]
Ich trat ein und sah (y/n) auf ihrem Bett sitzen.
Ihre Augen waren rot, ihr Gesicht von Tränen überströmt und in ihrem Gesicht sowie in ihren Haaren klebte Blut.
Sie hatte ihre Socken ausgezogen und ich sah ihren rechten Fuß.
Er war komplett blau, das hatte ich vorhin gar nicht bemerkt und auch hange hatte nichts erwähnt.

Ich setzte mich auf die Bettkante ihres Bettes und hob ihren Fuß hoch.
Sie zuckte zusammen und ihr entfuhr ein schmerzerfülltes „autsch".
Wobei sich ihr Gesicht vor Schmerzen verzog.
„Entschuldige", murmelte ich.

Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und fragte sie wie das passiert ist.
Erst bekam ich keine Antwort doch dann öffnete sie ihren Mund ganz leicht und presste ein leises „ich weiß es nicht", durch die Lippen.

Sofort überkamen mich Schuldgefühle.
Ich war derjenige der es erlaubt hatte sie mit auf unsere Expedition zu nehmen.
Meinetwegen musste sie mit gerade mal neun Jahren die Leiche ihres Vaters sehen.
Meinetwegen hatte...

„Es ist nicht deine Schuld", unterbrach sie meinen Gedankengang.
„Was?", fragte ich obwohl ich sie genau verstanden hatte.
„Ich war die, die meinen Vater Tag für Tag angefleht hatte, mit hinter die Mauern zu kommen zu dürfen". „Das war alles ich".
Sie lächelte mir zu doch ich wich ihrem Blick aus, woraufhin sie nur noch trauriger zu werden schien.

„Ich hole dir einen Verband", sagte ich und machte mich auf den Weg in das Krankenzimmer.
Ich fühlte mich so hilflos und wusste nicht, was genau ich tun sollte.
Ich konnte (y/n) komplett verstehen, auch ich vermisste Erwin...vielleicht auch ein wenig mehr als alle anderen...

Ich hatte jeden verloren...mir blieb nur noch (y/n)...oh und Vierauge...
Ich werde (y/n) mit meinem Leben beschützen...ich werde alles versuchen mich, so gut es geht um dich zu kümmern, so wie Erwin es gewollt hätte.
Versprochen.

wow nice wenn ihr bis hierher gekommen seid!
Ich schreibe bald weiter :)

levis little girl - levi x reader - his (step)daughter - NO LOVE STORYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt