...Shoyo sprang und schlug meinen Ball. Bämm! Das war der entscheidende Punkt! Der Kapitän des Volleyballteams der Aoba Johsai Oberschule schaute mich durch das Netz mit einer Mischung aus Bewunderung und Verachtung an. Es war mir egal. Für mich zählte nur der Sieg. Der Sieg durch mein Zuspiel und Hinatas Schlag. Unser Mittelblocker kam freudestrahlend auf mich zu, während der Rest des Teams sich in den Armen lag und feierte. Er war so wunderschön: seine strahlenden Augen! Sein aufrichtiges Lächeln! Sein geschmeidiger Gang! Als er vor mir stand umarmte er mich plötzlich. Ganz fest. Ich konnte seinen Herzschlag an meiner Brust spüren. Sein Herz schlug schnell- so wie meins. Als wir die Umarmung lösten und unsere Blicke sich begegneten war da auf einmal dieses Verlangen in mir... Bevor ich darüber nachdenken konnte, schloss ich meine Augen und meine Lippen lagen auf seinen, pressten sich auf sie. Seine Lippen waren warm und weich. Als ich kurz nervös meine Augen öffnete, sah ich nur seine geschlossenen Lider und seine langen, hellen Wimpern. Ich glaubte, einen entspannten Ausdruck auf seinen Gesichtszügen zu sehen und bewegte meine Lippen gegen seine. Er öffnete zaghaft seinen Mund und meine Zunge erkundete seine Mundhöhle. Sie glitt mal hierhin und mal dorthin und seine Zunge gesellte sich schüchtern dazu...
Ein leises Seufzen holte mich aus meinem Traum in die Wirklichkeit. Hinatas Hand ruhte auf seinem Bauch und meine lag auf seiner. Wir lagen noch immer aneinander gekuschelt auf meinem Bett und der Mond schien gedämpft durch das Fenster in mein Zimmer. Er atmete gleichmäßig, also schlief er sicher noch. Sein Duft stieg mir in die Nase und ich musste automatisch lächeln. Ich atmete tief ein. Ich fasste meinen Mut zusammen und streichelte vorsichtig mit meinem Daumen über seine kleine Hand. Seine Haut fühlte sich warm und weich an. Wieder seufzte der schlafende Wirbelwind und schmiegte sich noch enger an mich. Ich mochte es, dass er so nah bei mir war und schlief. So konnte ich seine Nähe genießen ohne mich dafür schämen zu müssen. Wäre er wach, wäre mir dieser Körperkontakt höchst unangenehm gewesen, weil „Freunde" sicher nicht so miteinander im Bett lagen.
Bin ich vielleicht... schwul?, ging es mir durch den Kopf. Heftig schüttelte ich den Kopf, um so den Gedanken zu vertreiben. Peinlich berührt ließ ich Hinatas Hand los, drehte mich um und zog die Beine an meinen Körper. Nein, der Idiot war mein bester Freund- mehr nicht! Es fühlte sich an, als würde ich fallen...
Plötzlich spürte ich, wie sich zwei Arme von hinten um mich legten und mich festhielten. Eine Nase drückte sich in meinen Nacken und atmete leicht dagegen. Dann war da dieses Gefühl: ich würde fallen, wenn mich diese Arme losließen- ganz sicher! Doch sie ließen mich nicht los. Eine Wärme durchflutete meinen Körper, wie ich sie noch nie zuvor verspürt hatte und in meinem Bauch kribbelte es. „Hey, bist du wach?" hörte ich eine leise Stimme. Nein, bitte tu das nicht!, dachte ich. Mach den Moment nicht kaputt. Als ich mich nicht rührte und ihm auch nicht antwortete, umarmte er mich noch fester. Mein Herz sprang fast aus meiner Brust als ich folgende Worte hörte: „Ach, Kackeyama. Ich hab' dich lieb."
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KageHina - Ich liebe dich, du Idiot (abgeschlossen)
FanfictionTobio Kageyama und Shoyo Hinata spielen schon seit über einem Jahr zusammen Volleyball im Team der Karasuno-Oberschule. Nach einem Trainingscamp bemerkt Kageyama, dass sich seine Gefühle für den kleinen Mittelblocker verändern... Alle Figuren stamme...