Teil 8 - Mit dem Rücken zur Wand

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Ich sah gerade noch wie Hinatas Wangen sich rot färbten, da war er auch schon aufgesprungen und in der Küche verschwunden. Mein Herz machte einen kleinen Satz als ich die letzten 10 Minuten noch einmal Revue passieren ließ: Ich hatte es genossen, ihn im Arm zu halten, seine Hand halten zu können, während ich seine Wunde reinigte und ihm dann ein Pflaster aufklebte. Ich mochte es, dass er mir so nah gewesen war (auch letzte Nacht, als er mich von hinten umarmt hatte). Als ich daran dachte, wie er leise in die Dunkelheit sagte, dass er mich lieb hat, spürte ich noch etwas anderes: eine angenehme... Aufregung? Nein, es ich spürte Hoffnung in mir! Inzwischen war mir irgendwie bewusst, dass ich mehr als nur Freundschaft für den kleinen Lockvogel empfand. Anders konnte ich mir einfach nicht mehr erklären, wieso er mir so oft durch den Kopf spukte. Diese Erkenntnis war mir einerseits unangenehm, aber gleichzeitig war das Gefühl auch so schön. Ich war noch nie zuvor... verliebt? gewesen. Wäre es möglich, dass er ähnlich fühlte? Warum sonst hatte er eben so verlegen ausgesehen, als er in die Küche verschwand? Wieso sagte er mir, dass er mich lieb hatte- heimlich, während er wohl davon ausging, dass ich schlief und seine Worte nicht hörte...? Bei dem Gedanken daran stieg mir nun die Röte ins Gesicht.

„Kageyama, komm schon" hörte ich Shoyo unvermittelt direkt neben mir. Noch während ich vor Schreck zusammenzuckte spürte ich, wie sich seine schmalen Finger um mein Handgelenk legten. Einen Wimpernschlag später ging ein kräftiger Ruck durch meinen Körper, der dann unkontrolliert auf Hinata zustolperte. Völlig perplex rempelte ich ihn dann gegen die nächste Wand. Da standen wir nun: ich dicht gegen ihn gedrängt und er eingeklemmt zwischen meinem Körper und der Wand. Noch immer rot im Gesicht schaute ich zu Hinata hinunter und fing einen schüchternen Blick aus großen bernsteinfarbenen Augen ein. Seine Pupillen waren geweitet. Mir wurde plötzlich warm.

Hinata:

Es ging alles so schnell. Ich wollte Kageyama bloß an der Hand in die Küche zerren, weil er ja auf mein Zurufen nicht reagiert hatte (und das obwohl das Rührei und der Kaffee kalt wurden!). Stattdessen stand ich nun direkt vor ihm, die Wand im Rücken und er schaute mich mit gesenktem Kopf aus seinen halb geöffneten graublauen Augen an. Wow, diese Augen! Mir war vorher nie aufgefallen, wie schön sie waren: Mandelförmig und umrahmt von langen, dunklen Wimpern. Unsere Oberkörper berührten sich und mir schlug das Herz bis zum Hals. Sein Duft, seine Körperwärme, sein Blick... In meinem Bauch kribbelte es wie verrückt, meine Finger umschlossen noch immer sein Handgelenk. In diesem Moment wurde mir schlagartig klar, dass ich mich in den großen Miesepeter verliebt hatte. Ich kniff die Augen zusammen. Was mach ich denn jetzt?!

Kageyama:

Verwirrt sah ich auf Hinatas zusammengekniffene Augen. In mir tobte ein Feuer. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren. Noch immer hielt er mein Handgelenk umschlossen und meine Haut glühte förmlich unter seiner zaghaften Berührung! Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und legte ihm meine andere Hand auf die Schulter. Als meine Finger ihn dort sanft berührten, färbten sich seine Wangen noch intensiver rot und ich spürte, wie er sich förmlich in die Berührung hineinlegte. Seine Augenlider entspannten sich, blieben aber weiterhin geschlossen. Es gefällt ihm also! Vorsichtig streichelte ich mit meinen Fingern seine Schulter entlang zu seinem Hals. Ein leises Seufzen entfuhr ihm und ich spürte, wie er vor Aufregung leicht zu zittern begann.

„Ka-kage...yama...."

KageHina - Ich liebe dich, du Idiot (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt