10.

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"Oh mein Gott was ist passiert?", fragte Jazzy sofort und zog mich in ihre Arme.

"I-Ich h-habe ihn verlassen", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter.

"Aber warum? Ihr wart doch so glücklich", meinte Jazzy nur und drückte mich fester an sich.

"Wir haben uns irgendwie auseinandergelebt", schluchzte ich erneut und löste mich sanft von ihr.

"Komm erst einmal rein", murmelte Jazzy und zog mich mit in ihr Haus.

Zusammen schlichen wir in ihr Zimmer da ihre Eltern um diese Uhrzeit schon schliefen.

Als wir in ihrem Zimmer ankamen ließ ich mich Bäuchlings auf ihr Bett fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen.

"Es wird bestimmt wieder alles gut zwischen euch da bin ich mir sicher", tröstete mich Jazzy und fuhr über meinen Rücken.

Ich zuckte nur ratlos die Schultern und sie holte eine weitere Bettdecke.

"Lass uns erst einmal schlafen. Es war ein langer Tag und morgen sehen wir dann weiter", schlug Jazzy vor und ich nickte zustimmend.

Ich nahm ihr die Decke ab und legte mich in das mit Kissen vollgestopfte Bett.

Auch sie schlüpfte unter ihre  Decke und schaltete das Licht aus.

"Gute Nacht. Es wird alles gut, glaub mir", sagte sie noch bevor ich ins Land der Träume sank.

Jakes Sicht

Wie angewurzelt stand ich da und versuchte zu realisieren was da gerade passiert war.

Sie hatte mich verlassen. Die Verlobung aufgelöst.

Ich sah auf den Ring in meiner Hand hinunter. Leicht drehte ich ihn zwischen meinen Fingern während meine Augen anfingen zu brennen.

Ihr denkt euch jetzt sicher: Junge renn ihr hinterher! doch ich weiß dass das nichts bringen würde. Wir sind nicht wie diese albernen Personen in diesen Liebesromanen die alle Frauen so gerne lesen. Es wäre nicht so  dass ich ihr hinterherrennen würde und sie würde mir wieder lachend um den Hals fallen. Ich würde ihr damit nur noch mehr weh tun. Zumindest jetzt. In diesem Moment.

Etwas feuchtes auf meiner Hand riss mich aus meinen Gedanken und ich sah auf die Träne die über meinen Handballen lief und letztendlich auf den kalten Boden tropfte.

Mit zittrigen Händen wischte ich mir über die Wangen und beseitigte so auch die nächsten Tränen die sich aus meinen Augen stahlen. Jedoch kamen sofort welche nach.

Immernoch den Ring anstarrend lief ich in den Wohnraum wo ich das erste mal kurz aufsah.

Der Ferseher lief immernoch. Es lief eine Dokumentation über einen jungen deutschen Sänger der bekannte Lieder nachsang.

"Vielleicht muss es so sein", sang dieser gerade und da ich nur einen kleinen Brocken deutsch konnte, verstand ich diesen Satz gerade so. Ein weiterer Stich bohrte sich in mein Herz als ich seine Beudeutung verstand und die Tränen rannen noch mehr über mein Gesicht.

Ich drehte mich weg von dem Fernseher und ging in die Küche. Sie war aufgeräumt. Ally hatte sich immer um alles gekümmert obwohl ich so ein Arsch war.

Aus wut über mich selber schlug ich mit meiner Handseite gegen die Wand. Ich sank in die Hocke wobei die Hand sich immernoch an der Wand befand.

Als ich auf die Wand sah, bemerkte ich den roten breiten Streifen.

Langsam nahm ich meine Hand von der Wand und sah erst jetzt dass die Haut aufgerissen war. Das Blut strömte regelrecht aus der Fleischwunde und lief mir den Arm hinab.

Seltsamerweise spürte ich keinen Schmerz sondern starrte einfach nur das Blut an welches an meinem Ellenbogen auf den Boden tropfte.

Ich wand mich von meinem Arm ab und ging in mein Schlafzimmer um diese eine bestimmte Sache aus meinem Nachttisch zu holen.

Ich öffnete die Schublade und zog die Wodkaflasche hervor.

Ich schraubte den blauen Verschluss ab und nahm einen kräftigen Schluck daraus. Als ich mich umdrehte und zurück ins Wohnzimmer gehen wollte, fiel mein Blick auf die restlichen Klamotten von Ally.

Ohne groß darüber nachzudenken ging ich zu dem Haufen und schnappte mir das erstbeste T-Shirt.

Ich hielt es mir an die Nase und sofort stieg mir ihr wundervoller Duft in die Nase.

Ich sah noch einmal auf die Wodkaflasche die mittlerweile auf schon rot geworden war.

Mit der Flasche in der einen Hand und dem T-Shirt in der anderen Hand, ging ich zurück in den Wohnraum wo ich mich auf das Sofa fallen ließ.

Während mein Kopf auf dem T-Shirt ruhte, setzte ich die Glasflasche immer wieder an meine Lippen bis sie letztendlich komplett leer war.

Ich sah mir zwar die Bilder an die dort im Fernseher liefen doch zuhören tat ich keineswegs. Meine Gedanken hingen an einem ganz anderem Ort. An einer ganz anderen Person.

Die Tränen rannten mir immernoch stumm über die Wangen und das Zittern meines Körpers hatte  auch wieder eingesetzt.

Ich sah noch einmal auf meine zitternde, blutende Hand wo mittlerweile das Blut über den kleinen Finger tropfte und unter diesem schon eine kleine Pfütze gebildet hatte.

Ich drehte mein Gesicht so, dass ich meine Nase in dem T-Shirt vergraben konnte. Als der Duft meine Sinne anfing zu benebeln, sank ich in einen unruhigen Schlaf.

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Hi :)

Ein bisschen kürzeres Kapitel aber ich hoffe natürlich trotzdem es hat euch gefallen :)

Lg,

Kike :)

Allein mit DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt