3. Kapitel

1.3K 95 59
                                    


Als ich am nächsten Tag zum Frühstücken am Esstisch saß, klingelte es plötzlich an meiner Haustür. Etwas verwundert stand ich auf und ging zur Tür. Als ich diese öffnete stand Venti vor mir und lächelte mich an. „Was machst du denn hier und woher weißt du wo ich wohne?", fragte ich ihn etwas genervt. Er kratze sich verlegen am Hinterkopf und antwortete: „Ich habe gestern an der Abbiegung gewartet, um zu sehen, in welches Haus du gehst. Und ich bin hier, weil ich dich abholen wollte. Wir können ja zusammen zur Schule gehen." Ich wusste nicht wirklich, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, deshalb antwortete ich nur stumpf: „Aha, warte kurz ich hole meine Sachen." Ich ging schnell in mein Zimmer und nahm meinen Rucksack, als ich wieder in den Flur trat, stand der Junge immer noch geduldig vor dem Haus. Zusammen gingen wir die Straße entlang. „Von woher kommst du eigentlich? Ich habe ja geschlafen als du dich vorgestern vorgestellt hast", wollte Venti auf einmal wissen und lachte etwas verlegen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und meinte: „Aus Liyue, meine Eltern haben sich scheiden lassen." „Oh tut mir leid für dich", sagte er mitfühlend. „Ach mein Vater war eh ein Idiot, der war fast nie da und wenn, dann betrunken. Ist nur eine Frage der Zeit gewesen wann meine mum sich von ihm scheidet", entgegnete ich. Den Rest des Weges schwiegen wir.

Als wir an der Schule ankamen, stürmte die Schulsprecherin direkt auf uns zu. „Ventiiii", quietschte sie uns entgegen und zog dabei das „i" besonders in die Länge. „Guten Morgen Hu Tao", begrüßte er das energiegeladene Mädchen. Sie lächelte freundlich und fing an zu reden: „In einem dreiviertel Jahr ist ja das Jubiläum der Schule. Könntest du nicht mit deiner Band auftreten? Bitte, bitte, bitteeeee!" „Ich denke das sollte kein Problem sein, ich bespreche das heute in der Pause mit den anderen und sag dir morgen früh Bescheid", entgegnete er fröhlich. Sie riss die Fäuste in den Himmel und rief laut: „Danke!" Anschließend verabschiedete das Mädchen sich von uns und wir gingen weiter zu unserem Klassenzimmer. Xinyan saß bereits an ihrem Platz und schieb irgendwelche Noten auf ein Blatt Papier. Sie war so vertieft, dass sie mich nicht einmal bemerkte als ich mich neben sie setzte. Ich schmunzelte leicht und packte meine Sachen aus dem Rucksack. Als der Lehrer den Unterricht begann, fing er an über Mathematische Formeln zu sprechen. Ich verstand nur Bahnhof. Was sollten wir machen? Welche Sprache war das? Verzweifelt versuchte ich wenigstens ein bisschen mitzukommen, scheiterte jedoch kläglich. Wenigstens verstand ich in den anderen Fächern alles. Mathematik war eine meiner Schwächen. Es war eigentlich das einzige Fach, in dem ich schlechte Noten schrieb.

Als endlich die Pause gekommen war gingen wir wieder zu dritt in den Band Raum. Barbara und Albedo kamen direkt nach uns an. Venti erzählte aufgeregt davon, dass die Band am Schuljubiläum auftreten sollte und auch die anderen waren von der Idee begeistert. „Aber jetzt mal was anderes", fing er an, „Hat irgendjemand Mathe kapiert?" Xinyan meinte nur stumpf, sie würde es ungefähr verstehen, hätte aber keine Lust ihm zu helfen. Barbara meinte zwar sie hätte es kapiert, könnte es aber nicht gut erklären. „Wenn du willst kann ich dir Nachhilfe geben", bot Albedo an, woraufhin Venti das Angebot erleichtert annahm. Ich wollte ihn eigentlich auch um Hilfe bitten, aber wir kannten uns doch erst seit gestern, das wäre doch komisch, wenn ich ihn jetzt sofort nach Hilfe fragen würde. „Hey Xiao, du sahst vorher auch so aus, als würdest du nichts verstehen, warum kommst du nicht auch?", fragte Venti mich plötzlich. Ich zögerte kurz und erwiderte: „Wäre das denn überhaupt okay?" „Klar, ihr könnt gerne zu zweit kommen", meinte Albedo. „Danke", meinten Venti und ich wie aus einem Mund. „Kein Ding", winkte der Blonde ab und ging zu seinem Schlagzeug. Wir einigten uns darauf, gleich nach der Schule zu Albedo zu gehen und zu lernen. Heute hatten wir am Nachmittag immerhin keine Bandprobe. Seine Eltern waren im Moment eh auf einer Geschäftsreise und wir würden nicht stören. Ich schrieb meiner Mutter nur kurz eine Nachricht, damit sie Bescheid wusste und konzentrierte mich anschließend auf die Probe. Nach der Pause gingen wir zurück zu unseren Klassen und überbrückten irgendwie den restlichen, langweiligen Unterricht.

High school band // Genshin Impact FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt